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Erzbistum Paderborn
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© christian kudler/Shotshop.com.

Zum Heil der Menschen und Lobe Gottes angetreten

75. Geburtstag von Erzbischof em. Hans-Josef Becker: Interview mit dem emeritierten Paderborner Erzbischof

Das Fronleichnamsfest am kommenden Donnerstag, 8. Juni 2023, ist für den emeritierten Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker ein besonderer Feiertag: An diesem Tag vollendet der gebürtige Belecker sein 75. Lebensjahr. In einem ausführlichen Interview für die Homepage des Erzbistums Paderborn spricht der seit dem 1. Oktober 2022 emeritierte Erzbischof über seinen neuen Lebensabschnitt sowie über Herausforderungen des Bischofsdienstes und der Kirche in der heutigen Zeit. „Als Kirche müssen wir Glaubwürdigkeit in dem herstellen, was wir verkündigen“, zeigt sich der Geburtstagsjubilar überzeugt. Es gelte, in der Seelsorge neue Wege zu suchen. „Aber wir müssen den Menschen auch Halt und Stabilität geben.“

Im Juni 2022 hatte Erzbischof Hans-Josef Becker nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze des Erzbistums Paderborn Papst Franziskus um Entpflichtung von seinem Amt als Paderborner Erzbischof gebeten. Im Oktober 2022 nahm der Heilige Vater das Rücktrittsgesuch an. Seinen 75. Geburtstag am 8. Juni 2023 feiert Hans-Josef Becker während seines Urlaubs in den Bergen, im kleinsten Kreis. „Wenn man von unmittelbarem Handlungsdruck befreit ist, dann kommt eine Gelassenheit und eine Freiheit ins Leben, die ich sehr zu schätzen weiß“, erklärt der emeritierte Paderborner Erzbischof.

 

Die 75 Jahre – ein dreiviertel Jahrhundert – seines bisherigen Lebens seien „eine bewegte Zeit gewesen“, bilanziert der Emeritus. Vor allem in den letzten 30 Jahren sei diese Zeit von „rapiden und schnelllebigen Veränderungen“ geprägt worden. Die Möglichkeiten von Kirche seien aufgrund ihres schwindenden gesellschaftlichen Einflusses weniger geworden. Bei aller Notwendigkeit für neue Wege in der Seelsorge dürfe es nicht nur um Befriedigung einer Neugierde-Kultur gehen, sondern es müsse auch Substanz gewährleistet sein, stellt der frühere Paderborner Erzbischof fest. Zugleich kritisiert er, dass die Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft abnehme und die mediale Berichterstattung ihren Fokus zu stark auf das Negative lege.

 

Hilfreiche Begleitung und wohlwollende Kritik

Mit Blick auf seinen Dienst als Paderborner Erzbischof habe er „hilfreiche Begleitung und wohlwollende Kritik erfahren“, erinnert sich Hans-Josef Becker im Interview. Dabei seien bewährte Freundschaften gewachsen. „In der Bistumsleitung haben wir uns gut verstanden. Das ist nicht selbstverständlich“, macht Erzbischof em. Becker deutlich. Ihm seien Offenheit, Unvoreingenommenheit und eine positive Wertschätzung in Gesprächen immer wichtig gewesen – auch der Humor sei bis heute für ihn eine wichtige Stütze.

 

Wer Entscheidungen treffe, manchmal unter Druck, mache auch Fehler – damit müsse er umgehen, räumt der frühere Paderborner Erzbischof ein. Zur Untersuchung seiner Amtszeit durch das Forschungsprojekt zum sexuellen Missbrauch durch die Universität Paderborn bekräftigt er erneut: „Ich schließe mich von der Aufarbeitung nicht aus. Ich nehme das sehr ernst und gehe dem mit Offenheit entgegen.“

 

Die Zeit dem Schöpfer überlassen

Er habe uneingeschränkt umsetzen können, wofür er bei seiner Priesterweihe am 11. Juni 1977 angetreten sei, versichert Hans-Josef Becker: „Mich für das Heil der Menschen und zum Lobe Gottes einzusetzen. Das Feiern der Liturgie und die Verkündigung haben für mich einen sehr prägenden Stellenwert.“ Eine wertvolle Zeit seien seine fünfzehn Jahre als Seelsorger in Lippstadt gewesen. Heute besuche er – laut eigener Aussage – als „interessierter Rentner“ viele Menschen. „Es gibt eine Menge Freizeit. Ich schätze die Kultur, ich besuche gerne Konzerte, ich gehe gerne in die Natur und ich liebe auch die Stille. Lesestoff habe ich genug.“

 

Sein Einsatz im Erzbistum Paderborn als (emeritierter) Erzbischof, so wie am Samstag vor Pfingsten, als er zwei Neupriester geweiht hat, halte sich „in gutem Maße“, schildert Erzbischof em. Becker: „Ich werde beteiligt, ich wohne ja in der Stadt und bin nicht isoliert, es gibt immer wieder Kontakte, auch Meinungsaustausch.“ Für die vor ihm liegenden Jahre hoffe er, „dass sich noch einige Wege eröffnen und ich um Erfahrungen reicher werde“. Er wisse um die Einschränkungen, die ein älter werdender Mensch verkraften müsse – der Preis für ein langes Leben sei manchmal ein hoher. „Die Bemessung der vor mir liegenden Zeit überlasse ich gerne meinem Schöpfer“, fasst Erzbischof em. Hans-Josef Becker zum Abschluss des Interviews zusammen.

 

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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