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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi

Den inneren wie den äußeren Akku aufladen!

Erzbistumskalender 2024: St. Josef in Fröndenberg-Westick ist ein Musterbeispiel für die gelungene Revitalisierung einer Kirche und zugleich ein Zeichen der Verkehrswende

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Selbst in den Wintermonaten ist St. Josef in Fröndenberg nicht nur eine Gemeindekirche, sondern auch Fahrradkirche. Aber jetzt, im April, wenn die Tage länger sind und die Sonne kräftig scheint, geht es wieder richtig los. Drinnen wie draußen tummeln sich Menschen in sportiver Funktionsbekleidung. Für die meisten ist die Fahrradkirche ein Zwischenstopp auf dem Ruhrtalradweg. Die 240 Kilometer lange 4-Sterne-Qualitätsradroute von der Quelle am Ruhrkopf bei Winterberg bis zur Mündung in Duisburg führt direkt an St. Josef vorbei. Manche Menschen brechen sogar eigens zur Radtour auf, um die Kirche zu besuchen.

Dort wartet auf die Radelnden eine einzigartige Kombination aus nützlichen Angeboten und spirituellen Impulsen. Außerhalb der Kirche liegt alles Profane: Es gibt Ladestationen für die Akkus der E-Bikes, Schattenplätzchen für sonnige Tage und einen überdachten Unterstand bei Regenwetter, einen Reparaturplatz mit Werkzeug und Luftpumpen. Auch eine Toilettenanlage ist vorhanden.

Fast noch wichtiger ist aber, was sich im Kircheninneren abspielt. Während draußen der E-Bike- Akku lädt, können die Menschen drinnen ihren inneren Akku aufladen. Über ein Touchpad lassen sich Musikstücke, stille Illuminationen und multimediale Andachten abspielen. Gebetet wird nicht nur auf Kirchenbänken. „Gern ziehen sich die Gläubigen zu dem mit Granitsteinen eingefassten Sandkreuz zurück und zünden dort ein Kerzchen an“, erzählt Mona Schomers. Als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Unna-Fröndenberg-Holzwickede ist sie für die Fahrradkirche in Fröndenberg zuständig und kümmert sich dabei vor allem um das Organisatorische. Die Arbeit vor Ort übernimmt ein Team ehrenamtlich engagierter Christinnen und Christen. Sie sind gern behilflich, denn alle freuen sich daran, wie gut die Fahrradkirche von den Gläubigen aus nah und fern angenommen wird. Besonders viel los ist bei den Segnungsgottesdiensten für Räder und Radelnde. Aber auch an normalen Tagen herrscht von früh bis spät Betrieb.

Die Kirche war "irgendwie über"

Dass sich St. Josef derart positiv entwickelt hat, grenzt an ein Wunder. Bevor die Kirche Fahrradkirche wurde, war der Gottesdienstbesuch immer stärker zurückgegangen. Sonntags wurden schon lange keine Messen mehr gefeiert, zur Dienstagsmesse fand sich nur noch eine kleine Schar von Gläubigen zusammen. Mit der Schaffung des Pastoralen Raums Unna-Fröndenberg-Holzwickede war die Betonkirche aus den 1960er-Jahren „irgendwie über“, spricht Mona Schomers Klartext. Leider entpuppte sich das Kirchengebäude auch unter energetischen Gesichtspunkten als Problemimmobilie: Das hohe Zeltdach ist zwar ein weithin sichtbares Erkennungszeichen, aber auch ein Energiefresser. Deshalb wurde St. Josef nur noch als unbeheizte Sommerkirche genutzt.

Trotz der negativen Rahmenbedingungen gaben die Verantwortlichen die Suche nach einer neuen Funktion für St. Josef nicht auf. Dabei erwies sich der Ruhrtalradweg als der entscheidende Standortfaktor. Dass St. Josef im Jahr 2021 eine neue Funktion erhielt, stieß auch in der Kirchengemeinde auf große Zustimmung. Denn neben der hochfrequentierten Fahrradkirche ist St. Josef immer noch eine Gemeindekirche und für die Menschen in Fröndenberg-Westick ihr ureigenster Glaubensmittelpunkt.

Die Fahrradkirche in Fröndenberg-Westick

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

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© Besim Mazhiqi

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