Weihbischof Dominicus erhofft liebende Wertschätzung für junge Menschen
Junge, noch ungeformte Menschen bräuchten lebendige Beziehungen, ein ehrliches Miteinander und vor allem liebende Wertschätzung, so Weihbischof Domincius, der das Handeln von Alic le Clerc wieder in die Weihnachtsbotschaft übertrug: „Ein Volk ohne Vision verwildert“ (Spr 29,18.) Die Menschwerdung Gottes, das immer wieder neue Hinhören und das eigene Leben zu Gott zu tragen, werden zum Anspruch, Menschlichkeit in einer Zeit diametraler Gesellschaftsunterschiede zu leben und einzufordern.“
Dass die Augustiner Chorfrauen auch heute noch diesem Ruf folgen, sieht Sr. Ancilla bestätigt. Bildung werde heute insgesamt gut vermittelt, aber man müsse gegen Missstände oder menschenverachtende Systeme die Stimme erheben und sich auf die Seite der Armen und Bedürftigen stellen. „Deshalb halte ich katholische Schulen für wichtig, die zielgerichtete Grundsätze verfolgen und Herzensbildung vermitteln“, so die Oberin, die aber auch die Ordensgemeinschaft in der Verantwortung sieht, um existentielle Fragen der Jugend zu beantworten: „Der seelsorgerische Aspekt muss mit im Vordergrund stehen und einen Blick für das Unvergängliche öffnen.“
Für die ihre Sache gebrannt
Alix le Clerc habe für „ihre Sache“ gebrannt, so Sr. Ancilla, und ein angenehmes, bequemes Leben verlassen, um sich für Menschen zu engagieren. Bildung habe auch in dieser Zeit Vorrang. Für die Augustiner Chorfrauen aber nicht nur in der Schule. „Unsere pastoralen Angebote werden gut nachgefragt. Aufgrund unserer Eucharistiefeiern mit ästhetischer Liturgie ist unsere Gemeinde der Klosterkirche sogar angewachsen. Wir wollen pastorales und geistliches Leben mit anderen teilen.“
Weihbischof Dominicus forderte die Augustiner Chorfrauen auf, sich für die Würde von Frauen in Gesellschaft und Kirche einzusetzen, Menschen für die weihnachtliche Botschaft wachzurütteln: „Unsere Zeit braucht dringender denn je Vorbilder einer gelebten Spiritualität. Frauen, die mit Entschiedenheit für das Geschenk des Lebens eintreten.“
„Fais-le-grandir – Lass es wachsen“
„Fais-le-grandir – Lass es wachsen“, diese Vision von Alix le Clerc ist auch ein Leitspruch der Schwestern des Michaelskloster: Begabungen und Fähigkeiten durch Gott wachsen zu lassen.