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Erzbistum Paderborn
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Verlöschende Streichhölzer - Symbolbild für den Tod© NikonLamp / shutterstock.com
Unser Glaube
15. Oktober 2022
Dortmund

Tod, wo ist dein Stachel?

Kostenloses Kraftpaket für alle: Das Katholische Forum Dortmund veranstaltet im November 2022 die Themenreihe „LEBEN mit – im – trotz TOD“

Der Wind reißt die letzten bunten Blätter von den Bäumen. Die Wolken hängen tief, die Tage sind kurz, das Jahr gleitet hinab in die nasskalte Dunkelheit. Der November gilt als Totenmonat. In diesem November hat das Katholische Forum Dortmund ein Veranstaltungspaket geschnürt, das den Tod in all seinen Facetten behandelt, ihn beleuchtet und damit aus der Düsternis zieht. Von Allerheiligen bis zum Monatsletzten wartet an jedem Tag und an verschiedenen Orten in Dortmund eine andere Veranstaltung – überkonfessionell, interreligiös, in Kooperation mit unterschiedlichen Personen und Einrichtungen und für alle Teilnehmenden kostenlos.

Angesprochen werden von der Veranstaltungsreihe ausnahmslos alle. „Schließlich müssen wir alle mit dem Tod leben – ob uns das passt oder nicht“, bringt es Pastor Stefan Tausch, Initiator der Themenreihe und langjähriger Sterbe- und Trauerbegleiter, auf den Punkt. Daher will er in der Themenreihe keinen Aspekt des Todes ausgeklammert sehen: Thematisiert wird die Arbeit in der Palliativmedizin und Notfallseelsorge, der Tod von Kindern oder auch der Tod zu Lebzeiten, also der fürchterliche Umstand, dass uns während wir leben und atmen die Liebe und die Menschlichkeit verlorengehen können. Es geht aber auch um pragmatische Dinge wie die Gestaltung des eigenen Abschieds oder um Juristisches wie das Abfassen von Testamenten, Betreuungsvollmachten und Patientinnen- und Patientenverfügungen. Darüber hinaus nimmt sich die Veranstaltungsreihe gesellschafts- wie kirchenpolitisch brisanten Themen wie Abtreibung, Sterbehilfe und Suizid an. Beim Auftritt des Büttenredners und Diakons Willibert Pauels am 29. November darf sogar gelacht werden. Und buchstäblich ein Höllenritt ist der Vortrag von Stefan Kaiser. Er referiert am 14. November über Himmel, Hölle, Fegefeuer.

Programm und Anmeldung

Die Veranstaltungsreihe „LEBEN mit – im – trotz TOD“ bietet eine praktische, rechtliche, medizinische, theologische und humoristische Annäherung an das Thema Tod. Angeboten werden Themengottesdienste, Vorträge, Filme, Literatur und Musik sowie Exkursionen.

Das gesamte Programm der Veranstaltungsreihe finden Sie auf der Internetseite des Katholischen Forums Dortmund. Die Gottesdienste können Sie ohne Voranmeldung besuchen, bei den übrigen Veranstaltungen melden Sie sich bitte direkt über die Internetseite an. Sämtliche Veranstaltungen sind kostenfrei.

Schlüsselstelle paulinischer Theologie

„Es geht bei uns buchstäblich um Leben und Tod“, lädt Initiator Stefan Tausch zu der Veranstaltungsreihe ein. „Unser eigentliches Ziel dabei ist, dem Tod durch verschiedentliche Annäherungen theologischer und nicht-theologischer Natur den Stachel zu ziehen.“

Dem Tod den Stachel ziehen – mit dem Zitat nimmt Tausch Bezug auf die paulinische Theologie und den ersten Brief an die Korinther. Für den Theologen Tausch ist dieser Brief eine Schlüsselstelle zum Verständnis von Leben, Tod und Auferstehung im Christentum: „In Teilen hält Paulus darin eine Schimpftirade auf die Mitglieder der Gemeinde, die zwar an die Auferstehung Christi glauben, aber die generelle Auferstehung der Toten verneinen.“ Diesen Gläubigen liest Paulus in seinem Brief gehörig die Leviten. Wörtlich heißt es darin:

Wenn aber verkündet wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube. (1 Kor 15,12-17)

Der Glaube an die Auferstehung ist demnach zentral für das Christentum. Wenn Paulus also später in seinem Brief die Fragen „Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,55) aufwirft, sind dies rhetorische Fragen. „Die Antwort hat Christus längst gegeben. Durch seine Auferstehung hat er dem Tod den Stachel längst gezogen“, erklärt Stefan Tausch. „Und trotzdem trauern wir, wenn ein geliebter Mensch den Weg des Todes geht. Dennoch haben wir Todesangst. Weil wir Menschen sind. Doch die Frohe Botschaft wird durch den Tod nicht weniger froh. Das Christentum weist eben nicht den bequemen, sondern den wahren Weg zur Erlösung.“

© Erzbistum Paderborn
Die Veranstaltungsreihe „LEBEN mit – im – trotz TOD“ versteht sich als Kraftpaket und Wegzehrung für alle, die mit Trauer und Tod konfrontiert sind.

1000 gute Gründe

Für unseren Glauben, unsere Kirche und für unser Engagement sprechen 1000 gute Gründe. Und noch viele mehr. Es ist Zeit, von ihnen zu erzählen! Ohne etwas zu verschweigen oder schön zu reden. Sondern, indem wir auch das Gute wieder zur Sprache bringen und sichtbar machen, wie lebenswert und vielfältig unser katholisches Glaubensleben ist. In einer einladenden, konstruktiven Haltung möchten wir mit Menschen ins Gespräch kommen.

Wir möchten hören, was Sie im Leben und Glauben trägt – egal, ob Sie in der Kirche arbeiten, ob Sie engagiert sind oder ob Sie einfach neugierig auf unsere Themen und Angebote sind. Alle sind herzlich eingeladen, bei der Initiative „1000 gute Gründe“ mitzumachen. Denn je mehr wir sind, desto stärker ist unsere Stimme. Um umso stärker wird unsere Initiative, die in den kommenden Jahren und Monaten immer weiter wachsen wird.

 
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