Wo hat ein Mensch seine Heimat? Diese Frage ist vielschichtig, wird immer wieder hitzig diskutiert und bleibt emotional. Einfache Antworten greifen meist zu kurz. Denn so klar es für Teile der Bevölkerung die Heimat genau dort anzutreffen gibt, wo man geboren und aufgewachsen ist, verdeutlicht gerade die Situation von Zugezogenen und Geflüchteten die Komplexität von Heimat.
Kann ein Mensch seine Wurzeln ausreißen – ob freiwillig oder notgedrungen – und anderswo jemals wieder heimisch werden? Und selbst wenn dies möglich ist, kann leider auch die Umgebung zurückspiegeln, dass man fremd ist und bleibt.
Fremd in der Heimat?
Wer selbst erleben musste, wie es sich anfühlt, das Etikett eines Außenstehenden zu bekommen, wird Heimat vermisst haben. Denn sie verspricht Verlässlichkeit, Zugehörigkeit, Geborgenheit. Wer sich heimisch fühlt, hat immer einen Ort, an den zurückzukehren sich gut anfühlt. Im schlimmsten Fall steckt der Mensch permanent dazwischen, jeweils beäugt als jemand von einer anderen Seite, nie wirklich vollwertiger Teil seiner Lebensumwelt.