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Erzbistum Paderborn
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© marcus/Shotshop.com

Perle für Perle näher zu Jesus

Rosenkranzfest am 7. Oktober: Welche Schätze hat der Rosenkranz auch heute noch zu bieten?

Er zählt zu den bekanntesten Gebeten der katholischen Kirche: der Rosenkranz. Mit dem Oktober ist dem Rosenkranz-Beten sogar ein ganzer Monat gewidmet, am 7. Oktober wird das Rosenkranzfest gefeiert. Dessen Entstehung hat einen denkwürdigen historischen Hintergrund: Der Sieg der christlichen „Heiligen Liga“ über die scheinbar unbezwingbaren Osmanen in der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 wurde dem unermüdlichen Beten des Rosenkranzes zugeschrieben. Aber welchen Stellenwert hat dieses rituelle Gebet in unserer schnelllebigen Zeit?

Die Wallfahrt zum Marien-Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ in Werl macht die Stadt am Hellweg zum bedeutendsten Wallfahrtsort im Erzbistum Paderborn – hier wird der Rosenkranzmonat erwartungsgemäß würdig begangen: mit jeweils einer festlichen Andacht mit anschließender Lichterprozession Anfang und Ende Oktober. Die Rosenkranzandacht feiern Gläubige zudem an jedem Oktober-Abend um 18 Uhr in der Werler Wallfahrtsbasilika. Zum Rosenkranzfest am Samstag, 7. Oktober 2023, steht um 10 Uhr ein Festhochamt auf dem Gottesdienst-Plan, am Sonntag, 8. Oktober, zelebriert Weihbischof em. Hubert Berenbrinker aus Paderborn ein Pontifikalamt in der Werler Wallfahrtsbasilika.

 

Aber auch das ganze Jahr über wird der Rosenkranz in Werl häufig gebetet. „Manche Wallfahrtsgruppen bieten das Rosenkranz-Beten hier in Eigenregie während ihrer Aufenthalte an“, erklärt Wallfahrtsleiter Monsignore Dr. Gerhard Best. Manche Fußprozessionen, die oft mehrere Tage unterwegs sind, begleite der Rosenkranz regelmäßig. „Wenn diese Gruppen den Rosenkranz mit seinen meditativen Elementen im Wechsel beten, vergeht die Zeit ‚wie im Fluge‘“, weiß der Geistliche aus eigener Gebets- und Wallfahrts-Erfahrung.

Einfaches Gebet mit Tiefgang

Auch im Marienwallfahrtsort Verne bei Salzkotten, dem ältesten Marienwallfahrtsort Deutschlands, gehört der Rosenkranz dazu: Im Oktober wird er vor der Werktagsmesse am Montag zusätzlich gebetet, das ganze Jahr über vor der Pilgermesse am Samstag um 8 Uhr. Von daher habe der Rosenkranz in Verne in jeder Woche einen festen Platz, erklärt Pastor Werner Beule, Wallfahrtsseelsorger im Pastoralverbund Salzkotten. „Das Geniale am Rosenkranz ist, dass es ein sehr einfaches Gebet ist, das zugleich in die Tiefe führt. Ich bete ihn auch gerne“, erklärt der Seelsorger.

Vielen, die nach Verne zur Muttergottes pilgern, sei der Rosenkranz sehr vertraut. „Er ist im Grunde eine meditative Gebetsform. Natürlich erlebe ich auch, dass der Rosenkranz sich vielen Menschen nicht mehr erschließt und sie dazu nicht den inneren Zugang finden. Es braucht wohl eine Hinführung und Erschließung“, stellt Pastor Beule fest.

Der Werler Wallfahrtsleiter Msgr. Dr. Gerhard Best, der seit vielen Jahren täglich den Rosenkranz betet, bestätigt diese Beobachtung: Er höre bisweilen, dass das Rosenkranzgebet dem Auftrag Jesu widerspreche, Gebete nicht „herunterzurattern“. „Ich halte das für ein Missverständnis“, macht der Wallfahrtsleiter deutlich. „In dieser Sichtweise sind die lediglich als Zeitmaß gedachten, sich wiederholenden Gebete des Vaterunsers und Ave-Marias zu sehr im Blick – und das Eigentliche, nämlich das Meditieren der biblischen Ereignisse, findet zu wenig Beachtung.“ Der promovierte Theologe ist überzeugt: „Im Rosenkranzgebet antwortet man immer wieder dankbar auf das liebevolle Handeln Gottes.“

Antwort auf das liebevolle Handeln Gottes

Richtig verstanden sei der Rosenkranz ein zutiefst spirituelles Gebet, weil er helfe, alle bedeutenden biblischen Geschehnisse und damit den gesamten Glauben zu bedenken und zu meditieren, erläutert Wallfahrtsleiter Dr. Best: „Wichtig ist dann, sich eben nicht jedes Mal angestrengt auf die Worte der einzelnen Gebete zu konzentrieren, sondern diese wirklich als Zeitmaß für die Meditation und für eigene persönliche Gedanken zu nutzen. Nicht Enge und Langeweile, sondern Weite und Kreativität kennzeichnen dann dieses Gebet.“

