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Erzbistum Paderborn
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© C. Nass/Shutterstock

Dr. Udo Markus Bentz: Engagement für die Kirche in Mainz und Deutschland

Von Tobias Blum (Mainz)

Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ist seit 2017 als Generalvikar Stellvertreter des Mainzer Bischofs Dr. Peter Kohlgraf für alle Verwaltungsaufgaben. Bei Weihbischof Bentz laufen deshalb die Fäden vieler Projekte zusammen, die in der Amtszeit von Bischof Kohlgraf angestoßen wurden. An erster Stelle ist dabei der Pastorale Weg zu nennen – als Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Aus den vormals 134 Pastoralen Einheiten (Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde) sind mittlerweile 46 Pastoralräume gebildet worden. Aus den neuen Pastoralräumen werden bis zum Jahr 2030 insgesamt 46 neue Pfarreien im Bistum her-vorgehen. Für fünf neue Pfarreien stehen 2024 Gründungsgottesdienste an.

Verantwortung teilen

Ein wesentliches Anliegen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz ist das Teilen von Verantwortung als eine der wesentlichen Grundoptionen des Pastoralen Weges auf allen Ebenen des Bistums. Diese gemeinsame Wahrnehmung von Verantwortung wurde im April 2022 durch die Ernennung von Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth als Bevollmächtigte des Generalvikars in der Bistumsleitung umgesetzt. Als Generalvikar hat Bentz stets betont, dass mit dem neuen Amt „die Einheit des Generalvikar-Amtes erhalten bleibt, aber die vielfältigen Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden“. Und weiter: „Es braucht einen Kulturwandel bei der Frage von Leitungsvollmacht, damit die Kirche ihre Sendung in den derzeitigen Herausforderungen besser und vor allem glaubwürdiger erfüllen kann“, bekräftigt Bentz. „Unsere Überlegungen gehen gut zusammen mit dem, was Papst Franziskus bei der Vorstellung seiner Kurienreform sagte: Eine solche Reform in der Leitungsstruktur hat ihren Zweck nicht in sich selbst, sondern dient der wirksameren Verkündigung des Evangeliums.“

Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Mainz

Ein wichtiges Anliegen ist Weihbischof Bentz die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt im Bistum Mainz. Wichtiger Meilenstein ist dabei das unabhängige Aufklärungsprojekt „Erfahren. Verstehen. Vorsorgen.“ (EVV-Studie) des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber, das im März 2023 veröffentlicht worden ist. „Wissen heben, Zusammenhänge in der Vergangenheit erkennen und verstehen und aus diesen Erkenntnissen heraus Vorsorge treffen“, sind für Bentz die wesentlichen Ziele, die aktuell in der Arbeit der Bereiche Intervention, Prävention und Aufarbeitung im Bistum umgesetzt werden. Außerdem sind eine unabhängige Aufarbeitungskommission und ein Beraterstab im Bistum eingerichtet worden, die beide auch mit externen Fachleuten besetzt sind. Anfang 2024 steht außerdem die Gründung eines Betroffenenbeirates für das Bistum Mainz an, nachdem die Mehrheit des gemeinsamen Betroffenenbeirates der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz den Antrag zur Trennung gestellt hatte. Gegenüber den Staatsanwaltschaften in Rheinland-Pfalz und Hessen hat der Weihbischof deutlich seine Kooperationsbereitschaft zum Ausdruck gebracht. Mehrmals im Jahr werden die Staatsanwaltschaften über alle Interventionsfälle informiert.

Konsolidierung des Bistumshaushaltes

Als Ökonom des Bistums Mainz hat Bentz mit der gerade erfolgten Vorlage des ausgeglichenen Wirtschaftsplans für 2024 die erste Hälfte der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 abgeschlossen. „Wir spüren, dass unsere Maßnahmen greifen. Allerdings werden einige Strukturmaßnahmen – etwa die 2022 gegründete St. Martinus-Schulgesellschaft sowie der Zweckverband ,Unikatheʼ für die Kindertagesstätten und die 2023 gegründete Tagungshausgesellschaft ,Bilden und Tagen Bistum Mainzʼ – erst in den kommenden Jahren ihre volle Wirkung entfalten.“ Bis 2030 werden im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung weitere Konsolidierungsmaßnahmen erforderlich sein.

Transparenz im Finanzbereich

Weihbischof Bentz hatte bereits im Jahr 2020 die Neuorganisation der Finanzverwaltung in die Wege geleitet: Durch eine zentrale Buchhaltungsstelle im Finanzdezernat und mehrere dezentrale Verwaltungsstellen wird das bisherige System aus zehn Rendanturen und Gesamtverband Mainz sowie rund 70 Kirchenrechnerinnen und Kirchenrechnern für die Pfarreien ersetzt. „Damit erfüllen wir unseren Anspruch an Transparenz und Vergleichbarkeit in Finanzfragen. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf zu erfahren, was mit den Kirchensteuern geschieht und auch wir als Bistum werden mit dem einheitlichen System einen besseren Überblick erhalten.“ Dazu hatte Weihbischof Bentz auch eine Reform des Diözesanvermögensverwaltungsrates angestoßen. Durch externe Besetzungen wurde ein unabhängiges Aufsichtsgremium geschaffen, das gemeinsam von Bischof und dem synodalen Diözesankirchensteuerrat mandatiert wird. Gemeinsame Verantwortung und wirksame Compliance sind dabei die leitenden Prinzipien.

Weltkirchliches Engagement

Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist Weihbischof Bentz über die Kommission für Weltkirche stark weltkirchlich vernetzt. In seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten hat er die Bischofskonferenz unter anderem bei Internationalen Bischofstreffen und Begegnungsreisen vertreten. Darüber hinaus ist er in der Unterkommission Lateinamerika (insbesondere Adveniat) engagiert. Im Bistum Mainz hat er das weltkirchliche Engagement neu aufgestellt und in der Geschäftsstelle Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden zusammengefasst, die ihm zugeordnet ist.

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