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Erzbistum Paderborn
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© Denis Kuvaev / Shutterstock.com

„Jede und jeder gehört in unsere Mitte“

Bundesweite „Woche für das Leben“: Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz fordert Achtsamkeit für die Nöte von Menschen mit Beeinträchtigung

Die bundesweite „Woche für das Leben“ findet in diesem Jahr vom 13. bis 20. April statt – zum mittlerweile 30. Mal. Unter dem Leitwort „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“ stellt die Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland 2024 die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt. Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ruft in seinem Grußwort zur Aktionswoche dazu auf, in der eigenen Kommunikation und Aufmerksamkeit füreinander achtsam zu sein: „Wir dürfen die Nöte der Menschen mit Beeinträchtigung nicht übersehen, denn jede und jeder gehört in unsere Mitte, hat Anspruch auf Begegnung, Bildung und Verständigung.“ Nur so sei Inklusion als gemeinschaftliches Miteinander von Menschen „mit und ohne Behinderung“ möglich.

Kinder und Jugendliche, die mit einer schweren Erkrankung geboren, durch einen Unfall beeinträchtigt oder mit einem chronischen Leiden belastet seien, würden „alltäglich Grenzen der Teilhabe“ erfahren, erklärt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seinem Grußwort. Dabei verpflichte sich die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz dazu, niemanden wegen einer Behinderung zu benachteiligen. „Auch für uns als Kirche ist das ein bleibender Anspruch, hinter dem wir allzu oft zurückbleiben“, macht der Paderborner Erzbischof deutlich. Die Lebenspraxis Jesu habe ein unübersehbares Beispiel dafür gegeben, „dass Menschen aus gesellschaftlicher Isolation, Einengung oder Beschneidung ihrer Lebensbedürfnisse befreit werden müssen“, veranschaulicht Erzbischof Dr. Bentz: „Jesu Zuwendung hat ihnen ihr Recht auf Leben verbürgt und Schritte in ein neues, besseres Leben ermöglicht.“

Unsichtbare Grenzen erkennen

In der heutigen Leistungsgesellschaft gelte es, auf die „manchmal ‚unsichtbaren‘ Grenzen in unserer eigenen, ganz nahen Lebenswelt zu blicken“, appelliert der Paderborner Erzbischof: „Die diesjährige ‚Woche für das Leben‘ will auf diese Blickrichtung auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Miteinander neu aufmerksam machen. Dort, wo wir es können, sind wir aufgefordert, Menschen von ihren Lasten zu befreien, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen ungehinderten Zugang in ein selbständiges und erfülltes Leben zu ermöglichen.“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz dankt in seinem Grußwort allen, die „junge Menschen mit einem Handicap im familiären, pädagogischen oder sozialen Bereich begleiten, fördern und stark machen“. Ebenso dankt er Initiativen in den Gemeinden, Einrichtungen, Diensten und Verbänden des Erzbistums Paderborn für ihre Unterstützung, „dem Anliegen der diesjährigen ‚Woche für das Leben‘ ein Gesicht zu geben und über Inklusion und Partizipation nicht nur zu reden“.

Auftaktveranstaltung in Rüdesheim

Für die bundesweite Auftaktveranstaltung der „Woche für das Leben“ 2024 am 13. April 2024 ist das Sankt Vincenzstift (Aulhausen) in Rüdesheim am Rhein ausgewählt worden. In der katholischen Einrichtung finden Menschen mit Behinderungen unter anderem verschiedene Wohnformen, Schulen, Werkstätten und vieles mehr. Die Marien Kirche des St. Vincenzstifts ist für ihre inklusive Kunst bekannt: Hier werden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, um 10.30 Uhr gemeinsam einen ökumenischen, inklusiven Gottesdienst zum Auftakt der „Woche für das Leben“ 2024 feiern. Im Anschluss an den Gottesdienst findet von 11.30 bis 14 Uhr ein Begegnungsfest auf dem Gelände des St. Vincenzstifts statt.

Materialien

Auf der Aktionsseite www.woche-fuer-das-leben.de kann das Motivplakat zur Woche für das Leben 2024 kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden. Über die Internetseite ist zudem eine digitale Broschüre verfügbar, die unter anderem mit Gastbeiträgen, Videos und Interviews zahlreiche Anregungen und Hintergrundinformationen zur Initiative bereithält.

Neukonzeptionierung in Arbeit

Über 30 Jahre haben sich die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland mit der „Woche für das Leben“ gemeinsam für die Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens in allen Phasen eingesetzt. Um das bisherige Konzept zukunftsfähig zu machen, haben beide Kirchen eine Evaluation beauftragt. Diese hat gezeigt: Die Initiative war über einen langen Zeitraum sehr erfolgreich. Um auch künftig möglichst viele Menschen zu erreichen, wird das Format angepasst. Daher findet die „Woche für das Leben“ 2024 ein letztes Mal in der bekannten Form statt. Die katholische Kirche und die evangelische Kirche in Deutschland arbeiten bereits gemeinsam an einer neuen Struktur, um sich mit einem zeitgemäßen Format auch weiterhin zusammen den Fragen der Bioethik zu widmen und für den Schutz menschlichen Lebens einzutreten.

Stichwort „Woche für das Leben“

Die „Woche für das Leben“ geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zurück, die in besonderer Weise auf den Schutz des ungeborenen Lebens (so auch das Motto der ersten „Woche für das Leben“ im Jahr 1991) aufmerksam machen wollten. 1994 schloss sich der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland der Aktion an. Bis heute war und ist die einzigartige Initiative ein Plädoyer für die Würde und den Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen.

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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