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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi

Das Leben lieben ein bisschen anders

Erzbistumskalender 2024: Die Abtei Varensell wurde im Jahr 1902 gegründet. Sie ist ein Ort für Gottsucherinnen.

Alle Blätter des Erzbistumskalenders verstehen sich als Einladung, den abgebildeten und beschriebenen Ort in natura zu besuchen. Für die Abtei Varensell besteht diese Einladung gleich in zwei Varianten.

Wer diesem Ort einen spontanen Besuch abstattet, denen öffnet sich in der Abteikirche St. Marien, die tagsüber durchgehend zugänglich ist, ein überraschender Raum. Großflächige Mosaiken an der Stirnwand und im Altarraum nehmen den Blick gefangen. Die Darstellungen sind ungewöhnlich: Ein „Christus Pantokrator“ blickt die Betrachtenden als Guter Hirte an; im Gewölbe über dem Altar sind über 400 Tier-Silhouetten versammelt – von der Amöbe bis zur Giraffe – und holen die ganze Schöpfung in den Gottesraum hinein. Durch das wandhohe Marienfenster im Osten fällt weiches Licht, das zum stillen Schauen einlädt. Wer mag, findet nebenan in der Klosterbuchhandlung (nachmittags und samstagvormittags geöffnet) einen kleinen geistlichen Kirchenführer – und gute spirituelle Literatur sowie verschiedenste Klosterprodukte.

Vielleicht entsteht dabei Interesse, sich auch einmal auf die zweite Variante eines Klosterbesuches einzulassen: Für die 28 Benediktinerinnen, die in der Abtei Varensell leben, gehört die Gastfreundschaft zum Wesen ihres klösterlichen Lebens. „Alle Gäste, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus“, schreibt der Ordensvater Benedikt von Nursia im 6. Jahrhundert in seiner Mönchsregel. Die Schwestern bieten dazu ein Gästehaus mit vielseitigem Kursprogramm: Tage der Stille, Kreativkurse, Bogenschießen, Einkehrtage, Yoga-Kurse, Auszeiten, Fotoexerzitien – die Website der Abtei gibt einen guten Überblick.

Neue Wege finden

Hinter dieser Vielfalt steht das Grundanliegen der Benediktinerinnen: ihren Mitmenschen einen Ort zu bieten, um zu sich und zu Gott zu kommen. Abstand vom Alltag, eine Umgebung der Stille, gute Begegnungen und die Möglichkeit, am Gebet der Schwestern teilzunehmen. Die Gebetszeiten, die vom Morgen bis zum Abend den Klostertag durchziehen, stehen allen offen, die teilnehmen möchten. Manche lassen sich einfach tragen vom Gesang der Schwestern – oder entdecken neue Wege zum persönlichen Gebet. Vielleicht auch durch ein Gespräch über den eigenen Lebens- und Glaubensweg.

Die Benediktinerinnen jedenfalls haben ihren Lebensweg einer einzigen Aufgabe verschrieben: „Gott suchen“, so nennt es die Benediktusregel. Im Gebet, in der Feier des Gottesdienstes, im Gesang der Liturgie hat die Gemeinschaft ihren Mittelpunkt. „Dabei lebt die Liturgie vom persönlichen Gebet jeder Einzelnen, eins macht das andere fruchtbar“, sagt Schwester Teresa, die seit über 25 Jahren hier im Kloster lebt. „Und wir stehen hier auch für alle anderen vor Gott, wir halten ihm die Welt hin, so wie sie ist, mit allen Brüchen und Nöten und Problemen – aber auch mit aller Schönheit und Freude und aller Liebe, die Tag für Tag geschieht.“

Wer nun glaubt, die Nonnen würden den ganzen Tag „nur beten“, hat sich geirrt: Die benediktinische „Gottsuche“ ist sehr geerdet und geschieht auch in einem gehörigen Pensum an Arbeit, die dem Unterhalt der Gemeinschaft dient: in Haus und Garten, in der Werkstatt für Paramente, in der Buchhandlung, bei den Kranken in der Gemeinschaft, in der Verwaltung, in der Gästebetreuung, in der theologischen Forschung … Eben in allem, was zum normalen Leben dazugehört – nur ein bisschen anders: Gott suchend.

Abtei Varensell in Rietberg

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi

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