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Erzbistum Paderborn
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Die 5. Synodalversammlung findet vom 9. bis 11. März in Frankfurt statt.© Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

Weiterarbeiten für die Erneuerung der Kirche

Zweite Versammlung des Synodalen Weges tagte mit Beteiligung aus dem Erzbistum Paderborn in Frankfurt am Main

Die dritte Versammlung des Synodalen Weges ist am Samstagnachmittag in Frankfurt am Main zu Ende gegangen. Nun geht es wieder in die intensiven Phasen der Foren-Arbeit – bis zur vierten Synodalversammlung vom 8. bis 10. September. Aus Sicht der Mitglieder des Präsidiums des Synodalen Wegs war sie ein großer Erfolg, für viele Themen ein wichtiger Zwischenschritt. Auch aus dem Erzbistum Paderborn nahmen über ein Dutzend Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichen Gremien, Gruppen und Verbänden teil.

Synodale disktutieren 14 Handlungstexte

Erstmals in seinem neuen Amt als Weihbischof war Josef Holtkotte Teilnehmer der Versammlung, zuvor hatte er als Bundespräses des Kolpingwerks teilgenommen. „Ich fand es war insgesamt eine gute Atmosphäre, in der wir getagt haben. Viele Themen sind zur Sprache gekommen, viele Synodale konnten sich äußern, viele Diskussionen wurden trotz der knappen Zeit geführt“, schildert Weihbischof Holtkotte seine Eindrücke. Für ihn sind die Versammlungen ein wichtiger Ort der Beratung, auch wenn die wesentliche Inhaltsarbeit zwischen diesen in den Themen-Foren geleistet wird.

Beim dreitätigen Treffen der rund 215 Synodalen wurden 14 Handlungstexte besprochen, drei davon nach der zweiten Lesung beschlossen und elf davon wurden von den Synodalen in erster Lesung zur Weiterarbeit an die Foren gegeben. „Die Texte, die vorliegen, sind gut genug, um als Grundlage für die weitere Beratung zu dienen, auf ihnen kann weiterhin aufgebaut werden“, sei nach Ansicht des Weihbischofs eine deutliche Meinung vor Ort gewesen. Dabei habe auch die Aussprache über die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Deutschland guten Raum gefunden, unter anderem die Anliegen der Initiative #OutInChurch sowie die weitere Aufarbeitung nach den verschiedenen Missbrauchsgutachten. Der Weihbischof machte deutlich: „Kirche muss Ort des Heils sein.“

Mitbauen an einer Kirche, die einladend, barmherzig und menschennah ist

„Ich spüre das ernsthafte Bemühen, in und mit dieser Kirche, an einer Erneuerung zu arbeiten“, so Weihbischof Holtkotte nach der Versammlung. Das mache ihm Hoffnung, das Vertrauen in die Versammlung und den Synodalen Weg sei spürbar gewachsen. Weiter erklärte er: „Unsere Kirche als Glaubens- Hoffnungs- und Lebensgemeinschaft bedeutet den Menschen viel. Deshalb lohnt es sich, daran mitzubauen, dass unsere Kirche einladend, barmherzig und menschennah ist.“ Dies geschehe auch durch die unterschiedlichen Prozesse, die im Erzbistum Paderborn mit dem eigenen Diözesanen Weg 2030+ sowie der Teilnahme am Synodalen Weg in Deutschland und am weltweiten synodalen Prozess zur „Bischofssynode Synodale Kirche 2021-2023“ bearbeitet werden.

„Die Gläubigen vor Ort nehmen den Synodalen Weg jetzt noch deutlicher wahr“

„Ich bin froh, dass wir im Erzbistum diese verschiedenen Wege zur Erneuerung der Kirche gehen“, betonte auch Pfarrer Ludger Hojenski, der als Vertreter des Paderborner Priesterrates am Synodalen Weg beteiligt ist. Er sei mit gemischten Gefühlen nach Frankfurt gefahren, im Vorfeld sei aufgrund der aktuellen Situation ein gewisser Druck spürbar gewesen. „Die Gläubigen vor Ort nehmen den Synodalen Weg jetzt noch deutlicher wahr“, berichtet der Pfarrer, dass er vor, während und nach der Versammlung von den Menschen angesprochen worden sei.

„Ich bin tatsächlich beeindruckt, dass alle Handlungstexte mit deutlicher Mehrheit beschlossen oder zur Weiterarbeit verabschiedet wurden“, resümierte Ludger Hojenski, dass die Versammlung erste mutige Schritte gegangen sei. Dennoch dürfe man auch nicht vergessen, dass Gläubige durch die angestrebten Veränderungen verunsichert würden. „Ich nehme diese Rückmeldungen ernst, aber ich vertraue darauf, dass Jesus Christus in seiner Kirche wirkt“, erklärt der Dortmunder Pfarrer, dass die Versammlung „nicht nur wortreich, sondern auch geistvoll ist.“ Das gemeinsame Gebet, die Eucharistiefeier, musikalische Unterbrechungen und viele Gespräche über Fragen des Glaubens würden Raum für Spiritualität geben.

Ludger Hojenskis Hoffnung ist, dass der Synodale Weg einen guten Beitrag zur Erneuerung der Kirche leisten kann. Einige Themen können die katholische Kirche in Deutschland, die Bistümer selbst umsetzen, andere müssten auf Ebene der Weltkirche verhandelt werden – „da wird es ganz sicher auch Enttäuschungen und Überraschungen geben.“ Doch die Hoffnung bleibe: „Einmal im Monat besuche ich mit meiner Gitarre den Kindergarten. Beim letzten Besuch ist mir dann ganz deutlich geworden, warum es diesen Weg braucht: Es geht um die Zukunft der Kirche dieser Kinder. Dafür möchte ich etwas tun.“

Stichwort "Synodaler Weg"

Der Synodale Weg ist ein Gesprächsformat innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben.

Die Synodalversammlung ist das oberste Organ des Synodalen Weges und fasst die Beschlüsse. Ihr gehören die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, 69 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter geistlicher Dienste und kirchlicher Ämter, junge Menschen und Einzelpersönlichkeiten an.

Aus dem Erzbistum Paderborn sind das:

  • Erzbischof Hans-Josef Becker sowie die Weihbischöfe Matthias König, Dr. Dominicus Meier OSB und Josef Holtkotte als Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz
  • Pfarrer Ludger Hojenski (Dortmund) als Vertreter des Paderborner Priesterrates
  • Nadine Mersch, Jan Hilkenbach, und Michaela Labudda als durch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken nominierte Mitglieder
  • Marie-Simone Scholz (Gütersloh) für den Bundesverband der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten
  • Finja Weber, Lukas Färber und Janosch Roggel – aus verschiedenen Jugendverbänden, vom ZdK besetzt als Mitglieder unter 30 Jahren
  • Katharina Westerhorstmann (Expertin) – Einzelbenannte der DBK
  • Professorin Dr. Agnes Wuckelt (Expertin, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) und Professor Dr. Matthias Sellmann (Experte) – Einzelbenannte vom ZdK

Mehr Informationen unter www.synodalerweg.de.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi
Redaktionsleiter

Dirk Lankowski

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