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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Grußworte zur Amtseinführung von Erzbischof Dr. Bentz

Im Rahmen der Feier der Amtseinführung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz haben Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Politik Grußworte gehalten. Lesen Sie sie hier im Volltext. Es gilt das gesprochene Wort.

Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius

Eminenz, Exzellenzen, liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst, verehrte Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen, sehr geehrte Damen und Herren aus Politik und Gesellschaft, liebe Schwestern und Brüder! An diesem Vierten Fastensonntag feiern wir hier im ehrwürdigen Paderborner Dom die festliche Eucharistie zur Einführung Eures neuen Erzbischofs, Seiner Exzellenz Mons. Dr. Udo Markus Bentz. Der Laetare-Sonntag und das Wort aus dem Johannesevangelium, das wir hören werden, soll Ihnen, lieber Erzbischof Udo Markus, Weisung und Hilfe sein für Ihr bischöfliches Wirken im verehrten Erzbistum Paderborn: „Wer die Wahrheit tut, kommt zum Licht“ (Joh 3,21). Am Laetare-Sonntag danken wir dem Herrn voller Freude für den neuen Oberhirten dieser Teilkirche in Westfalen und Waldeck, deren Kathedra nach der Annahme des Amtsverzichtes von Erzbischof Hans-Josef Becker vakant war. Seit diesem Tag bis heute hat die Aufgabe der Verwaltung des Erzbistums der Hochwürdige Mons. Dr. Michael Bredeck. An dieser Stelle sei ihm herzlich für sein gutes Wirken in dieser Zeit des Übergangs, die nicht einfach ist, gedankt. Als Vertreter des Heiligen Vaters Franziskus in Deutschland überbringe ich nicht nur die Ernennungsbulle des Papstes für den neuen Erzbischof, die ich gleich dem Hochwürdigen Herrn Dompropst übergebe, damit er sie uns zur Kenntnis bringe, sondern ich überbringe die herzlichen Grüße des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche an alle Gläubigen, die Priester, Diakone und Bischöfe. Sein großes Anliegen, dass wir alle aufgerufen sind, treue Zeugen Jesu Christi und eifrige Missionare seines Evangeliums zu sein, ist nicht etwas, was wir einfach tun oder lassen können, sondern es gehört zum Sendungsauftrag des Herrn Jesus an seine Jünger: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (Mk 16,15). Der neue Oberhirte dieses kostbaren Weinbergs Paderborn hat sich in seinem bisherigen Leben als Priester, Regens, Weihbischof und Generalvikar beim Heiligen Stuhl von Mainz genau dieses Auftrags angenommen und seine Erfüllung als Wahlspruch erwählt, der dem letzten Satz des Markusevangeliums entnommen ist: Die Apostel „aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr wirkte mit“ (Mk 16,20). Somit gilt auch für die so wichtige Aufgabe der Evangelisierung, zu der wir alle aufgerufen sind, dass wir uns in Dienst nehmen lassen vom Herrn, ohne den wir nichts ausrichten können, gar nichts, denn es gilt: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen“ (Ps 127,1). Die Frohe Botschaft Jesu ist immer aktuell und ein Evangelium der Freude. Auf die Fürsprache der Patrone dieser Kathedrale, der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und des heiligen Kilian, sowie des heiligen Bistumspatrons Liborius möge der dreieine Gott das Wirken des neuen Erzbischofs segnen.

Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Liebe Geschwister im Glauben, lieber Erzbischof Udo, die frühen Glaubensboten in Deutschland mussten ungeahnte Wegstrecken zurücklegen und aufbrechen, um unbekannte Gegenden zu erkunden. So erschien es mir, als Deine Ernennung bekannt gegeben wurde und der Pfälzer nach Ostwestfalen entsandt wurde. Aber manchmal können Distanzen erstaunlich schnell überwunden werden. Der volle Dom bei der Bekanntgabe Deiner Ernennung zum Erzbischof von Paderborn hat gezeigt: Hier wirst Du herzlich aufgenommen. Das können wir gerade auch an diesem Tag spüren. Zwar klingt die Sprache hier etwas anders als in Deiner Heimat, die kulinarischen Genüsse sind durchaus unterschiedlich und der Paderborner Karneval hat im Vergleich zum Mainzer noch eine junge Tradition. Aber Du wirst Dich mit der neuen Umgebung sicher rasch anfreunden. Herzlich gratuliere ich dem Erzbistum Paderborn zum neuen Erzbischof und Dir, lieber Udo, wünsche ich für die neue Wegetappe Deines Lebens alles Gute und Gottes Segen.

