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Erzbistum Paderborn
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© Photo Kozyr / Shutterstock.com

Evangelisierung mit Leidenschaft und Gelassenheit

140 Ordens-Christen sprechen beim Ordenstag im Erzbistum Paderborn über Evangelisierung

Im Erzbistum Paderborn sind verschiedene Orden ansässig. Sie arbeiten in der Paderborner Ordenskonferenz (POK) zusammen, die für die Ordens-Christen den Ordenstag im Erzbistum Paderborn anbietet. Foto: pdp / Thomas Throenle

Im Missionshaus der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Neuenbeken wurde am Samstag sowohl viel diskutiert als auch gebetet: Rund 140 Ordens-Christen, Schwestern, Patres und Brüder, kamen dort zum Ordenstag im Erzbistum Paderborn zusammen. Zum Thema „Heute missionarisch Kirche sein“ referierte Andrea Keinath aus dem Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. „Die Freude, Gott zu kennen und mit ihm durchs Leben gehen zu können, lässt bei den Glaubenden die Dynamik entstehen, dieses Glück mit anderen teilen zu wollen“, beschrieb die Leiterin des Referats Evangelisierung, Labor E, die Dynamik der Evangelisierung. Am Vormittag feierte Weihbischof Matthias König mit den Ordenschristen die Heilige Messe. Der Ordenstag im Erzbistum Paderborn ist ein Angebot der Paderborner Ordenskonferenz (POK).

„Evangelisierung“ werde in der Regel im Hinblick auf die Neuevangelisierung der christlich geprägten Länder des Westens verwendet, führte Andrea Keinath in ihrem Impulsreferat aus. Während mit „Mission“ das Gesandtsein und damit das Handeln nach außen bezeichnet werde, stehe beim Begriff Evangelisierung mit dem Evangelium das Programmatische im Mittelpunkt, „von dem her sich sowohl die Erneuerung von Innen (Selbstevangelisierung) als auch die Aktivitäten nach außen (Das Evangelium ins Spiel bringen) ableiten lassen“, differenzierte Keinath die beiden Begriffe.

Evangelisierung in Wort und Tat

Austausch und Gespräch sind beim Ordenstag im Erzbistum Paderborn möglich. Foto: Sr. Angelika

Es komme darauf an, das Evangelium zu verkünden und es überzeugend, im Geist der Freiheit und wirksam in das Herz eines Menschen einzusenken, erläuterte Keinath zum Thema Evangelisierung im Anschluss an das Apostolische Schreiben „Evangelii nuntiandi“ von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1975. „Evangelisieren besagt für die Kirche, die Frohbotschaft in alle Bereiche der Menschheit zu tragen und sie durch deren Einfluss von innen her umzuwandeln und die Menschheit selbst zu erneuern.“ Dies geschehe „vor allem durch ein Zeugnis ohne Worte: durch gelebte Solidarität, durch den Glauben an Werte, durch die Hoffnung auf etwas, das man nicht sieht. Ein solches Zeugnis ist bereits stille, aber sehr kraftvolle und wirksame Verkündigung der Frohbotschaft“, so die Theologin in ihrem Vortrag beim Ordenstag. Dieser „Anfangsstufe der Evangelisierung“, dem Zeugnis der Tat, müsse das „Zeugnis des Wortes“ folgen, sie sei „früher oder später durch eine klare und eindeutige Verkündigung des Herrn Jesus Christus“ zu entfalten.

Evangelisierung: Dynamik von Gott her

Zu den Ordenschristen sagte Keinath in ihrem Gesprächsimpuls, „evangelisieren“ sei ein Eintreten in eine „Dynamik von Gott her und mit Leidenschaft und Gelassenheit mitzuwirken an der Geschichte Gottes mit den Menschen und mit der gesamten Menschheit – situationsgerecht mit oder ohne Worte, offensiver oder zurückhaltender“. Dabei agiere der Evangelisierende nicht als Wissender oder Besitzender, vielmehr als „Ergriffener“, der bereit sei, sich selbst in der Begegnung evangelisieren zu lassen.

