„Die Vorbereitungen und der Feiertag selbst sind für uns etwas ganz Besonderes. Sonst kämen nicht mehrere hundert Menschen zusammen. Es ist sehr gesellig, alle sind gut gestimmt, es wird gebetet und gesungen, der Glaube, die religiöse Gesinnung sind spürbar und sichtbar. Ja, dieser Tag passt für uns in die Zeit“, erzählt er, dass man unter den Organisatoren kürzlich genau das zum Thema gehabt habe. „Natürlich merken wir, dass die Bindung insbesondere der jüngeren Menschen verloren geht. Aber wir haben beschlossen, die Tradition der Prozession hochzuhalten.“
Ihren Ursprung hat die Schiffsprozession in einer jahrhundertealten großen Flurprozession, die durch alle Orte des weitverzweigten Kirchspiels Rhode führte und einen ganzen Tag dauerte. Wann genau sie entstand, ist nicht bekannt. Erste Überlieferungen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Später soll ein Pfarrer Sievering (1899-1926) vier Prozessionswege eingerichtet haben, so dass nur alle vier Jahre derselbe Weg gegangen wurde. „Die Ordnung besteht bis heute, auch wenn die Prozessionen einen anderen Verlauf nehmen und in den Jahren, in denen wir dran sind, auf dem See stattfinden“, erzählt Keseberg.