Ich freue mich, dass Du nun als Erzbischof von Paderborn in noch mehr Gremien unserer Bischofskonferenz mitwirken wirst, als Du es zuvor schon unermüdlich getan hast. Ich denke dabei an Deine Verantwortung als Weihbischof und Generalvikar in Mainz, im Verband der Diözesen Deutschlands und in der Jugendkommission, in der Kommission Weltkirche sowie der Unterkommission für Lateinamerika. Vor allem aber zeichnet Dich der beherzte Einsatz für die Christinnen und Christen im Nahen Osten aus, nachdem Du vor einigen Jahren den Vorsitz der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten in der Kommission Weltkirche übernommen hast. Du bist ein angesehener und geschätzter Gesprächspartner für die Menschen dort: sei es in Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten – gerade auch in Gaza – als auch in Jordanien. Eine wichtige Reise in den Irak musste vor wenigen Wochen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden und doch ist es Dir wichtig – und das zeichnet Dich aus –, für Solidarität einzustehen: Solidarität mit jenen, die am Rand stehen und Solidarität mit denen, die ihren Glauben nicht frei ausüben können.

Ich bin mir sicher, dass das Erzbistum Paderborn viel Arbeit für Dich bringt, aber wer Dich kennt, weiß, dass Du über den Rand des eigenen Kirchturms hinausschaust in die Welt. Und die Weltkirche ist Dein Metier.

Ich danke Dir auch für Deine Weggemeinschaft beim Synodalen Weg der Kirche in Deutschland. Du bist diesen Weg von Anfang an engagiert mitgegangen, hast ihn unterstützt, wo es nur ging, und bist auch weiterhin davon überzeugt, dass wir nur als synodale Kirche die Herausforderungen der Gegenwart bewältigen und auf offene Fragen Antworten geben können. Ich finde es ein schönes Zeichen, dass lange Zeit hier im Dom zu Paderborn eine eigene Kapelle als geistlicher Ort für den Synodalen Weg gestaltet war. Fußspuren auf dem Boden haben dorthin gezeigt, wo eine Kerze stand und jede und jeder seine Anliegen zum Synodalen Weg in ein Buch schreiben konnte. Ich bin fest überzeugt, dass Du hier im Erzbistum Paderborn viele Gläubige finden wirst, die diesen Weg weiter mitgehen wollen. Als einer der Moderatoren der Synodalversammlungen hast Du Erfahrungen gesammelt, die Dich auf diesem Weg – auch hier in Paderborn – begleiten.

In dieser Stunde ist es mir gleichzeitig ein großes Anliegen, dem Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn meinen aufrichtigen Dank zu sagen: Msgr. Dr. Michael Bredeck. In den 18 Monaten seiner Verantwortung hat er mit diplomatischem Geschick, visionärer Kraft und notwendigen Entscheidungen das Erzbistum geleitet. Und man hat gemerkt: Es hat ihm Freude gemacht. Lieber Michael, ich danke Dir auch für unsere Weggemeinschaft im Ständigen Rat und in der Vollversammlung, in den von Dir begleiteten Synodalversammlungen und nicht zuletzt beim Ad-limina-Besuch im November 2022. Bei allem Handeln als Diözesanadministrator war es Dir wichtig, zu fragen: Was brauchen die Menschen und was braucht die Kirche? Du hast Antworten gegeben, die nachhaltig sind, und deshalb sind wir Dir aus tiefstem Herzen dankbar für Deinen Dienst.

