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Erzbistum Paderborn
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Glaube schenkt Grenzenlosigkeit

Weihbischof Matthias König feiert Libori-Vesper und Pontifikalamt mit Ordenschristen und Missionaren

Am Mittwoch der Libori-Festwoche stehen traditionell Ordenschristen und Missionare im Fokus: Weihbischof Matthias König feierte im Hohen Dom mit Ordensleuten zunächst einen Vespergottesdienst, ein Pontifikalamt mit dem Schwerpunkt „Mission“ folgte. Zudem trafen sich bereits am Mittwochvormittag in einer Video-Konferenz Missionarinnen und Missionare aus dem Erzbistum Paderborn, die in Süd- oder Mittelamerika, Afrika oder Asien wirken, mit Weihbischof König als Bischofsvikar für Aufgaben der Weltkirche und Weltmission sowie mit Erzbischof Hans-Josef Becker. Am Ende des Pontifikalamtes verabschiedete sich Ulrich Klauke als Leiter des Teams Mission-Entwicklung-Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn nach 15-jähriger Tätigkeit in diesem Bereich in den Ruhestand und Susanne Föller stellte sich als Nachfolgerin vor.

Der Mittwoch der Libori-Woche wird traditionell ganz von Ordenschristen, Missionarinnen und Missionaren geprägt: Weihbischof Matthias König feierte mit ihnen einen Vespergottesdienst und anschließend ein Pontifikalamt. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Ordenschristen und Missionare seien von Jesus gesandt, durch „Wort und Beispiel“ die Frohe Botschaft grenzenlos zu verkünden, sagte Weihbischof Matthias König im Vespergottesdienst ausgehend vom diesjährigen Libori-Leitwort „grenzenlos Libori“. Eine Berufung zum Ordenschristen habe das Ziel, in eine grenzenlose Freiheit zu führen: „Ordensleute stellen zunächst ihre eigenen Wünsche und Freiheiten Gott zur Verfügung, überlassen sich Gott, und erfahren, dass dies Schranken und Grenzen beseitigt und zu unbegrenzter Hingabe fähig macht. Glaube schenkt Grenzenlosigkeit“, erklärte der Weihbischof im von mehreren Ordensgemeinschaften gestalteten Vespergottesdienst. „Helfen wir durch unser Leben und unseren Glauben, durch unser Beispiel und unsere Gottverbundenheit zu bezeugen, wie Glaube Grenzen überwindet und Menschen verbindet.“

Grenzenlos – gegen Engstirnigkeit

Gott kenne weder Sprach- noch Landesgrenzen, erklärte Dr. Rosel Oehmen-Vieregge als Referentin für Ordensangelegenheiten im Erzbistum Paderborn in ihrer Begrüßung im Vespergottesdienst. Ordenschristen seien mit der grenzenlosen Weite der Gegenwart Gottes spirituell vertraut. „Wie schwierig ist es dann, in der Missionsarbeit und in den anderen vielfältigen Tätigkeitsfeldern des Dienstes von Ordenschristen menschlicher Engstirnigkeit zu begegnen. Ich denke hierbei ganz konkret an die Erfahrungen unserer indischen und afrikanischen Mitschwestern und Mitbrüder, die sich Tag für Tag dieser Herausforderung stellen müssen.“

Verschiedene Ordensgemeinschaften aus dem Erzbistum Paderborn hatten den Vespergottesdienst vorbereitet und waren vielfältig bei der Durchführung beteiligt, unter anderem als Chor. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Weltweit gegen Grenzen

Im anschließenden Pontifikalamt mit Weihbischof Matthias König wurde jeweils ein Statement von zwei Missionaren, die ihre Wurzeln im Erzbistum Paderborn haben, per Video aus ihrem Einsatzgebiet eingespielt: Schwester M. Petra Kappius aus Brasilien, sie ist Franziskanerin von Reute und kommt ursprünglich aus Haaren, und Afrikamissionar Pater Hans Joachim Lohre aus Mali, der aus Hövelhof stammt, grüßten in die Heimat. Beide Missionare nahmen aus der Perspektive ihrer Einsatzfelder zum Libori-Leitwort Stellung. In beiden Einspielern wurde deutlich, dass Menschen heute weltweit gemeinsam vor Herausforderungen stehen, die grenzenlos sind: Klimawandel, Corona, Populismus.

Schwester M. Petra Kappius betonte vor allem die Rolle der Katholischen Kirche im Kampf gegen Fundamentalismus in Brasilien. Die Kirche bringe die Rechte der Eingeborenen in Brasilien sowie das Thema Klimawandel zur Sprache. Es komme darauf an, sich miteinander weltweit für den Klimaschutz einzusetzen und beispielsweise die Abholzung von Wäldern in Brasilien zu stoppen. Pater Hans Joachim Lohre berichtete von den Herausforderungen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Grenzen. Er betonte die Bedeutung des interreligiösen Dialogs im Kampf gegen die Pandemie in Mali. Es komme darauf an, Vorurteile und Misstrauen abzubauen.

Vorbereitung und Durchführung auf vielen Schultern

Die Liturgie der Pontifikalvesper wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Paderborner Ordenskonferenz (AG POK) vorbereitet. Ordenschristinnen und -christen aus verschiedenen Ordensgemeinschaften im Erzbistum Paderborn übernahmen die musikalische Gestaltung. Damit möglichst viele ältere oder kranke Ordensmitglieder an der Vesper im Dom teilnehmen konnten, wurde der Gottesdienst live gestreamt. Das Liedheft zur Vesper wurde vom Ordensreferat des Erzbistums Paderborn an alle Niederlassungen und Konvente im Erzbistum verschickt als Einladung zum aktiven Mitbeten und Mitfeiern. „So wird das Libori-Leitwort ‚grenzenlos Libori‘ durch die Überwindung von Barrieren in der Kommunikation und Teilhabe umgesetzt“, sagt Dr. Rosel Oehmen-Vieregge als Referentin für Ordensangelegenheiten im Erzbischöflichen Generalvikariat.

