Schwester Josefine lebt seit 1959 im Kloster der Franziskanerinnen in Salzkotten. Sie spricht über ihr Leben, das Highlight ihrer Zeit als Schwester und das Thema Hoffnung.
Das Themen-Special im November
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ist das wirklich so? Was bedeutet Hoffnung eigentlich für die katholische Kirche und die Menschen, die sich in ihr engagieren? Worauf hoffen sie – und was kann man tun, um die Hoffnung nicht zu verlieren? Wie sehen Außenperspektiven auf das Thema Hoffnung aus? Darum geht es im Themenspecial im Monat November.
Viele Menschen sehen den November als Totenmonat. An Allerheiligen und Allerseelen ist das Totengedenken aber nur ein Teilaspekt, denn die Kirche gedenkt aller Heiligen, die Mittler zwischen Himmel und Erde und damit Hoffnungsboten sind. Andererseits gibt der stille Monat November auch die Chance, die Kirche als zur Auferstehung berufene Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen zu sehen und so die österliche Hoffnung hervorzuheben.
Wenn Menschen über Hoffnung sprechen, dann geht es vielfach auch um Wünsche. Was würden wir uns wünschen, wenn wir sicher wüssten, dass die Wünsche erfüllt werden? Eine Fiktion, die in vielen Märchen und auch den Harry-Potter-Büchern lebendig wird. Dort gibt es im Schlossgebäude von Hogwarts den Raum der Wünsche. Dieser wunderbare Raum wartet, bis er dringend benötigt wird, und ist dann genau das, was jemand gerade gesucht hat.
Viele Menschen schenken Hoffnung
Der Raum der Wünsche ist nur eine Fiktion. Wenn es im Christentum etwas Vergleichbares zu diesem Zimmer der tiefsten Sehnsüchte gibt, dann ist es der Glaube und das Gebet. Im Neuen Testament redet vor allem Paulus von der Hoffnung, zusammen mit den beiden weiteren „göttlichen Tugenden“ Glaube und Liebe. Sie alle sind innere Einstellungen oder Haltungen, die zum Leben eines Christen dazugehören sollten. Viele Menschen schenken Hoffnung durch ihren sozialen Einsatz, wie dieses Themenspecial zeigt. Hoffnung geben – das ist nicht nur die Aufgabe der Caritas, sondern der ganzen Kirche. Die Hoffnung kann wachsen, wenn Menschen ihr Raum geben.
Christen hoffen nicht untätig. Sie leben auf etwas hin: auf das Reich Gottes mitten unter den Menschen. Von der Auferstehungshoffnung schlägt der Apostel Paulus eine Brücke zur „Hoffnung auf Gerechtigkeit“. Wie das Reich Gottes schon jetzt mitten unter den Menschen ist, hat die Auferstehungshoffnung ein innerweltliches Ziel. Es gibt ein christliches Prinzip Hoffnung: nicht, dass Menschen von dieser Welt erlöst werden, sondern dass sie mit ihr versöhnt werden. Davon sollen die Gesprächs- und Interviewpartner in diesem Themenspecial erzählen.