Lieber Erzbischof Udo, jetzt also bist Du hier, in Paderborn. Hier fließen Tradition und Innovation zusammen, Volksfrömmigkeit und Synodalität schließen einander nicht aus, Kultur – allein, wenn ich an das beeindruckende Diözesanmuseum denke – und Kirmes gehören in Paderborn zusammen. Denn das Libori-Fest wird Dich sicherlich in besonderer Weise begleiten. Und noch eine Besonderheit von Paderborn ist vielleicht für unsere Kirche heute ein wichtiges Bild: wenige Meter von hier entspringt die Pader; nicht eine Quelle sprudelt hier, sondern es sind viele. Du wirst die vielen Quellen, die das Bistum nähren, kennenlernen, und vielleicht brauchen wir auch in der Bischofskonferenz das Vertrauen auf eine Vielzahl von Quellen. Ich freue mich sehr für die Gläubigen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Erzbistum Paderborn, dass sie einen Erzbischof haben, der das Ohr am Puls der Zeit ebenso hat wie bei den Sorgen und Hoffnungen der Menschen. Ich wünsche Dir Mut und Kraft, Ausdauer und den weitsichtigen Blick, die Herzen der Menschen und Gottes Segen. Von Dortmund bis Minden und vom Sauerland bis ins Weserbergland, das ist Paderborn, das sind die Menschen im Erzbistum und das ist Deine Verantwortung für Dein Wirken. Alles Gute und Gottes Segen für Dich und das Erzbistum Paderborn.

Bischof Dr. Jean-Pierre Vuillemin, Le Mans

Sehr geehrter Herr Erzbischof, lieber Udo Markus,

eine große Anzahl unserer katholischen Gläubigen verbindet sich mit mir in dem Wunsch, dass Ihr bischöflicher Dienst im Erzbistum Paderborn gut und fruchtbar werde. Wie Sie wissen, verbindet der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ unsere beiden Kirchen. Während der Zeit der Vakanz des erzbischöflichen Stuhles haben wir uns den Gebeten der Gläubigen Ihres Bistums angeschlossen, in Erwartung des neuen Bischofs. Der Heilige Liborius, der vierte Bischof von Le Mans, möge für Sie bei Gott bitten, dass er Ihren apostolischen Eifer unterstütze und fruchtbar mache!

Wir freuen uns schon jetzt, Sie in Le Mans beim traditionellen Juliansfest am 27. (siebenundzwanzigsten) Januar des kommenden Jahres begrüßen zu können. Der Erzbischof von Paderborn wird zu diesem Anlass begleitet von einer offiziellen Delegation, den Mitgliedern unserer Liboriusfraternität und einer Gruppe von Jugendlichen.

Als ich im vergangenen Mai in Le Mans ankam, wurde mir schnell die Bedeutung und die Tiefe der uns einenden Verbindungen bewusst. Ich hatte die große Freude, im vergangenen Juli hier in Paderborn das Libori-Fest mitzufeiern.

Seit meiner Ankunft in Le Mans haben der Diözesanadministrator Monsignore Dr. Bredeck, Prälat Dornseifer, ihre Mitarbeiter, Bürgermeister Dreier und ich die Fäden der gegenseitigen Freundschaft weiter verweben können. Diesen möchte ich danken für die herzliche Aufnahme und den von ihnen geleisteten Dienst.

Zu guter Letzt möchte ich mich auch mit einigen Worten an die Gläubigen im Erzbistum wenden: Die Gläubigen in Le Mans teilen Ihre heutige Freude, Ihren neuen Erzbischof willkommen zu heißen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie von seiner Jugend und seinem Eifer als Hirten profitieren können.

Das Zweite Vatikanische Konzil bekräftigt, dass der Bischof „durch Gebet und Arbeit für das Volk vielfältige und reiche Gaben von der Fülle der Heiligkeit Christi ausspendet.“ (LG 26)

Mit den Gläubigen des Bistums Le Mans werden wir weiterhin für Ihren neuen Erzbischof beten, dass die Lehre Christi auch weiterhin bei ihnen treu verkündet werde, damit alle durch den Glauben, die Taufe und die Erfüllung der Gebote Gottes zum Heil gelangen!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Bischof Dr. Peter Kohlgraf, Mainz

