Immer wieder zeigte er dazu exklusiv kleine Ausschnitte seines im Auftrag des deutsch-französischen Fernsehsenders arte und der BBC erstellten Dokumentarfilms „Word History“, der im kommenden Jahr ausgestrahlt wird. Für den Film bereiste Neuenschwander zusammen mit Kalligraphen unterschiedlicher Traditionen und Filmemachern die ganze Welt – von Europa über den arabischen Raum bis Asien. Wie sah der erste Buchstabe aus? Wie viele Male wurde die Schrift weltweit erfunden? Auf welchen Untergründen wurde geschrieben? Wie viele Kühe mussten im Mittelalter – wo man auf Tierhäuten (also auf Pergament) schrieb – für ein Buch ihr Leben lassen? Das waren nur einige der Fragen, die gestern geklärt wurden.
Schriften und ihre Geschichten
Für den Schriftkünstler selbst war die Beschäftigung mit den Schriften und ihrer Geschichte mitunter von großen Überraschungen begleitet. So war die europäische Welt im Buchdruck so weit vorne, weil die lateinischen Schrifttypen die einfachsten waren. Die kleine Anzahl relativ simpler, gleichförmiger Buchstaben ließ sich gut setzen und drucken. Ganz anders als die hochkünstlerische arabische oder chinesische Schrift.