Schwester Magna Pittig blickt auf erfüllte Mission zurück
„Ich würde es genauso wieder machen“, blickt Schwester Magna Pittig auf eine erfüllte Zeit bei den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut zurück. „Vermutlich würde ich allerdings mit dem Wissen von heute zuerst eine Ausbildung machen – wieder als Lehrerin – und nicht so jung in den Orden eintreten.“ Der Glauben und die Liebe zu Afrika hat ihre Tätigkeit geprägt. Nun genießt sie ihren Ruhestand im Mutterhaus der Missionsschwestern in den Niederlanden
Manchmal habe sie sich auf dem schwierigen Pfad in der Mission schon durchringen müssen. Aber die gute Gemeinschaft der Schwestern und die Menschen vor Ort hätten ihr über Zweifel hinweg geholfen und ihr den nötigen Mut gegeben.
„Schon in der Volksschule fühlte ich mich zur Mission hingezogen, ab der Ersten Heiligen Kommunion hat mich der Gedanke nicht mehr losgelassen“, erinnert sich Schwester Magna. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste ihre Familie Paderborn verlassen und nach Hohenwepel umziehen. Die Dorfgemeinschaft und die dort erfahrene Hilfe haben sie geprägt und den Wunsch geweckt, selbst anderen helfen zu wollen.
Doch die junge Lucie Pittig – so ihr Mädchenname – musste sich durchaus gegen Widerstände behaupten. „Meiner Mutter passte der Gedanke gar nicht und sie hatte gehofft, ich würde meinen Wunsch ändern.“ Sie blieb hart und ist zugleich ihrer Mutter heute noch dankbar. Nach der Profess habe sie richtige Unterstützung bekommen, zuvor sei es aber auch eine wichtige Prüfung für ihre Lebensentscheidung gewesen.
Noch im gleichen Jahr folgte der Aufbruch zu einer großen Reise und zugleich die Erfüllung eines Wunschtraums: Die „Mission Afrika“ begann. „Ostafrika war zu Beginn schon ein starker Kulturschock. Zum Glück hat sich das damalige Bild‚ der Mann marschiert vorher und die Frau trägt Holz und Kind‘ heute sehr verändert“, erinnert sich Schwester Magna, die zu Beginn auch vor persönlichen Herausforderungen stand. Die sprachliche Verständigung habe anfangs zu einem Gefühl der Einsamkeit geführt und somit zu Zweifeln. Mehr als einmal habe sie sich auch die Frage gestellt: „Lieber Gott, warum hast du das zugelassen?“
Mit ihrer offenen und herzlichen Einstellung fand Schwester Magna aber den Zugang zu den Menschen, die ihr seitens des Ordens und der Bevölkerung zugeteilt waren. „Das wurde ein sehr guter Kontakt. Wir haben immer gut zusammengearbeitet. Aber ich habe die Bevölkerung auch immer wieder aufgefordert, dass wir gemeinsam an den Projekten arbeiten müssen, um erfolgreich zu sein.“ Die Aufgaben waren vielfältig: Katechese, Bildung der Schulkinder, Betreuung der Pfarreien, Häuserbau mit den Dörfern geplant sowie die Unterstützung von Armen und Kranken.
Der Einsatz bei den Leprakranken hat Schwester Magna, die ihr Anliegen mehr in der Bildung als in der Definition einer Krankenschwester sah, besonders gefordert. „Ich musste mir eine Auszeit mit Exerzitien nehmen. Danach konnte ich sogar die Wunden der Kranken versorgen, was mir zuvor völlig fremd war.“