Neue Geistliche Zentren

Geistliche Zentren als Ergänzung zu ortskirchlichen Strukturen wie beispielsweise Gemeinden habe es in der Kirchengeschichte immer gegeben, führte die Leiterin des Referats Evangelisierung weiter aus. In diesem Sinne seien Wallfahrtsorte, Klöster und Exerzitienhäuser klassische geistliche Zentren. Im Hinblick auf Neue Geistliche Zentren als Wege der Evangelisierung und Kirchenentwicklung ergänzte sie: „Als Experimentierorte erkunden Neue Geistliche Zentren ungewöhnliche Wege, das Evangelium kreativ zu bezeugen. Sie tragen durch eine visionäre Praxis zur theologischen Profilschärfung einer evangelisierenden Kirche bei.“

Ordenschristen im Gespräch beim diesjährigen Ordenstag im Missionshaus in Neuenbeken. Foto: Sr. Angelika

Als „Qualitätskriterien“ für Neue Geistliche Zentren benannte Keinath: „Neue Geistliche Zentren bringen Menschen mit Gott in Berührung und sind Lern- und Erfahrungsorte des Christwerdens, Christseins und Christbleibens. Sie wirken evangelisierend sowohl für praktizierende als auch distanzierte Christen und wirken anziehend besonders für Menschen, die Gott noch nicht kennen und denen Glauben und Kirche nicht fehlen. Sie sind gekennzeichnet durch ein aktives Zugehen auf Menschen und ein Hinausgehen in kirchenferne Milieus. Neue Geistliche Zentren ‚müssen durchbetet sein‘ von Menschen, die eine gemeinsame einladende Spiritualität leben, die aus dem Wort Gottes leben und Freude am Glauben ausstrahlen.“

Weihbischof Matthias König: Mission ist uns allen aufgetragen

Zu Beginn des Treffens der Ordens-Christen feierte Weihbischof Matthias König einen feierlichen Gottesdienst im Missionshaus Neuenbeken. Mission sei ein Wesensauftrag der Kirche und aller, die ihre Berufung in die Nachfolge Jesu ernst nehmen, sagte der Bischofsvikar für Institute des geweihten Lebens und für Gesellschaften des apostolischen Lebens. „Mission ist uns allen aufgetragen, ganz egal wie jung oder alt wir sind, ob wir noch viel oder nur noch wenig machen können. Allein Ihr Dasein hat etwas Missionarisches, liebe Schwestern und Brüder im geweihten Leben. Durch Ihre ganz verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereiche wissen Sie, dass Mission immer bei den Menschen ansetzt, zu denen Sie gesandt wurden und werden“, sagte Weihbischof König zu den Ordens-Christen.

„Unser Erzbistum ist entsprechend seinem Zukunftsbild mutig, missionarische Projekte großzügig zu fördern. Nicht immer wird sofort verkündet, wenn Flüchtlingen in Kursen bei der Integration geholfen wird, wenn Kinder aus schwierigen Vierteln von Städten Nachhilfe gegeben wird oder Freiwillige mit ihnen spielen und ihnen damit Rücksichtnahme und grundlegendes Sozialverhalten beibringen. Gottesdienste an besonderen Orten zu feiern, Jugendliche und Erwachsene bei Nightfever oder Young Mission zum Mitmachen einzuladen, das alles sind neue Formen von Verkündigung, die niederschwellig sind, um einen Zugang zu unserem Glauben möglich zu machen“, erklärte Weihbischof König zum Abschluss seiner Predigt.

Paderborner Ordenskonferenz

Die Paderborner Ordenskonferenz berät und fördert die einzelnen Gemeinschaften in Fragen des Ordenslebens und im Hinblick auf ihre seelsorglichen, missionarischen, pädagogischen und sozial-caritativen Tätigkeiten. Ebenso fördert sie die Zusammenarbeit mit der Leitung der Erzdiözese Paderborn und entsendet Mitglieder in den Priester- und Diözesanpastoralrat des Erzbistums. Die Oberinnen und Oberen nutzen die Paderborner Ordenskonferenz, um gemeinsame Anliegen zu behandeln und eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit kirchlichen, staatlichen und zivilen Stellen zu ermöglichen.

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