„Es geht bei uns buchstäblich um Leben und Tod“, lädt Initiator Stefan Tausch zu der Veranstaltungsreihe ein. „Unser eigentliches Ziel dabei ist, dem Tod durch verschiedentliche Annäherungen theologischer und nicht-theologischer Natur den Stachel zu ziehen.“
Dem Tod den Stachel ziehen – mit dem Zitat nimmt Tausch Bezug auf die paulinische Theologie und den ersten Brief an die Korinther. Für den Theologen Tausch ist dieser Brief eine Schlüsselstelle zum Verständnis von Leben, Tod und Auferstehung im Christentum: „In Teilen hält Paulus darin eine Schimpftirade auf die Mitglieder der Gemeinde, die zwar an die Auferstehung Christi glauben, aber die generelle Auferstehung der Toten verneinen.“ Diesen Gläubigen liest Paulus in seinem Brief gehörig die Leviten. Wörtlich heißt es darin:
Wenn aber verkündet wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube. (1 Kor 15,12-17)
Der Glaube an die Auferstehung ist demnach zentral für das Christentum. Wenn Paulus also später in seinem Brief die Fragen „Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,55) aufwirft, sind dies rhetorische Fragen. „Die Antwort hat Christus längst gegeben. Durch seine Auferstehung hat er dem Tod den Stachel längst gezogen“, erklärt Stefan Tausch. „Und trotzdem trauern wir, wenn ein geliebter Mensch den Weg des Todes geht. Dennoch haben wir Todesangst. Weil wir Menschen sind. Doch die Frohe Botschaft wird durch den Tod nicht weniger froh. Das Christentum weist eben nicht den bequemen, sondern den wahren Weg zur Erlösung.“