Monsignore Andreas Kurte, Personaldezernent im Erzbistum Paderborn, begrüßt das aktuelle Schreiben von Papst Franziskus an alle Priester in der katholischen Kirche. In schwierigen Zeiten sei es eine wichtige Ermutigung. Derzeit sehen sich viele der immer weniger werdenden Priester wegen der Fälle sexuellen und geistlichen Missbrauchs in der Kirche große Vorbehalten ausgesetzt. Zum 160. Todestag des heiligen Pfarrers von Ars hatte Papst Franziskus sich jetzt mit einem Brief „an alle seine Mitbrüder im Priesteramt“ gewendet.
„Eine wohltuende Bestärkung für jeden einzelnen Priester“
„Ich bin sehr dankbar für dieses Schreiben von Papst Franziskus. In sehr persönlicher Weise richtet er sich an uns Priester als seine Mitbrüder und macht uns Mut für die Zukunft. Das ist eine starke Geste der Solidarität in einer nicht immer leichten Zeit“, lobt Monsignore Kurte den Brief aus Rom. Der Pontifex dankte darin allen Priestern für ihren wichtigen Dienst und rief sie dazu auf, sich trotz der Vertrauenskrise nicht entmutigen zu lassen.
„Ohne den von einigen unserer Brüder verursachten Schaden zu leugnen oder zu verkennen, wäre es ungerecht, viele Priester nicht anzuerkennen, die beständig und tadellos alles, was sie sind und haben, zum Wohl der anderen aufzuwenden“, schrieb Papst Franziskus. Monsignore Kurte weiß, wie wichtig die Ermutigung jetzt für viele Priester ist. „Auch im Erzbistum Paderborn kennen viele Geistliche dieses Gefühl, in Folge des Missbrauchsskandals auf generelles Misstrauen zu treffen. Es ist eine wohltuende Bestärkung für jeden einzelnen Priester, dass der Heilige Vater in seinem Schreiben so unmissverständlich seine und Dankbarkeit für unseren priesterlichen Dienst formuliert“, erklärt der Personaldezernent im Erzbistum Paderborn. „Gleichzeitig bin ich froh, wie eindeutig Papst Franziskus erneut auch eine entschiedene Aufklärung der Missbrauchsfälle einfordert.“
Große Herausforderungen für Priester heute
Auch sei hervorzuheben, dass Papst Franziskus dazu aufrufe, sich als Priester von zwei wesentlichen Verbindungen tragen zu lassen: „von der zu Christus und von der zu den Menschen in den Gemeinden“. Auf diese Sendung gelte es sich immer wieder zu besinnen, meint Monsignore Kurte – „gerade auch in einem Umfeld, in dem die Herausforderungen für uns als Priester größer werden. Das Schreiben des Papstes ist dafür eine klare Bestärkung.“
Anlass des Schreibens von Papst Franziskus war der 160. Todestag des heiligen Pfarrers von Ars: Der katholische Priester Jean-Baptiste Marie Vianney lebte im 18. und 19. Jahrhundert und wurde als Pfarrer von Ars bekannt. 1925 wurde er von Papst Pius XI. heiliggesprochen und später zum Patron aller Pfarrer der Welt erklärt.