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Erzbistum Paderborn
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Mittelalterliche Bücher aus der ehemaligen Reichsabtei Corvey

Erzbischöfliche Akademische Bibliothek ist Kooperationspartner

Am 27. und 28. Mai 2021 diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf Nationen in einer von der Universitätsbibliothek Marburg organisierten Online-Tagung die aktuelle Forschung zur Bibliothek der Reichsabtei Corvey und ihren einstigen mittelalterlichen Buchhandschriften. Die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn (EAB), Bibliothek der Theologischen Fakultät Paderborn sowie Diözesanbibliothek für das Erzbistum Paderborn, ist dabei ein maßgeblicher Kooperationspartner.

Anlässlich der Digitalisierung und virtuellen Zusammenführung von Corveyer Buchhandschriften des 9. bis 16. Jahrhunderts im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Buchhandschriften der Klosterbibliothek Corvey digital“ veranstaltet die Universitätsbibliothek Marburg in Kooperation mit der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn sowie dem Projekt „Handschriftencensus“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz einen zweitägigen interdisziplinären Workshop mit dem Titel „Die mittelalterliche Bibliothek der Reichsabtei Corvey. Bestände, Forschungsstand, Perspektiven“ an der Philipps-Universität Marburg.

Das um das Jahr 840 entstandene „Corveyer Evangeliar“; Nachweis: Paderborn, EAB, Hux. 21a fol. 7r. Fotograf: Alexander Hanitsch

UNESCO-Weltkulturerbe Corvey

Die Geschichte der Bibliothek der Reichsabtei Corvey reicht in das 9. Jahrhundert zurück: Bis in das 12. Jahrhundert hinein zählte sie zu den bedeutendsten Klosterbibliotheken in Mitteleuropa. Doch durch die wechselvolle Geschichte des Klosters erlitt auch die Bibliothek nicht erst während des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert herbe Verluste. Nach einem Neuaufbau des Buchbestandes in der Folgezeit wurden vor rund 200 Jahren im Zuge der Säkularisation Kloster und Bibliothek aufgelöst, so dass ihre Bestände heute weltweit über eine Vielzahl an Einrichtungen verstreut sind. Das ehemalige Benediktinerkloster in Höxter mit seinen architekturhistorisch bedeutenden Relikten aus der Karolingerzeit, dem sogenannten Westwerk der Klosterkirche, ist seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbestätte.

Digitalisierung und Web-Portal

Die zwei größten, noch zusammenhängenden Corveyer Handschriftenkonvolute befinden sich an der Universitätsbibliothek Marburg und an der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek in Paderborn. Beide Einrichtungen haben sich zusammengeschlossen, um in Marburg ihre mittelalterlichen Buchbestände Corveyer Provenienz in einem von der DFG geförderten Projekt mit neuster Technik zu retrodigitalisieren. Zu den „Schätzen“ zählt hierbei aus dem Paderborner Bestand das um das Jahr 840 n.Chr. entstandene sogenannte „Corveyer Evangeliar“ (Ms. Hux 21a), welches das älteste noch vollständig erhaltene Buch der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek darstellt.

Darüber hinaus wird der in anderen Sammlungen aufbewahrte Streubesitz sukzessive in einem Corvey-Portal der Universitätsbibliothek Marburg zusammengeführt und damit der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen wurden bereits mit über 20 nationalen Einrichtungen abgeschlossen; aus Paderborn sind beispielsweise das Erzbistumsarchiv und das Erzbischöfliche Diözesanmuseum beteiligt. Das Web-Portal, über das die Handschriften-Digitalisate frei zugänglich sein werden, befindet sich in der Entwicklung und wird im Herbst 2021 online gehen.

Das um das Jahr 840 entstandene „Corveyer Evangeliar“; Nachweis: Paderborn, EAB, Hux. 21a fol. 18r. Fotograf: Alexander Hanitsch

Aktuelle Forschung und Perspektiven

Begleitend zum DFG-Projekt möchten die Marburger Universitätsbibliothek und die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn in Kooperation mit dem Akademieprojekt „Handschriftencensus“ in einem gemeinsamen Workshop die Bedeutung der Reichsabtei Corvey, ihres Skriptoriums sowie ihrer vielfältigen Handschriften- und Wissensbestände in den Fokus rücken. Vor diesem Hintergrund ist es gelungen, nationale und internationale Expertinnen und Experten zu gewinnen, um einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu erhalten, sowie darauf aufbauend, Perspektiven für virtuelle Rekonstruktionen mittelalterlicher Bibliotheksbestände zu diskutieren. Ziel ist es, Impulse für die Forschung zu geben und eine intensive Beschäftigung mit den künftig digital zugänglichen Buchhandschriften der einstigen Reichsabtei Corvey anzuregen.

Zum Konzept der Veranstaltung zählt, dass die Beiträge der Referentinnen und Referenten vor dem Workshop als Video-Podcasts aufgezeichnet wurden, so dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den einzelnen Beiträgen im Vorfeld vertraut machen können. An den beiden Veranstaltungstagen werden die Beitragenden ihre Ergebnisse in kurzen Vorstellungen für die bisher über 130 angemeldeten Teilnehmenden zusammenfassen. Der Fokus des Workshops wird somit auf der Beantwortung von Fragen, der wissenschaftlichen Diskussion und dem akademischen Austausch liegen.

Weiterführende Informationen

Nähere Informationen zum Projekt werden auf der Homepage der Universitätsbibliothek Marburg bereitgestellt.

Darüber hinaus sind Informationen zur ehemaligen Reichsabtei Corvey sowie den Projektpartnern des Workshops über folgende Seiten verfügbar:

Corvey

Kirchengemeinde Corvey

Erzbischöfliche Akademische Bibliothek

Handschriftencensus

 

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