Ökumenischer Abend in der russisch-orthodoxen Kirche in Dortmund (v.l.): Pastor Antony Vazhakoottathil, Pfarrer Ansgar Schocke, Ipodiakon Nikolaj Thon, Ulrich Klauke, Dr. Johannes Oeldemann, Priester Evgeny Murzin, Dr. Markus Ingenlath und Erzpriester Dr. Vladimir Khulap.pdpDortmund, 20. Mai 2019. Die Gastfreundschaft, das Geistliche und das Geistige seien drei Stichworte, die er mit der russisch-orthodoxen Kirche verbinde. Dies sagte Dr. Johannes Oeldemann, Direktor am Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik, Paderborn, am Freitagabend (17. Mai 2019) bei der ökumenischen Begegnung zwischen orthodoxen und katholischen Christen aus Anlass der Eröffnung der Renovabis-Aktion im Erzbistum Paderborn.
In der russisch-orthodoxen Gemeinde in Dortmund waren die Tische im Vorraum bereits reich gedeckt, als die Gäste zur Feier der orthodoxen Vesper in den Kirchenraum an der Flurstraße gingen. Dort erlebten sie die Reichhaltigkeit der orthodoxen Liturgie mit einer Fülle sinnlicher Eindrücke, dem Chorgesang, der Bilderwand vor dem Altar, Weihrauch und Ikonen.
Auf die einstündige Vesper folgte die Einladung zum gemeinsamen Abendessen mit gebratenem Fisch und russischen Spezialitäten. Es ging um Begegnung an diesem Abend und die konnte schon beim Abendessen in der Gemeinschaft am Tisch beginnen.
Vesper in der russisch-orthodoxen Kirche in Dortmund (v.l.): Diakon Igor Shchirovsky und Priester Vadim Abramov.pdp„Entfremdete Brüder – unbekannte Schwesterkirchen?“, war die anschließende Diskussion überschrieben. Daran nahmen teil, der Erzpriester Dr. Vladimir Khulap (Vizerektor der Theologischen Akademie des Moskauer Patriarchats, St. Petersburg), Dr. Johannes Oeldemann, Priester Vadim Abramov (Pfarrer der russischen orthodoxen Gemeinde in Dortmund), Pfarrer Ansgar Schocke (stellvertretender Stadtdechant der Katholischen Stadtkirche Dortmund), Ulrich Klauke (Leiter des Referates Weltmission, Entwicklung und Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat) und Ipodiakon Nikolaj Thon (Referent für zwischenkirchliche Beziehungen der Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche / Moskauer Patriarchat) sowie Dr. Markus Ingenlath (Leiter der Abteilung Kommunikation und Kooperation beim Hilfswerk Renovabis).
„Beide Kirchen sind vor die große Herausforderung gestellt, wie wir die Frage nach Gott in unseren Gesellschaften wachhalten“, betonte Dr. Markus Ingenlath. Pfarrer Ansgar Schocke wies darauf hin, dass die Christen insgesamt in dem Stadtteil im Dortmunder Norden in der Minderheit seien.
Die 1997 gegründete russisch-orthodoxe Gemeinde in Dortmund ist jedoch durch die Zuwanderung in den letzten Jahren gewachsen. Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Familien mit Kindern, zählt die Gemeinde in ihren Gottesdiensten. „Auch viele, die vorher nicht religiös waren, suchen hier den Kontakt zur eigenen Landeskirche“, berichtete Vadim Abramov. Die ökumenischen Kontakte, meinten die Podiumsteilnehmer, sollten vor Ort noch weiter wachsen und nicht nur ein Gegenstand theologischer Debatten sein.