Ein Wanderweg, der verbindet
„Die Grenzziehung blieb lange in den Köpfen der Menschen bestehen“, sagt Pastor Ulrich Stipp, der seit 20 Jahren rund um Schmallenberg tätig ist. „Bis ins 20. Jahrhundert hinein heiratete man nicht über den Rothaarkamm hinweg und ging nicht mal rüber zum Einkaufen.“ Das mit dem Einkauf gilt heute noch. Das liegt aber nicht an alten Sprach- und Kulturgrenzen. Vielmehr muss das Rothaargebirge östlich oder westlich umfahren werden, für den Autoverkehr gibt es keine ganz direkte Verbindung zwischen Schmallenberg und Bad Berleburg. Dafür führt der 23 Kilometer lange Waldskulpturenweg mit elf Landschaftskunstwerken internationaler Künstlerinnen und Künstler durch die unberührte Natur. Der Wanderweg wird von den Menschen gut angenommen. Auch Pastor Stipp schnürt gern die Wanderstiefel, um Gottes freie Natur zu durchstreifen.
Der Krummstab
Ein zentrales Kunstwerk des Waldskulpturenwegs ist der in den Jahren 2002 bis 2005 entstandene Krummstab des Künstlers Heinrich Brummack. Wer diese Landmarke am Rothaarkamm besuchen will, muss dafür nicht den ganzen Wanderweg auf sich nehmen. Der Schmallenberger Ortsteil Schanze – der Name des Weilers rührt von einer Landwehr her, mit der die Straße zwischen dem kurkölnischen Sauerland und dem nassauischen Siegen gesperrt werden konnte – ist gut mit dem Auto zu erreichen. Von Schanze aus führt der Weg kerzengerade hoch zum siebeneinhalb Meter hohen Krummstab.