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Erzbistum Paderborn
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© Photo Kozyr / Shutterstock.com

„Wir brauchen uns gegenseitig mit Verständnis und Geduld“

250 Teilnehmerinnen bei 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“ lautete der programmatische Titel der 2. Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn, zu der Erzbischof Hans-Josef Becker eingeladen hatte: Rund 250 katholische Frauen aus allen Generationen, aus dem Haupt- und Ehrenamt und den verschiedenen Arbeitsfeldern des Erzbistums folgten heute der Einladung und trafen sich in Paderborn, um ihre Anliegen und Themen im Austausch mit der Bistumsleitung einzubringen.

Die Moderatorinnen Larissa Nachtsheim und Andrea Rawanschad führten durch die Veranstaltung. Am Vormittag setzte Dr. Judith Klaiber mit einem Kurzvortrag einen ersten inhaltlichen Akzent: Die Pastoraltheologin von der Universität Linz hat intensiv zum Thema Führung geforscht und konnte mit ihrem Statement markante Impulse setzen, bevor es in die Themenarbeit ging. Das besondere Spezifikum der Konferenz: Es gab im Vorfeld keine feste Themenagenda. Vielmehr konnten die Teilnehmerinnen ihre je eigenen Anliegen im Format eines Marktplatzes nach der „Open-Space-Methode“ einbringen. Zwei große Fragen wurden aus der Vielzahl der Anliegen besonders oft benannt: Wie gelangt der Synodale Weg der katholischen Kirche in die Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn? Und wie lässt sich eine geschwisterliche Kirche gestalten?

Kein Weg der Bequemlichkeit

„Der Synodale Weg ist kein Weg der Bequemlichkeit“, stellte Erzbischof Becker im gemeinsamen Austausch mit den Frauen klar. „Es ist ein gemeinsamer Weg und er muss solide sein. Das bedeutet auch, dass wir eine Atmosphäre schaffen müssen, in der Emotionen nicht die eine oder andere Seite blockieren.“ Monsignore Dr. Michael Bredeck, der Leiter der Entwicklungsabteilung im Erzbischöflichen Generalvikariat und Diözesan-Ansprechpartner für den synodalen Weg ist, ergänzte: „Wir stehen mit dem  Synodalen Weg noch am Anfang. Keiner weiß zum jetzigen Zeitpunkt, welche Ergebnisse er haben wird. Daher müssen wir ihm Zeit zum Wachsen geben. Wir brauchen uns dabei gegenseitig – mit Verständnis und Geduld.“

Je weiter der Weg in den nächsten zwei Jahren voranschreite, umso gereifter könne der Reformprozess der katholischen Kirche auch in den Pfarrgemeinden verortet werden. „Aber es wird nicht möglich sein, dies per Verordnung durch die Bistumsleitung zu tun“, sagte Dr. Bredeck. Nadine Mersch, Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum, die Mitglied der Synodalversammlung ist, ermutigte ihre Mit-Teilnehmerinnen bei der Frauenkonferenz: „Gehen Sie den Synodalen Weg nach Ihren Möglichkeiten mit und warten Sie nicht ab, dass dies jemand für Sie organisiert.“

 

Lebhafte Marktplatz-Diskussionen

Neben Fragen zum Synodalen Weg und dem Wunsch nach einer geschwisterlichen Kirche hatten die Frauen jede Menge Anliegen für den Themen-Marktplatz mitgebracht: Wie lässt sich Führung neu oder anders denken? Welche Rollen und Räume gibt es für Frauen in der Kirche? Welche Argumente kann ich finden, um in der katholischen Kirche zu bleiben? Wie können Frauen sich untereinander besser vernetzen? Und wie gehen Frauen überhaupt untereinander miteinander um?

Jede Frau, die ein Thema eingebracht hatte, war als „Themengastgeberin“ für dessen Bearbeitung zuständig. In Gruppen wurde in zwei Runden á 45 Minuten auf dem Marktplatz diskutiert, der seinem Namen alle Ehre machte: Lautes Stimmengewirr zeugte von angeregten und engagierten Diskussionen, von denen sich auch Erzbischof Becker und Generalvikar Alfons Hardt, Monsignore Dr. Michael Bredeck und Prälat Thomas Dornseifer als Leiter der Pastoralabteilung im Generalvikariat beim Besuch auf dem „Marktplatz“ ein Bild machten. Interessiert studierten sie die Themenstellwände, auf denen die Frauen festhielten, was zum jeweiligen Thema schon gut läuft und was noch verbessert werden muss. Im „Harvesting“ wurden anschließend die Kernbotschaften als Ernte eingefahren: Neben dem Bezug zum Synodalen Weg und der Forderung nach Geschwisterlichkeit kam hier beispielsweise auch der Wunsch nach Charismenorientierung und Solidarität unter den Frauen zum Ausdruck – Frauen sollen Frauen fördern.

Meilenstein zum nächsten Diözesanen Forum

Für Standing Ovations sorgte eine ganz besondere Besucherin der Konferenz: Kirchen-Kabarettistin Hettwich vom Himmelsberg steuerte ihre ganz eigenen Ansichten zur Frauenkonferenz bei. „Wir treffen uns hier unter dem Motto ‚Wir sind gekommen, um zu bleiben‘. Dann sollte man sich auch klar machen, dass die, die heute noch zur Kirche gehen, aus Überzeugung kommen“, unterstrich sie, wie wichtig jede einzelne Frau ist, die zur Frauenkonferenz gekommen war und sich in der Kirche engagiert.

Erzbischof Hans-Josef Becker zog im Austausch mit den Frauen ein positives Fazit: „Wir kommen durch die Erfahrungen und Erkenntnisse dieses Tages gemeinsam einen Schritt weiter“, zeigte sich der Paderborner Oberhirte am Ende des ganztägigen Forums überzeugt.

Die erste Frauenkonferenz im Erzbistum Paderborn hatte im Oktober 2018 stattgefunden. Im Vergleich zur Erstauflage ist das Format inzwischen „gewachsen“: Wurden damals noch rund 40 Teilnehmerinnen gezielt eingeladen, konnten sich Interessierte dieses Mal anmelden. „Wir wollten ein Forum schaffen, auf dem wir hören, was die Frauen im Erzbistum beschäftigt, quer durch alle Gruppierungen und Generationen“, erklärt Msgr. Dr. Michael Bredeck. „Auch wenn wir nicht für alles sofort fertige Lösungen haben, ist es wichtig, miteinander zu sprechen und ein möglichst umfassendes Bild der Anliegen in unserem Erzbistum zu bekommen. Nur so können wir diese Anliegen auf einer breiten Basis gemeinsam voranbringen.“ Die Frauenkonferenz ist ein Meilenstein auf dem Weg zum nächsten Diözesanen Forum, das am 13. und 14. November 2020 in Paderborn stattfinden wird.  Nach der Frauenkonferenz ist nicht nur vor dem Diözesanen Forum, sondern auch vor der nächsten Frauenkonferenz: Diese wird am 6. März 2021 stattfinden.

 

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