Lieber Erzbischof Udo, vor wenigen Wochen haben wir Dich in Mainz verabschiedet und Dir für Deine herausragende Arbeit in Deinen Jahren als Mainzer Priester, Weihbischof und Generalvikar gedankt. Diesen Dank will ich hier kurz wiederholen. Danke für alles! Heute schaue ich mit Dir nicht in die Vergangenheit, sondern gratuliere Dir zu Deiner neuen Aufgabe als Erzbischof von Paderborn. Gleichzeitig gratuliere ich den Menschen in Deiner Erzdiözese und wünsche von ganzem Herzen Gottes Segen für alles Kommende. Wir bleiben hoffentlich nicht nur auf der Ebene der Arbeit in der Deutschen Bischofskonferenz herzlich verbunden. Es ist nicht an mir, gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Ich habe in diesen Tagen noch einmal in zwei gute Quellen der Tradition geschaut, die etwas über das Bischofsamt sagen. Obwohl sie alt sind, bleiben sie gute Ratgeber. Die erste Quelle ist die Pastoralregel Papst Gregors des Großen (Papst 590-604). Gregor selbst wäre lieber weggelaufen und Einsiedler geworden, als sich dem Bischofsamt zu stellen. Die Probleme, Herausforderungen und Aufgaben für ihn waren groß, geradezu überfordernd. In der Pastoralregel warnt er die Bischofskandidaten vor einer solchen Flucht: „Entziehe dich nicht der Verantwortung“, sagt er. Ich weiß nicht, ob Deine Alternative das Einsiedlertum wäre, so schätze ich Dich nicht ein. Aber Du nimmst Verantwortung wahr. Wir verwechseln dies in unseren Debatten zu oft mit dem Missbrauch von Macht. Diese Gefahr kennt Gregor bereits auch. Verantwortung zu übernehmen und Macht als Gestaltungsmöglichkeit im Dienst für andere wahrzunehmen, ist nicht gegen das Evangelium. Es braucht heute Menschen auf allen Ebenen, die nicht weglaufen, sondern sich ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten stellen. Gregor beschreibt den Bischof vorwiegend als Arzt. Da ist er Papst Franziskus ganz nahe. Der Bischof muss die Menschen, ihre Sorgen und ihre Wunden kennen. Wir haben gute Heilmittel, die nicht aus unserer Kraft kommen. Es ist eine dringliche Aufgabe des Bischofs, in diesen Zeiten der Verdunklung des kirchlichen Auftrags diese Quellen neu entdecken zu helfen und damit den eigentlichen Dienst der Kirche herauszustellen. Dafür braucht es nicht nur für die Kirche als Ganze, sondern auch für jeden und jede Einzelne die Bemühung, Glauben und Leben in Einklang zu bringen. Das gilt natürlich auch für den Bischof. Das geistliche Leben hebt Gregor als Fundament für den Dienst immer wieder hervor. Der Bischof soll keine Fassade aufbauen, seine Motivation für den Dienst soll ganz aus dem Evangelium gespeist sein. Er darf nicht ängstlich sein, er soll treu zu seinen Einsichten und Werten stehen, auch wenn er diese mit dem Volk Gottes immer wieder kommunizieren und gegebenenfalls in Frage stellen muss. Er muss gerne verkündigen und dabei die Menschen zu erreichen versuchen. Lieber Erzbischof Udo, auch nach Gregors Maßstäben haben die Paderborner einen guten Bischof und Hirten bekommen. Als zweite Quelle will ich den heiligen Bernhard von Clairvaux (1090-1153) anführen. Er mahnt seinen ehemaligen Schüler Papst Eugen III.: Er solle bei aller Arbeit auch ein Herz für sich selbst behalten: „Du hast ein Recht auf dich selbst“. Wer mit sich selbst nicht gut umgehe, könne nicht gut zu anderen sein. „Gönne dir dich selbst“, nicht zu oft, aber regelmäßig. Die Gläubigen mögen Dir das zugestehen! Dir und dem Erzbistum Paderborn wünsche ich von Herzen Gottes Segen!

Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche

Sehr geehrter Herr Erzbischof Dr. Bentz,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Geschwister,

was für ein Tag der Freude und der Dankbarkeit hier im Hohen Dom zu Paderborn. Denn wir haben auf Sie gewartet, lieber Bruder Bentz…! Nicht nur die Menschen in Ihrem Erzbistum, sondern auch wir in der Nachbarschaft. Von Herzen gratulieren wir Ihnen zu Ihrer Amtseinführung. Das sage ich nicht nur für die Lippische Landeskirche, in der ich Dienst tun darf, sondern ich denke, diese Freude und den Glückwunsch darf ich auch für die Kirchen der Ökumene, mit denen das Erzbistum geschwisterlich verbunden ist, zum Ausdruck bringen.

Die Freude im Erzbistum darüber, dass Sie nun da sind und über die Offenheit, mit der Sie den Menschen begegnen, ist allenthalben groß, das ist deutlich zu spüren. Dieser Freude schließen wir uns gerne an. Wir verbinden mit Ihrer Amtseinführung die Hoffnung, dass wir den ökumenischen Weg gemeinsam fortsetzen, das Miteinander gestalten können.

Wir stehen als Kirchen vor großen Herausforderungen, vor Veränderungen, ja auch vor Umbrüchen. Dies in einem leitenden geistlichen Amt zu gestalten und zu begleiten, ist eine erfüllende, aber auch fordernde Aufgabe. Ich wünsche Ihnen von Herzen die nötige Kraft und die Geistesgegenwart, die es braucht. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“, verspricht Jesus seinen Jüngern. Dass Sie dies erleben, immer wieder neu in Ihrem Dienst, das wünsche ich Ihnen.

In den gegenwärtigen Herausforderungen beschäftigen uns manche Themen in ähnlicher Weise, nicht zuletzt auch das Thema der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in unseren Kirchen. Hier haben wir eine hohe Verantwortung.

Mit anderen Veränderungen verbinden sich an etlichen Orten hoffnungsvolle ökumenische Aufbrüche, gerade auch zwischen Gemeinden unserer Landeskirchen und des Erzbistums. Ich habe da etwa Gemeinden vor Augen, die sagen: Wir wollen gemeinsam ökumenisch Gemeinde sein an unserem und für unseren Ort.

Ziemlich genau vor einem Jahr haben die Landeskirchen, die Erzbistümer und Bistümer in Nordrhein-Westfalen den Leitfaden zur gemeinsamen Nutzung von Kirchen und Gemeindehäuser veröffentlicht unter dem Titel „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ Und schon zuvor haben die drei Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen, das Erzbistum Paderborn und das Bistum Essen die Handreichung „Gemeinsame Feier der Taufe“ herausgegeben.

Ich freue mich, wenn wir auf diesem ökumenischen Weg gemeinsam weiter vorankommen. Die Charta Oecumenica der Kirchen Europas erinnert in ihrem ersten Artikel an das Ökumenische Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel, um dann zu sagen: „Weil wir mit diesem Credo ‚die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche‘ bekennen, besteht unsere unerlässliche ökumenische Aufgabe darin, diese Einheit, die immer Gottes Gabe ist, sichtbar werden zu lassen.“ Ich würde mich freuen, wenn uns dieses sichtbar werden lassen miteinander immer besser gelingt.

Für Ihren Dienst als Erzbischof wünschen wir Ihnen von Herzen Gottes reichen Segen!

Nadine Mersch und Jan Hilkenbach, Vorsitzende des Diözesankomitees

Sehr geehrter, lieber Herr Erzbischof,

sehr geehrte Damen und Herren,

vor vier Monaten waren viele von uns zusammen hier im Dom. Wir waren gespannt, und Sie, so sagten Sie damals: „hatten Puls“. Wir alle konnten das gut verstehen. Seither ist einiges passiert. Zum Beispiel haben Sie den Eid gegenüber den Landesregierungen geleistet. In dem Rahmen haben Sie über die gute Verfassung gesprochen und den Einsatz der Kirche und der Gläubigen für dieselbe zugesichert. Wir Engagierten in den Gemeinden und Verbänden stehen für diesen Einsatz in Kirche und Welt. Wir treten für Menschenwürde und Demokratie ein, bilden Gemeinschaften, engagieren uns für alle Generationen, für Frieden und die Eine Welt. Wir freuen uns, dass wir dies nun mit Ihnen gemeinsam im Erzbistum Paderborn tun werden. Wenn Sie heute hier in die Reihen, zu den Verbandsfahnen und auf den Markt der Möglichkeiten blicken, sehen Sie, dass wir alle Sie herzlich willkommen heißen.

