Erzählt nach den vier Evangelien Markus, Matthäus, Lukas und Johannes
Drei Jahre ist Jesus von Nazareth inzwischen in Galiläa und Judäa unterwegs. Drei Jahre lang hat er Jünger um sich geschart, Kranke geheilt, Wunder gewirkt, Sündern vergeben und den Menschen von seinem Gott erzählt. Letztlich ist es dieser Gott, der alles möglich macht, was Jesus tut und sagt. „Vater“ nennt er ihn. Noch nie hat jemand so von Gott gesprochen – als ob er ein naher Verwandter wäre.
Jesus macht sich mit seinem Wirken aber nicht nur Freunde. Als er damit beginnt, sich als „Gottes Sohn“ zu bezeichnen, zieht er endgültig den Zorn der Mächtigen, Hohepriester und Älteste, auf sich. Sie empfinden es als Gotteslästerung, dass Jesus so spricht. Auch vieles was Jesus tut, passt ihnen nicht, etwa sein freundschaftliches Verhältnis zu jenen Menschen, die in der Gesellschaft als Sünder gelten. Deshalb beschließen sie, ihn zu töten und suchen nach einem geeigneten Weg.
Jesus weiß, dass er bald sterben muss und dass ein schwerer Weg vor ihm liegt. Davor zu fliehen kommt nicht in Frage. Es ist mehr als ein Gefühl, dass Gott für ihn „Vater“ ist. Er ist davon überzeugt und hat es erfahren, dass Gott alle Menschen so sehr liebt wie Eltern ihre Kinder lieben. Und dass es die Welt zu einem besseren Ort machen würde, wenn alle dies erfahren und wirklich daran glauben. „Reich Gottes“ nennt er diesen Ort, zu dem die Welt dann würde. Er ist bereit, dafür zu sterben. Mit seinem Tod, so sein fester Glaube, wird sich die Liebe Gottes zu den Menschen auf unvorstellbare Weise offenbaren.