Sensibilisierung durch fundierte Impulse
Im eröffnenden Impulsvortrag „Kinder und Jugendliche in der Krise: Herausforderungen und Chancen aus kinder- und jugendpsychotherapeutischer und -psychiatrischer Sicht“ berichtete Dr. Daria Kasperzack vom Uniklinikum Gießen–Marburg aus ihrer täglichen Arbeit. Sie machte deutlich, dass seit der Corona-Pandemie immer mehr psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert werden. Alarmierend sei die zunehmende Suizidalität: „Allein 2024 starben in Deutschland 188 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren durch Suizid.“
Es gelte, alle Berufsgruppen, die mit jungen Menschen arbeiten, zu sensibilisieren. „Betroffene können Hilfe finden, und Prävention ist wichtig“, so Dr. Kasperzack. Eine zentrale Hilfe sei es, Jugendlichen das Gefühl zu geben, dass sie geschätzt werden. Auch der Glaube könne dabei unterstützen, „da er Sinn gibt“.
Für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sei eine Veranstaltung wie der Schulpastoral-Kongress unverzichtbar: „Wir müssen wach sein und Alarmsignale wahrnehmen.“ Hilfe finden Betroffene beispielsweise bei der Telefonseelsorge unter der Nummer 0800 1110111.
Impulse aus theologischer Perspektive
Im zweiten Impulsvortrag „Krise verstehen – Krise bewältigen. Theologische Perspektiven auf Wendepunkte“ beleuchtete Prof. Dr. Aaron Langenfeld, Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn, das Thema aus christlicher Sicht.
Er betonte, dass das Christentum seit jeher im Spannungsfeld zwischen dem Leid des Kreuzes und der Hoffnung auf Auferstehung stehe. „Als Christinnen und Christen leben wir in dem ständigen Spannungsfeld zwischen der Ungerechtigkeit des Kreuzes und dem Vertrauen auf die Auferstehung“, so Prof. Dr. Langenfeld. Diese Dynamik spiegele sich in der Liturgie, der Diakonie und in persönlichen Beziehungen wider.
Sein Vortrag eröffnete neue Perspektiven auf den Umgang mit persönlichen Glaubenskrisen ebenso wie mit institutionellen Herausforderungen.