In den letzten vier Monaten ist noch etwas passiert: In unseren Dörfern und Städten haben Millionen Menschen ein deutliches Zeichen für Menschenwürde, Demokratie und Vielfalt gesetzt. Im 75. Jahr des Grundgesetzes nehmen wir zunehmend Hass und Hetze in unserer Gesellschaft wahr und sind in großer Sorge um unsere gute Verfassung. Somit ist klar, dass unser Einsatz für Menschenwürde und Demokratie noch wichtiger geworden ist, und es ist ermutigend, dass sich auch die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz unmissverständlich zu den Gefahren für unser Gemeinwesen positioniert hat.

Auch in unserer Kirche erleben wir Zerrissenheit. Als Mitglied der Synodalversammlung, besonders in ihrer Rolle als Moderator, haben Sie dies sicher gespürt. Wir stehen an der Seite der großen Mehrheit der deutschen Bischöfe, die sich für den gemeinsamen Weg einsetzt. Lieber Herr Erzbischof, wir können und wir müssen auf unserem eingeschlagenen Weg weitergehen, weil davon unsere Glaubwürdigkeit abhängt. Unsere Glaubwürdigkeit als Kirche und unsere Glaubwürdigkeit bei unserem Einsatz in der Gesellschaft.

Daher ist jegliches Bemühen um transparente Entscheidungswege, geteilte Macht und Verantwortung wichtig für die Zukunft. Ebenso entscheidend ist die Gleichberechtigung der Geschlechter als Ausdruck der Menschenwürde sowie eine Sexualmoral, die im Leben der Menschen Orientierung und Ermutigung gibt. Ganz besonders notwendig für die Zukunft und die Glaubwürdigkeit unserer Kirche sind die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, der Umgang mit Betroffenen und eine wirksame Präventionsarbeit. Wir sind in unserem Erzbistum schon einige Schritte gegangen, dass noch viele weitere folgen müssen, ist uns allen klar.

Das Diözesankomitee und die Engagierten in den Gemeinden und Verbänden stehen bei den Zukunftsfragen an Ihrer Seite und sind Ihnen ein Gegenüber, um offen und auf Augenhöhe mit Ideen und Erfahrungen die Prozesse zu gestalten. Mal stehen wir auch hinter Ihnen, um anzutreiben, wenn viele das Gefühl haben, es gehe zu langsam. Wenn Ihnen ein Sturm entgegenweht, der der Sache nicht dient, sind wir auch bereit, uns vor Sie zu stellen.

Bei Ihrer Verabschiedung in Mainz sollen Sie gesagt haben, dass Sie in anstrengenden Zeiten gerne eine Currywurst essen. Wir sind uns sicher, dass Sie, lieber Herr Erzbischof, auch bei uns im Erzbistum mit vielen Menschen eine Currywurst genießen können und miteinander ins Gespräch kommen. Denn bei einer Currywurst ist schon so manche gute Sache entstanden.

Für die anstrengenden, wie für die vielen glücklichen und erfolgreichen Momente in Ihrer Amtszeit wünschen wir Ihnen alles Gute und Gottes Segen.

Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Exzellenz, verehrter Herr Erzbischof Dr. Bentz, verehrte Festgemeinde, meine Damen und Herren! Gratulation zur Amtsübernahme Herzlich gratuliere ich Ihnen, lieber Herr Erzbischof, zur Amtseinführung als neuer Erzbischof von Paderborn und Metropolit der Mitteldeutschen Kirchenprovinz. Gleichzeitig überbringe ich Ihnen die besten Grüße und Wünsche der gesamten Landesregierung. Sie, lieber Herr Erzbischof, haben auf der Kathedra Platz genommen und damit Ihre neue Aufgabe symbolisch akzeptiert. Nach Monaten der Vorbereitung, in denen wir uns bereits begegnet sind, sind Sie nun tatsächlich in Amt und Würden, mit allen Rechten und allen Pflichten. Auf dem Stuhl des heiligen Hathumar – Ihres Vorgängers, dem wir die Vollendung dieses wunderbaren Doms zu verdanken haben – Platz zu nehmen: Das kann erhebend und belastend zugleich sein. Sicher wird es solche und solche Tage geben.

