Glaubwürdigkeitsverlust und der Umgang damit
Als wir im Team Redaktion überlegt haben, wie wir dieses große Thema aufgreifen könnten, kam uns die Idee, genauer auf die Zweifel zu schauen, die Menschen mit Blick auf Glaube und Kirche empfinden. Daraus wurde das Themenspecial „Zweifel und Vertrauen“.
Im ersten Teil dieses Specials schauen wir darauf, was Menschen dazu bewegt, an Gott, Glaube oder Kirche zu zweifeln. Wir fragen auch, wie das genau aussieht. Dabei soll natürlich der Vertrauensverlust aufgrund kirchlicher Skandale eine Rolle spielen sowie die „Urfrage“ aller Glaubenszweifel: Wo ist Gott im Leid? Wir erkunden außerdem, ob Zweifel zum Glauben nicht dazugehören. Wie sich das heute vorherrschende wissenschaftliche Weltbild und Glaube miteinander vertragen, ist Thema eines weiteren Beitrags.
Allerdings wollen wir dabei nicht stehen bleiben. In einem zweiten Teil sollen deshalb die Folgen des gegenwärtigen Glaubwürdigkeitsverlustes der Kirche im Mittelpunkt stehen sowie Möglichkeiten, wie die Kirche damit umgehen kann. Wir stellen die Frage, wo und warum die Kirche trotz allem attraktiv ist und stellen Orte und Projekte vor, die in der Pastoral neue Wege gehen. Wir sprechen mit Menschen, die über einen Austritt oder einen Wiedereintritt nachdenken. Außerdem fragen wir, was jeder einzelne Gläubige aus seiner Taufberufung heraus zu einer glaubwürdigeren Kirche beitragen kann.
Die Notwendigkeit einer pastoralen Umkehr
Mit diesen Beiträgen begleiten wir den Diözesanen Weg 2030+, den das Erzbistum im November 2020 gestartet hat. Die Verantwortlichen dieses Weges sind überzeugt: Es wird eine grundsätzliche pastorale Umkehr nötig sein, um zukunftsfähig zu werden, um die Zweifel der Menschen ernst zu nehmen und die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche zu bewältigen. Es ist zu vermuten, dass diese Krise die katholische Kirche vielerorts in neues, unbekanntes Terrain führen wird.