„Gift“ für Ratsuchende sind nach den Erfahrungen der Caritas-Experten die fehlende persönliche Erreichbarkeit von Institutionen während der Pandemie. So organisierten zum Beispiel Krankenkassen ihre Kommunikation mit Versicherten über ausgelagerte Call-Center. „Gerade Menschen mit Handicaps brauchen vertraute Ansprechpartner und, soweit es geht, den persönlichen Kontakt“, so Caritas-Vorstand Hartmut Claes. Es sei nachvollziehbar, dass Mitarbeitende von Krankenkassen und auch von Behörden sich schützen wollen und müssen. Mittels Digitalisierung sollte es heute aber kein Problem mehr sein, Antragsverfahren und Kommunikation außerhalb des Amtsbüros zu bearbeiten und dabei so persönlich wie möglich zu gestalten. „Als Caritas haben wir während der Pandemie kurzfristig Videosprechstunden und Online-Beratungsportale eingerichtet“, erklärte Christoph Eikenbusch vom Diözesan-Caritasverband Paderborn. „Damit haben die Verbände vor Ort in ihrer Beratungsarbeit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Auch im Bereich der Migration und Wohnungslosenhilfe wird deutlich, welche massiven Folgen die Quarantäne für Menschen hat. Rückschritte beim Spracherwerb oder fehlender Schutz durch geeigneten Wohnraum wurden beispielhaft genannt. Verena Schäffer war beeindruckt von der Situationsbeschreibung. Sie ermuntert die Caritas, ihre Anwaltschaft für benachteiligte bzw. hilfesuchende Menschen deutlich nachzukommen und sich nicht zu scheuen, Defizite in den Düsseldorfer Landtag zu spiegeln.