Diese Erfahrung beschreibt auch Amelie Beierle auf begeisterte Art. Die 23-Jährige, geboren im sauerländischen Menden, ist aktuell als FOCUS-Missionarin in Österreich im Einsatz. In einem jungen Team macht sie auf dem Universitäts-Campus in Krems Glaubens- und Berufungs-Angebote für Studierende. Dabei erleben nicht nur die Studierenden kostbare Momente der Gottesbegegnung. „Wir beten jeden Tag als Team den Rosenkranz. Es ist schön, so meditativ über das Leben Jesu ins Gebet zu kommen“, erklärt Amelie Beierle. „Wenn ich diese Meditation zulasse, hilft mir das oft, wenn ich sonst in der Stille nicht zu Gott durchkomme.“

„Power-Gebet“

Sie selbst sei in ihrem Studium in Passau über FOCUS mit dem Rosenkranz-Gebet in Berührung gekommen, sagt Amelie Beierle: über ein Heft mit Erklärungen zu den einzelnen Gebeten und Lebensstationen Jesu, über die man beim Rosenkranzgebet meditiert. „Anfangs habe ich eher unregelmäßig den Rosenkranz gebetet, aber jedes Mal gemerkt, dass es ein sehr starkes Gebet ist. Durch das Beten gemeinsam im Team hat sich die Regelmäßigkeit eingespielt. Wie vieles im Glauben fällt es einem in Gemeinschaft leichter“, berichtet die 23-Jährige. Sie habe immer deutlicher gemerkt, „dass der Rosenkranz ein sehr Jesus-zentriertes Gebet ist und eines der größten Geheimnisse unseres christlichen Glaubens betont, wenn wir das Ave-Maria beten: die Menschwerdung Gottes“.

Amelie Beierle nennt den Rosenkranz „das Power-Gebet schlechthin“, das alle „Glaubens-Klassiker“ berücksichtige: „Das Bekenntnis dessen, was wir glauben, das Vaterunser als Gebet, das Jesus uns mit auf den Weg gegeben hat, die Grußworte des Engels Gabriel an Maria, die uns an den Moment erinnern, als Gott Mensch wurde, das Aussprechen des Namens Jesu und die Betrachtungen der wichtigsten Stationen seines Lebens.“ Für die junge Christin ist im Rosenkranz „die ganze Kraft von Gebeten aus 2000 Jahren Kirchengeschichte enthalten“. Das Rosenkranzgebet erscheine oft als sehr herausfordernd: wegen der scheinbaren Monotonie, der Vorformulierungen oder der Länge. „Aber dran  zu bleiben lohnt sich, es warten so viele Schätze Gottes und seiner Kirche“, teilt Amelie Beierle ihre eigene Erfahrung mit dem Rosenkranzgebet.

Rosenkranzmonat und Rosenkranzfest

Der Oktober ist als Rosenkranzmonat ebenso wie der Mai in besonderer Weise der Gottesmutter Maria geweiht. Am 7. Oktober feiert die katholische Kirche das Rosenkranzfest. Es geht zurück auf ein historisches Ereignis am 7. Oktober 1571: In der Seeschlacht von Lepanto im heutigen Griechenland besiegte die durch Papst Pius V. gegründete Flotte der „Heiligen Liga“ die bis dato übermächtigen Osmanen. Dieser nicht zu erwartende Sieg wurde dem Rosenkranzgebet zugeschrieben, das sogenannte Rosenkranzbruderschaften während der Schlacht unablässig gebetet hatten. Zum ersten Jahrestag der siegreichen Schlacht ordnete Papst Pius V. ein Rosenkranzfest zu Ehren der Gottesmutter an. Seit dem 18. Jahrhundert ist dieses Fest ein gebotener Gedenktag.

 

Beim Rosenkranz, einer Gebetsform, die bereits im Hochmittelalter bekannt war, wird mit Hilfe einer Schnur mit 59 Perlen und einem Kreuz das Leben Jesu mit den Augen seiner Mutter Maria meditativ betrachtet. Dies geschieht in den sogenannten Geheimnissen: In den freudenreichen Geheimnissen steht Jesu Kindheit im Fokus, in den schmerzhaften sein Leiden, in den glorreichen seine Auferstehung. Die später durch Papst Johannes Paul II. hinzugefügten lichtreichen Geheimnisse betrachten das öffentliche Leben und Wirken Jesu. Der Name „Rosenkranz“ entstand, weil Rosengewächse in der kirchlichen Tradition seit jeher ein Sinnbild für die Gottesmutter Maria sind.

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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