Als Henrike Buschulte 12 Jahre alt war – damals ging sie als Messdienerin fast jeden Sonntag zur Kirche – starb ihr Vater. Sie blickt heute darauf zurück, indem sie sagt: „Ich dachte: ‚Stopp. Hier stimmt etwas nicht. Ich bin zwölf Jahre alt, warum wird mir jetzt mein Papa genommen‘?“ Sie dachte, wenn es einen Gott gebe, dann könne er so etwas nicht zulassen. Fortan ging sie kaum noch zur Kirche, besuchte höchstens die Christmette oder Osternacht.
Der Neuanfang in ihrer Beziehung zu Gott war die Geburt ihrer ersten Tochter. „Als Emma geboren wurde,“ sagt sie, „guckte ich ihr in die Augen und wusste: ‚Das ist ein Geschenk Gottes‘.“ Ohne jegliche Zweifel entschied sie sich dazu, ihre Tochter Taufen zu lassen. „Dann ging es peu à peu immer weiter, dass mir Gott wichtiger wurde und ich spürte, dass er da ist.“
Henrike Buschulte beim Gespräch in Paderborn. Foto: Schulte
Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter Tilda war Henrike Buschulte bewusst, dass sie nicht mehr wie zuvor als Bürokauffrau arbeiten wollte. Ein sozialer Beruf sollte es sein- also begleitet sie einen Autisten in seinem Schulalltag. Gleichzeitig engagierte sie sich immer mehr ehrenamtlich in der Pfarrei St. Maria Welver und begeisterte sich für den Dienst in der Kirche. Die Lesung lesen, Tauffamilien besuchen, Jungen und Mädchen in der Kinderkirche von Gott erzählen – all diese Aufgaben möchte Henrike Buschulte nun vom Hobby zum Beruf machen.