Weihnachten. Zu diesem Fest hat Diakon Dr. Gerhard Kilz, Professor für Rechtswissenschaften an der Katholischen Hochschule in Paderborn, so einige Bilder abgespeichert. Wie er als Kind staunend vor der Bescherung bei seinem Vater auf dem Schoß saß. In Lederhose und Krawatte. Wie er am 1. Weihnachtstag beim Onkel in Dahl nach dem Essen geholfen hat, den Stall auszumisten. Wie er mit seiner Frau und den beiden Kindern seit Jahren an Heiligabend beim Raclette zusammensitzt.
Doch was Weihnachten wirklich bedeutet, hat Kilz einmal tief in der Nacht erfahren.
Es ist das Jahr 2004. Kilz Tochter, die jüngere von zwei Kindern, ist gerade sechs Monate alt. Es ist Weihnachten – und pünktlich um 4 Uhr nachts fängt die Tochter an zu schreien. Sie hat Hunger. Gerhard Kilz steht auf, gibt ihr das Fläschchen und schaltet den Fernseher ein.