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Trainer Lukas Kwasniok im Training© Besim Mazhiqi

„Im Fußball muss aus Hoffnung Überzeugung werden“

Lukas Kwasniok, Cheftrainer des SC Paderborn 07, zur Frage, welche Rolle Hoffnung im Fußball spielt
Redaktion

Welche Rolle spielt Hoffnung in Ihrem Leben?

Lukas Kwasniok

In meinem Leben spielt die Hoffnung eine große Rolle. Sie ist ein wichtiger stabilisierender Faktor. Im Sport dagegen kann man sich allerdings nicht nur auf die Hoffnung berufen, sonst wird es schnell eng. Um Erfolg zu haben, muss man davon überzeugt sein und darf nicht nur hoffen. Und trotzdem ist die Hoffnung der Keim des Erfolges.

Redaktion

Sind Sie derjenige, der diesen Keim in die Spieler einpflanzt?

Kwasniok

Grundsätzlich bin ich überzeugt davon, dass jeder Mensch Hoffnung in sich trägt. Ich bin derjenige, der diesen Faktor stärken muss. Der es schaffen muss, aus Hoffnung Glaube, Kraft und Überzeugung entstehen zu lassen. Auch im Fußball ist Hoffnung der Beginn von allem.

Redaktion

Trotzdem gehört Hoffnung zu jedem Fußballspiel dazu, oder? Sonst würde man ja zum Beispiel nicht weiterkämpfen, wenn man zurückliegt….

Kwasniok

Ja, aber aus dieser Hoffnung muss Überzeugung wachsen, sonst funktioniert das nicht. Bayer 04 Leverkusen ist das in der vergangenen Saison gelungen, als sie Deutscher Meister und Pokalsieger wurden. Sie haben Spiele gedreht, einmal, ein zweites Mal, ein drittes Mal. Und glaubten dann irgendwann daran. Sie waren überzeugt davon, dass sie eigentlich nicht verlieren können.

im Sport geht es um Erfolg, um das Gewinnen. Hier kann man nicht zurückhaltend und demütig sein und einen Sieg auf einer Hoffnung aufbauen. Im Leben sollte man ein guter Mensch sein. Aber man ist nicht automatisch ein guter Sportler, wenn man ein guter Mensch ist.

Lukas Kwasniok

Redaktion

Ist es trotzdem wichtig für Sie, dass Sportler auch gute Menschen sind?

Kwasniok

Natürlich! Wir wollen das unseren Jungs auch vorleben. Dass man auf der einen Seite um seinen Platz in der Mannschaft kämpft und sich durchsetzen will. Dass man auf der anderen Seite aber auch im Blick hat, dass man dies gegen einen Kameraden tut, den man als Mensch auch mag. Deshalb ist es wichtig für uns, Spieler zu finden, die Selbstvertrauen besitzen und erfolgreich sein wollen. Sie sollten aber auch gute Werte verfolgen.

Redaktion

Es ist bestimmt nicht einfach, allen Spielern gerecht zu werden. Welche Fähigkeiten braucht es dafür?

Kwasniok

Die Arbeit eines Trainers hat sich in den vergangenen 20 Jahren extrem verändert. Sie ist sehr viel komplexer geworden. Man muss einen guten Mittelweg finden zwischen einem absoluten Herrscher auf der einen Seite und dem Sozialarbeiter auf der anderen Seite. Ich bezeichne mich gerne als Enter-Trainer, der die Jungs bei Laune halten muss. Du musst Coach und Entertainer sein.

Redaktion

Mit geplatzten Hoffnungen kennen Sie sich aus… sie mussten Ihre Profikarriere aufgrund von Verletzungen früh beenden. Wie haben Sie diesen Rückschlag verarbeitet?

Kwasniok

Für mich ist diese Erfahrung eher eine gute Basis für Gespräche mit jungen Spielern. Weil sich mein Leben durch diesen damals geplatzten Traum nicht verschlechtert hat. Mir hat das Leben gezeigt: Es gibt auch andere Möglichkeiten glücklich zu werden. Das gilt auch für die Spieler von heute. Natürlich haben sie die Hoffnung, bei uns Fußball spielen zu können. Aber wenn wir diese Hoffnung nicht erfüllen können, geht es woanders weiter.

Trainer Lukas Kwasniok in Aktion© Besim Mazhiqi
Redaktion

Haben Sie für Ihr Leben eine Perspektive, auf die Sie hinarbeiten? Auf die Sie hoffen?

Kwasniok

Es war nie mein erklärtes Ziel, Profitrainer zu werden. Dafür hat mich mein Leben zu sehr geprägt. Ich bin sehr jung Vater geworden, habe sehr jung geheiratet. Da konnte ich nach dem Ende meiner Fußballer-Laufbahn keine großartigen Visionen an den Tag legen, sondern ich habe erst einmal eine Ausbildung gemacht und bin selbstständig geworden. Mein Weg in den Trainerberuf bis hierher nach Paderborn hat sich Schritt für Schritt ergeben. Auch wenn ich es natürlich immer geliebt hatte, Trainer zu sein und im Fußball zu arbeiten. Man kann sich aber nicht darauf verlassen, dass eine solche Karriere glückt. Weil die Anzahl der Menschen, die Chef-Trainer bei einem Profiteam sein dürfen, äußerst gering ist.

Redaktion

Welche Rolle spielt für Sie der Glaube?

Kwasniok

Es gibt allen Grund, dankbar zu sein. Ich habe zwei gesunde Kinder, eine tolle Frau, einen tollen Job, ich kann jeden Tag zweimal warm Essen, wie man sieht (lacht). Ich habe ganz tolle Menschen um mich herum und bin rundum glücklich. Für all das bin ich dankbar. Und ich bin überzeugt davon, dass die christlichen Werte Glaube, Liebe und Hoffnung die Basis unseres friedlichen Miteinanders darstellen.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Redakteurin

Dr. Claudia Nieser

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Videoredaktion

Till Kupitz

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