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Erzbistum Paderborn
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© Ronald Pfaff / Erzbistum Paderborn

Maria von Magdala Zeugin der Auferstehung mit Angst und Traurigkeit

Lateinisches Festhochamt Ostersonntag im Hohen Dom mit Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck

Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck hat am Ostersonntag, dem Hochfest der Auferstehung des Herrn, im Hohen Dom zu Paderborn ein lateinisches Hochamt gefeiert. Dabei hob er in seiner Predigt Maria von Magdala hervor, die laut Evangelium (Joh 20, 1-9) Zeugin der Auferstehung sei und dabei auch Gefühle von Angst und Traurigkeit erlebt habe. Bredeck wünschte allen Gläubigen, dass auch sie aus der Osterhoffnung Kraft finden können in Momenten der Traurigkeit und Angst: „In Momenten, da Sie versucht sind, an der Gegenwart Gottes in Ihrem Leben zu zweifeln. Dass Sie sich in diese Zweifel und Ängste hinein beugen können und dass auf der Basis Ihrer Erfahrungen in diesen Momenten die Gewissheit wächst, von Jesus angesprochen zu werden und seiner Gegenwart zu vertrauen.“

Der Tod Jesu und das leere Grab hätten Maria von Magdala in Angst und Trauer versetzt. In dieser Situation sei es bedeutsam, dass der Evangelist Johannes über das zusammengebundene Schweißtuch und Leinentücher berichte, die noch im Grab gelegen hätten. „Diese Details flechtet der Evangelist Johannes wohl ein, um auf etwas hinzuweisen, was in Trauersituationen immer von größter Bedeutung ist: das Bedürfnis, Halt zu finden, etwas, woran man sich festhalten kann. Denn das, woran man sich festgehalten hat, das ist ja durch den Tod eines geliebten Menschen einfach weg“, so Diözesanadministrator Bredeck weiter.

Evangelist berichtet von „sich vorbeugen“

Noch ein weiteres Detail sei im Text von Bedeutung, nämlich eine Gemeinsamkeit zwischen Maria und dem Jünger, den Jesus liebte, der ebenfalls am Grab gewesen sei. Der Evangelist verwende bei beiden das gleiche Verb und schreibe, dass beide „sich vorbeugen“. „Es ist ein Vorbeugen, um näher heranzukommen, um genauer sehen zu können. Die Erwartung, dass sie hier Halt und Stabilität finden, wird nicht erfüllt. Aber im Vorbeugen erinnern sich beide an die Liebe, mit der Jesus die Menschen geliebt hat“, so Msrg. Bredeck. In dieser Erinnerung hätten sie schließlich die Quelle dafür entdeckt, wie sie mit ihrer Trauer umgehen könnten. Sie hätten sich in das hineinbegeben, was ihre Trauer ausgelöst habe, gegen alle innere Sehnsucht nach Festigkeit und dem Drang, etwas festhalten zu wollen. „Und das ist die Voraussetzung für die entscheidende Begegnung mit dem Auferstandenen.“

Ein Vorbild bei Zweifel und Ängsten nehmen

Nach dem Vorbild Maria von Magdalas wünschte der Diözesanadministrator, dass sich die Menschen in ihre Zweifel und Ängste hineinbeugen können, wenn sie an Gott zweifelten: „Dass auf der Basis Ihrer Erfahrungen in diesen Momenten die Gewissheit wächst, von Jesus angesprochen zu werden und seiner Gegenwart zu vertrauen, ohne ihn festhalten zu wollen. Und ohne etwas von sterbenden Menschen oder von meiner eigenen Geschichte festhalten zu wollen.“

„Die Trauer findet Heilung“

Der Diözesanadministrator fuhr fort: „Wir suchen so oft diese Glaubenssicherheit und finden sie nicht. Außer in dieser Haltung, die dann zur Glaubensgewissheit werden kann. Die Antwort des Osterevangeliums beginnt im Herzen Maria von Magdalas. Sie weint und trauert, sie stellt sich diesem Schmerz, sie beugt sich hinein, und dann spürt und weiß sie, dass er lebt. Ihre Trauer findet Heilung, und dann kann sie den Jüngern sagen: Ich habe den Herrn gesehen. Diese verwundete und großartige Frau, diese Zeugin der Auferstehung, wird uns also an diesem Tag vor Augen gestellt“, so Dr. Michael Bredeck.

Missa cellenis in C

Für die musikalische Untermalung des Festhochamtes sorgten der Chor der Dommusik und das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Paderborn unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning mit der Missa cellensis in C „Mariazeller Messe“ von Joseph Haydn sowie Introitus, Sequenz und Alleluja vom Tag und dem Halleluja aus „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel. An der Orgel begleitete Domorganist Tobias Aehlig.

Ein Beitrag von:
Redakteur

Ronald Pfaff

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