Auch das Pontifikalamt mit Weihbischof Matthias König am Libori-Mittwoch wurde live gestreamt, so dass Missionarinnen und Missionare aus dem Erzbistum in ihren Einsatzgebieten in aller Welt den Gottesdienst mitfeiern konnten. Aufgrund der Pandemie-Situation waren nur wenige Missionare zum Libori-Fest nach Deutschland gekommen. Im Gottesdienst konzelebrierte Pater Hugo Scheer SVD aus Vitória in Brasilien. Der Steyler Missionar stammt aus Olpe. In Brasilien baute er unter anderem die „Vila Nazaré“ für HIV-infizierte Kinder und Jugendliche auf und ist in der Straßenkinderpastoral aktiv. Das Pontifikalamt wurde musikalisch gestaltet von Sängerinnen der Mädchenkantorei Paderborn unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik und Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel.

Abschied nach 15-jähriger Tätigkeit im Bereich Mission-Entwicklung-Frieden: Weihbischof Matthias König dankte Ulrich Klauke (l.) für sein großes Engagement und stellte Susanne Föller (r.) als Nachfolgerin vor. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Abschied und Willkommen

Am Ende des Pontifikalamtes dankte Weihbischof Matthias König dem scheidenden Leiter des Teams Mission-Entwicklung-Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, Ulrich Klauke, für die enge und intensive Zusammenarbeit. In den 15 Jahren seiner Arbeit in diesem Bereich habe Klauke sowohl die 1.000 „Missionare auf Zeit“ aus dem Erzbistum als auch die Missionarinnen und Missionare mit Wurzeln im Erzbistum in ihrer Tätigkeit in der Weltkirche begleitet und gefördert, würdigte Weihbischof König das Engagement von Klauke, der in den Ruhestand geht. Er sei dankbar, dass durch die Arbeit von Klauke real erfahrbar sei, dass „Mission keine Einbahnstraße“ ist, da junge Menschen aus der Weltkirche für ein Jahr nach Deutschland kommen, um das kirchliche Leben hier kennenzulernen.

Ulrich Klauke erinnerte sich in seinen Abschiedsworten an seine 22-jährige Tätigkeit in der Schulpastoral und 15-jährige Tätigkeit als Leiter des Referats Mission-Entwicklung-Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat. Er erinnere sich dankbar an die Menschen, die er begleitet durfte, an die Pflege des „gemeinsamen Hauses“. „Ich danke für viele Erfahrungen der Gemeinschaft und das gemeinsame Engagement für Gerechtigkeit“, sagte Ulrich Klauke. Schließlich stellte sich Susanne Föller als Nachfolgerin von Klauke vor. Sie betonte die weltkirchliche Erfahrung, im Glauben mit vielen Menschen verbunden zu sein.

Missionare weltweit

Zum Austausch mit Weihbischof König und Erzbischof Becker waren am Mittwochvormittag 15 Missionarinnen und Missionare aus dem Erzbistum Paderborn in einer Video-Konferenz verbunden. Herausforderung für die Teilnehmenden von den Philippinen, aus Pakistan, Kenia, Zimbabwe, Südafrika, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Guatemala und Frankreich waren die verschiedenen Zeitzonen, in denen die Missionarinnen und Missionare mit Wurzeln im Erzbistum aktuell leben und wirken. Sie berichteten der Bistumsleitung von den Herausforderungen der Corona-Pandemie, der Armut, aber auch von politischen Unruhen in ihren Einsatzländern.

Ordenschristen als Vertreterinnen der Paderborner Ordenskonferenz zum aktuellen Libori-Leitwort „Grenzenlos Libori“. V.l.n.r.: Schwester Clara Schmiegel SCC, Schwester M. Ulrike Brandt CBMV, Schwester Lioba Dellian OSB, Schwester Laetitia Müller SMMP. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Ordens-Christen: grenzenlos

Gottes Geist wirke grenzenlos in Zeit und Raum, in allen Ländern und Nationen, in friedlichen und aufgewühlten Zeiten, auch in Zeiten der Corona-Pandemie, sagt Schwester Clara Schmiegel SCC über das aktuelle Libori-Leitwort. Schwester Lioba Dellian OSB aus der Benediktinerinnen-Abtei in Varensell betont, dass insbesondere durch das Libori-Fest die „Grenzen“ zwischen den 50 verschiedenen Orden und geistlichen Gemeinschaften innerhalb des Erzbistums Paderborn durchlässig seien.

„Grenzenlos“ sei für sie ein „Mutmach-Wort“ in einer Zeit, in der deutliche Begrenztheit zu erfahren sei, erklärt Schwester M. Ulrike Brandt CBMV. „Dabei sind es nicht nur Corona, die Flutkatastrophe, Kriege und Krankheiten, die uns unsere Grenzen aufzeigen. Ich spüre auch immer wieder, wie ich mich selbst ‚begrenze‘ durch enges Denken, Handeln und Sprechen“, konkretisiert die Augustiner Chorfrau aus dem Michaelskloster Paderborn. „Gottes Liebe bewahre uns davor, in unserem Leben Grenzen zu ziehen und helfe uns dabei, sie zu öffnen und zu überwinden“, sagt Schwester Laetitia Müller SMMP aus dem Bergkloster in Bestwig.

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