Durch alle Tage und Themen hindurch soll das Miteinander mit der Landesregierung eine Hilfe sein – das will ich Ihnen heute zum Start zurufen, für die ganze Landesregierung und auch ganz persönlich. Gemeinsame Aufgaben von Staat und Kirche Gerne bekräftige ich vor diesem Hintergrund, was unser Ministerpräsident vor einigen Wochen anlässlich der Eidesleistung in Düsseldorf ausgeführt hat: Kirche und Staat haben – bei aller nötigen und richtigen Unterscheidung der Sphären – vor allem eines gemeinsam: Uns ist das Wohlergehen der Menschen in unserem Land anvertraut. Diese Verantwortung verbindet uns. Und sie spornt uns auch an, gerade wenn es in diesen Tagen mitunter darum geht, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Demokratie in unserem Gemeinwesen zu sichern. Dass es der Kirche nicht nur um die zeitlichen, sondern zusätzlich noch um die ewigen Güter zu gehen hat, kommt noch hinzu. Wir als Landesregierung verrichten unseren Dienst im Bewusstsein, nur auf die vorletzten Fragen Antwort geben zu können und damit auch zu wollen.

Wir als Landesregierung freuen uns, Sie, Herr Erzbischof, als vertrauensvollen Partner an unserer Seite zu wissen. So war es auch mit Ihrem Vorgänger. Gerne will ich daher die Gelegenheit nutzen, Ihnen, Herr Erzbischof Hans Josef Becker, zu danken für Ihren Dienst an den Menschen und für die gute Zusammenarbeit mit den staatlichen Instanzen. Ein weiteres herzliches „Vergelt’s Gott“ rufe ich dem bisherigen Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck zu: Sie haben nicht nur das Erzbistum mit guter Hand durch die Vakanz geführt, sondern gemeinsam mit der Mannschaft des Erzbistums für Kontinuität gesorgt im guten Miteinander von Staat und Kirche. Dieses gute Miteinander werden wir fortsetzen – ich freue mich darauf! Friede auf Erden Freude ist an dieser Stelle ein gutes Stichwort: Heute ist der Sonntag Lætare. Das hat bekanntlich mit der Vorfreude auf Ostern zu tun. „Lætare Ierusalem“ heißt es im Eröffnungsvers in Anlehnung an den Propheten Jesaja. Wer diese Worte in diesen Tagen in den Mund nimmt, kommt allerdings nicht umhin, an die Menschen in Jerusalem und im Heiligen Land zu denken. Ihre Lebensumstände sind dramatisch. Uns eint als Kirche und als Staat in Deutschland eine besondere Verbindung zu Israel. Gebe Gott, dass endlich Friede einkehre – im Nahen Osten und in allen Kriegs- und Krisengebieten.

Dabei denken wir in diesen Tagen besonders an die Ukraine. Die jüngsten Worte von Papst Franziskus dazu stoßen vielfach auf Unverständnis, auch bei mir. Kirche insgesamt muss mehr als früher aushalten, dass zu Worten ihrer Hirten nicht mehr qua Amt der Widerspruch ausbleibt. Umso mehr kommt es dann auf das berühmte „sentire cum ecclesia“ an, die innere Haltung eines Gespürs für das, was die Kirche zur Erfüllung ihrer Sendung braucht. Gerne lade ich stellvertretend für die Politik zur Gegenbewegung ein. Denn auch die Politik braucht Verständnis für die Umstände, in denen sie entscheidet und handelt. In jedem Fall sollte es unser Miteinander als Staat und Kirche prägen, ernsthaft nach der guten Intention des Gegenübers zu fragen statt Leichtsinn oder gar Unsinn zu unterstellen. Wer in die vorschnelle Verdammung einer von vermeintlich sozialen Netzwerken geprägten Öffentlichkeit einstimmt, wird bald Sprachlosigkeit beklagen. Das Wort aber ist langfristig unser stärkstes Instrument, nicht zuletzt auch im Einsatz für den Frieden.

