Nach der Vorbereitungsstunde rennen die Kinder johlend zu den wartenden Eltern und zerren sie begeistert vors heilige Loch. „Das Sakrarium zieht immer“, sagt Ute Strobel mit einem Lachen. „Es mutet erst kurios an, aber auf den zweiten Blick wird alles logisch und verständlich.“
Die Vorbereitung auf die Erstkommunion ist nur eine unter vielen Aufgaben der Gemeindereferentin, wie die Sakramentenpastoral auch nur einen kleinen Teil der Aktivitäten in Sankt Peter und Paul ausmacht. Früher lebte das Viertel Börnig-Sodingen, ja die ganze Stadt Herne von der Kohle. Auch in Ute Strobels direktem Umfeld gibt es Menschen, die noch „vor Kohle“ gearbeitet haben, wie es in der Fachsprache der Bergleute heißt. Die Arbeit unter Tage bedeutete Hitze, Anstrengung und Gefahr. „Aber die Bergleute wären füreinander durchs Feuer gegangen“, bringt es Ute Strobel auf den Punkt. Nach dem Ende des Bergbaus mussten sich alle umorientieren. Manche Bergleute hatten es leicht und fanden in anderen Wirtschaftszweigen Arbeit, andere kamen mit der neuen Berufswelt weniger gut zurecht. Auch wenn sich die Stadt Herne entwickelt hat und neue Arbeitsplätze etwa im Gesundheitswesen entstanden sind, gibt es immer noch Armut und Perspektivlosigkeit.