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Erzbistum Paderborn
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© giulio napolitano / Shutterstock.com

Papst Franziskus und das Erzbistum Paderborn

Das zwölfjährige Pontifikat von Papst Franziskus hinterlässt im Erzbistum Paderborn Spuren

Obwohl Papst Franziskus nie persönlich als Papst nach Deutschland reiste, suchten und fanden zahlreiche Gläubige aus dem Erzbistum Paderborn in den vergangenen Jahren die Nähe zum Heiligen Vater – auf Pilgerreisen nach Rom, bei großen internationalen Glaubensfesten oder in persönlichen Begegnungen mit ihm. Aber auch durch wichtige Ernennungen und Ehrungen entstand eine Verbundenheit zwischen Papst Franziskus und den Gläubigen der Erzdiözese.

Papst-Reisen und Pilgereisen

Rom war für viele Menschen aus dem Erzbistum Paderborn in den Jahren des Pontifikats von Papst Franziskus ein wichtiger Ort der Begegnung mit der Weltkirche. Zahlreiche Gruppen – von Pfarrgemeinden über Verbände und Vereine bis hin zu Schulen – pilgerten in die Ewige Stadt. Besonders prägend waren die Ministrantenwallfahrten, die viermal während des Pontifikats hunderte junger Menschen aus dem Erzbistum in den Vatikan führten, um an der Papstaudienz auf dem Petersplatz teilzunehmen und mit Jugendlichen aus aller Welt den Glauben zu feiern.

Ein weiteres Begegnungs-Highlight war die Teilnahme an den Weltjugendtagen während der Amtszeit von Papst Franziskus: 2013 in Rio de Janeiro, 2016 in Krakau, 2019 in Panama und 2023 in Lissabon. Der Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro war der erste Weltjugendtag des Pontifikats von Papst Franziskus – und für viele junge Gläubige aus dem Erzbistum Paderborn eine ganz besondere Erfahrung. Nur wenige Monate nach seiner Wahl trafen sie in Brasilien auf einen Papst, der durch seine Nähe, seine einfachen Worte und seine große Begeisterung für die Jugend beeindruckte.

Der Weltjugendtag in Rio markierte auch den Beginn eines neuen pastoralen Stils. Papst Franziskus ermutigte die Gläubigen hinauszugehen, Kirche in Bewegung zu sein und die (Neu)Evangelisierung in den Blick zu nehmen. Diese Botschaft nahm auch die Jugendpastoral im Erzbistum Paderborn auf und startete mit „Young Mission“ im Jugendhaus Hardehausen eine neue missionarische Initiative.

Direkte Begegnungen mit Papst Franziskus

Die deutschen Bischöfe reisten im Rahmen der regelmäßigen Ad-limina-Besuche nach Rom.  Zuletzt empfing Papst Franziskus im November 2022 die Paderborner „Interimsbistumsleitung“ – darunter der damalige Diözesanadministrator und heutige Generalvikar Dr. Michael Bredeck und die Weihbischöfe Dr. Dominicus Meier OSB, Matthias König und Josef Holtkotte.

Neben den Pilgerreisen und Begegnungen hinterließ Papst Franziskus auch durch wichtige Entscheidungen seine Spuren im Erzbistum Paderborn. So ernannte er Dr. Udo Markus Bentz nach dessen Wahl durch das Metropolitankapitel im Dezember 2023 zum neuen Erzbischof von Paderborn. Zuvor wirkte Bentz als Weihbischof und Generalvikar in Mainz und trat die Nachfolge von Erzbischof Hans-Josef Becker an, dessen Rücktritt Papst Franziskus im Jahr 2022 annahm. Am 29. Juni 2024, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, konnte Erzbischof Dr. Bentz im Petersdom aus den Händen von Papst Franziskus das Pallium als Ausdruck seiner besonderen Verbindung als Metropolit mit dem Nachfolger des Heiligen Petrus entgegennehmen.

Zwei Weihbischöfe hat Papst Franziskus für das Erzbischof Paderborn ernannt. Zum einen im Juli 2015 den damaligen Offizial und Abt em. Dr. Dominicus Meier OSB als Titularbischof von Castro di Sardegna, den er 2021 zusätzlich für eine fünfjährige Amtszeit zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur im Vatikan ernannte. Zum anderen im Juni 2021 den Paderborner Diözesanpriester Josef Holtkotte als Titularbischof von Simingi. Im vergangenen Jahr erfolgte die Ernennung von Weihbischof Dominicus zum Bischof von Osnabrück nach Wahl durch das dortige Domkapitel.

© Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn

Ehrungen und Auszeichnungen

Mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen hat Papst Franziskus Menschen aus dem Erzbistum Paderborn gewürdigt. So wurde Dr. Gerhard Best, ehemaliger Wallfahrtsleiter in Werl, im Jahr 2023 der Ehrentitel „Kaplan Seiner Heiligkeit“ verliehen. Zudem erhielten ehrenamtlich engagierte Laien hohe päpstliche Orden. Mit dem Silvesterorden, eine hohe Auszeichnungen für Laien in der katholischen Kirche, wurden Ulrich Borchert aus Gütersloh, Professor Dr. Christoph Stiegemann aus Paderborn, Wolfgang Penning aus Dortmund, Hans Robert Schrewe aus Grafschaft, Franz Zacharias aus Paderborn sowie Albert Bosserhoff aus Steinheim geehrt. Der Gregoriusorden, einer der höchsten päpstlichen Auszeichnungen, wurde 2022 an Professor Dr. Wolfgang Thönissen verliehen. Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks, wurde 2016 von Papst Franziskus zum „Missionar der Barmherzigkeit“ ernannt. Zudem wurde Austen als Berater in das neu errichtete Dikasterium für Evangelisierung berufen. Weitere engagierte Katholiken erhielten die Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“.

Inhaltliche Prägung

Die Enzykliken und apostolischen Schreiben von Papst Franziskus haben wichtige Impulse für das Erzbistum Paderborn gesetzt. „Evangelii Gaudium“ (2013) prägte die missionarische Neuausrichtung, während „Amoris Laetitia“ (2016) die Ehe- und Familienpastoral in den Blick nahm. Spürbar war auch die Wirkung von „Laudato si’“ (2015): Viele Gemeinden und kirchliche Einrichtungen engagierten und engagieren sich verstärkt für Nachhaltigkeit und setzten sich für eine bewusste Schöpfungsverantwortung ein.

Auch die von Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahre prägten das Erzbistum. Das außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit (2016) und das aktuelle Heilige Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ haben zahlreiche Initiativen anstoßen. Während Pilgergruppen aus dem Erzbistum Paderborn nach Rom reisen, werden vor Ort begleitende spirituelle Angebote das zentrale Thema Hoffnung in den Mittelpunkt stellen.

Brief an das pilgernde Volk Gottes

Ein weiteres Signal setzte Papst Franziskus mit seinem Brief vom 29. Juni 2019 an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland. Darin rief er die Kirche in Deutschland zu einer Erneuerung aus dem Geist der Evangelisierung auf. Papst Franziskus betonte die Notwendigkeit, Reformen nicht nur strukturell, sondern vor allem geistlich zu gestalten und die Einheit mit der universalen Kirche zu wahren. Der Brief wurde auch im Erzbistum Paderborn intensiv diskutiert – insbesondere im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg.

Die eindrückliche Segensgeste von Papst Franziskus am 27. März 2020 auf dem menschenleeren Petersplatz während der Corona-Pandemie wurde auch im Erzbistum Paderborn als Zeichen der Hoffnung wahrgenommen. Sein Aufruf „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Mk 4,40) spendete vielen Menschen Trost und ermutigte zu neuer Solidarität. Gemeinden entwickelten kreative Wege der Glaubenskommunikation.

Papst Franziskus hat in den Jahren seines Pontifikats viele Spuren im Erzbistum Paderborn hinterlassen – durch Begegnungen, Entscheidungen und seine Impulse für eine Kirche, die nah bei den Menschen ist. Seine Botschaften zu Barmherzigkeit, Schöpfungsverantwortung und missionarischer Erneuerung haben auch hier Veränderungen angestoßen. Auch ohne einen Besuch in Deutschland bleibt Papst Franziskus für viele Gläubige im Erzbistum Paderborn eine prägende Person, die Mut macht, den Glauben mit Freude zu leben und Kirche immer wieder neu zu denken. Viele haben in den Monaten seiner schweren Krankheit für ihn gebetet und bezeugen ihre Verbundenheit auch jetzt mit großer Anteilnahme und Trauer um den verstorbenen Heiligen Vater.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi
Redaktionsleiter

Dirk Lankowski

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