Denn auch das ist uns als Kirche, als Staat, als Gesellschaft gemeinsam aufgetragen: dass wir „mit unserer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft“, wie es in einem uns allen vertrauten Kirchenlied heißt. Das umfasst den Frieden in der Welt und in unserem Land. Ihr neuer Wahlspruch, lieber Herr Erzbischof, bringt dies vortrefflich zum Ausdruck: „Ehre Gott – Friede den Menschen.“ Lassen Sie uns alle dazu beitragen, dass dies nicht nur ein frommer Wunsch bleibt, sondern immer mehr Wirklichkeit wird. Die Verheißung des Propheten Jesaja – „Freue dich, Stadt Jerusalem“ – möge uns dabei ermutigen. In diesem Sinne, Herr Erzbischof: Gottes Segen für Ihren Dienst!

Michael Dreier, Bürgermeister von Paderborn

Sehr geehrter Herr Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz,

sehr geehrter Herr Nuntius Dr. Nikola Eterović (Apostolischer Nuntius in Deutschland),

sehr geehrter Herr Kardinal Rainer Maria Woelki,

sehr geehrte Herren Erzbischöfe und Bischöfe,

und besonders aus unserer Partnerstadt Le Mans, Herrn Bischof Dr. Jean-Pierre Vuillemin,

sehr geehrter Herr Dompropst Monsignore Joachim Göbel,

sehr geehrter Monsignore Dr. Michael Bredeck (Diözesanadministrator),

sehr geehrter Herr Erzbischof emeritus Hans-Josef Becker,

sehr geehrte Paderbornerinnen und Paderborner,

liebe Gäste!

Paderborn hat wieder einen Erzbischof! Darüber freue ich mich und darüber freut sich die Stadt sowie das gesamte Erzbistum. Lieber Herr Erzbischof Bentz, seien Sie herzlich willkommen bei uns in Paderborn! Vom Rhein sind Sie an die Pader gekommen, um die Geschicke unseres Erzbistums zu lenken. Bis heute hatte diese Aufgabe übergangsweise der Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck inne. Lieber Monsignore Dr. Bredeck, ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie, gemeinsam mit Ihrem Ständigen Vertreter Prälat Thomas Dornseifer, während der Vakanz das Schiff sicher gesteuert und auf Kurs gehalten haben. Heute übergeben Sie das Steuerrad an unseren neuen Erzbischof.

Lieber Herr Erzbischof Dr. Bentz, Sie haben hier in Paderborn die Segel gesetzt und sind mit Ihrem Glauben als Kompass an Bord gekommen. Gerade in der heutigen Zeit benötigen die Menschen einen klaren Kompass. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Steuer mit ruhiger Hand sicher im Griff haben werden – auch, wenn das Fahrwasser einmal unruhig sein sollte.

Hier in Paderborn war und ist die Zusammenarbeit von Kirche und Stadt immer sehr vertrauensvoll und von Freundschaft geprägt. Ich wünsche mir und bin davon überzeugt, dass sich diese sehr gute Zusammenarbeit in Zukunft fortsetzt. Ich freue mich sehr darauf und bin mir sicher, dass Sie mit Ihrer menschennahen und offenen Art gut bei den Gläubigen im Bistum ankommen.

Seien Sie sich sicher: die Menschen freuen sich auf Sie als neuen Hirten und Steuermann des Erzbistums! Im Namen der gesamten Stadt sage ich noch einmal: Herzlich willkommen bei uns in Paderborn! Freuen Sie sich auf Libori, Schützenfest und auf die Menschen, die Ihnen täglich auf der Straße begegnen werden!

Urkundentext: Die Stadt Paderborn gratuliert Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz herzlich zur Amtseinführung und wünscht ihm für seine Arbeit in Paderborn und sein Wirken für die Menschen alles Gute sowie Glück, Gesundheit und Gottes Segen. Der zukünftigen Zusammenarbeit blicken wir mit großer Freude und Zuversicht entgegen.

Livestream der Amtseinführung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz

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