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Erzbistum Paderborn
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Seminare verlieren, Vorlesungen gewinnen

Auf eine Kaffeelänge mit Professor Andreas Koritensky

Auf eine Kaffeelänge mit Professor Andreas Koritensky

Nach mehrwöchiger Pause, in der wir uns alle an eine neue Situation gewöhnen mussten, läuft nun wieder unsere Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“. Weiterhin gilt: wir treffen uns, jetzt selbstverständlich mit gebührendem Abstand, auf einen Kaffee mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Die einzige Vorgabe ist: die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher ausgetrunken ist. Dieses Mal haben wir uns mit Professor Andreas Koritensky getroffen, Lehrstuhlinhaber für Systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät in Paderborn, und mit ihm über den neuen, digitalen Fakultäts-Alltag gesprochen.

Alle zwei Wochen neue Regelungen

„Ich habe schon seit Monaten keinen Studierenden mehr an der Fakultät gesehen“, verdeutlicht Professor Koritensky. Mit Beginn des Sommersemesters 2020 sei ein vollständig anderer Lern- und Lehr-Alltag an der Fakultät angebrochen und alle bisherigen, gewohnten Konzepte auf einen Schlag hinfällig gewesen. „Wir leben zurzeit in einem zwei Wochen Rhythmus, denn etwa alle vierzehn Tage bekommen wir neue Regelungen der Regierung, an die wir uns anpassen müssen.

Die Studierenden erhalten regelmäßig Rund-Mails, Hausaufgaben, Lehr-Filmchen und selbst besprochene Power Point Präsentationen werden auf einer zentralen Lern-Plattform eingestellt. „Die technische Umsetzung klappt dabei überraschend gut, auch Videokonferenzen bereiten uns keine Probleme“, so Professor Koritensky. Lediglich die unterschiedlichen Standorte der Studierenden führten manchmal zu kurzen Standbildern im Stream. „Dadurch zeigt sich, wer eher ländlich oder wer urbaner lebt“, schmunzelt er.

„Gerade die Geisteswissenschaften leben von ihren Präsenzterminen und sind auf gemeinsames Sprechen und Diskutieren angewiesen. Hier kommen die neuen Formate an ihre Grenzen.“

– Professor Andreas Koritensky

Anderes Lernen und Lehren

So gut sich auch alle Beteiligten mit der neuen Situation arrangiert hätten, das Lernen und Lehren ist ein vollständig anderes geworden: „Gerade die Geisteswissenschaften leben von ihren Präsenzterminen und sind auf gemeinsames Sprechen und Diskutieren angewiesen. Hier kommen die neuen Formate an ihre Grenzen.“ Deutlich werde dies vor allem in den unterschiedlichen Seminaren, denn hier soll das differenzierte Denken gefördert werden. Vorlesungen hingegen würden laut Professor Koritensky tendenziell ein wenig gewinnen: „Ich habe den Eindruck, dass der Blick auf den Dezenten hier fokussierter ist.

Größter Hörsaal bietet Platz für 14 Personen

Wie gut oder schlecht die Studierenden mit den Lerninhalte und der neuen Situation umgehen konnten, wird sich zu einem großen Teil am Ende des Semesters zeigen, wenn die Prüfungen anstehen. Hier wird sich aber nur relativ wenig ändern müssen. Mündliche Prüfungen werden mit großzügigen Zeitabständen zwischen den einzelnen Studierenden nacheinander stattfinden können. Schriftliche Prüfungen können in sehr kleinen Gruppen in den Vorlesungsräumen der Fakultät geschrieben werden. „Wir haben vor einigen Tagen unseren größten Hörsaal, der normalerweise Platz für 100 Personen bietet, anhand der aktuellen Abstandsregelungen überprüft und ausgemessen. Demnach können dort genau 14 Personen gleichzeitig ihre Prüfung ablegen“, veranschaulicht Professor Koritensky.

Wenn er einen Blick in die Zukunft wagen müsste, „so bin ich davon überzeugt, dass wir aus dieser Zeit nicht so heraus gehen, wie wir hinein gegangen sind. Viele Dinge, die noch vor einigen Wochen und Monaten nicht vorstellbar waren, sind nun in unserem Alltag integriert und eingespielt. Dennoch freue ich mich schon sehr auf den Tag, an dem die Fakultät wieder mit Leben gefüllt ist.“

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