Auferstehung? Der Weg Jesu, das Kreuz und der Osterglaube – Hans Kessler
204 Seiten, 22 Euro
Matthias Grünewald Verlag, 2021
In seinem neuen Buch kehrt Hans Kessler, inzwischen emeritierter Professor für Systematische Theologie, zu einem Thema zurück, das ihn seine ganze Laufbahn hindurch immer wieder beschäftigt hat:
Wie ist die Auferstehung Christi vernünftig zu verstehen?
Kesslers Auffassung zufolge keinesfalls als historischer Tatsachenbericht; das wäre naiv, aber auch eine rein symbolische Deutung greife zu kurz. Ausgangspunkt jedenfalls ist eine eingehende Beschäftigung mit dem irdischen Leben und Wirken Jesu. Die zahlreichen Quellen hierzu deutet Kessler stets im historisch-kulturell-sozialen Kontext ihrer Entstehung, etwa den Ostererfahrungen der Jünger Jesu.
In fünf klar strukturierten, systematisch aufeinander aufbauenden Kapiteln nähert sich Kessler dem Thema Auferstehung aus verschiedenen Perspektiven: Als „Aufstehen für Gerechtigkeit“ etwa hat sie eine politische, und als Bild für „Ewigkeit“ eine philosophische Dimension.
Theologisch diene sie den Evangelisten zur Verdeutlichung, dass Jesu Botschaft auch über den Tod hinaus weiterwirkt. Und dass die Menschen als Geschöpfe Gottes Anteil haben können am Ewigen Leben. Im abschließenden Kapitel setzt sich Hans Kessler mit der spannenden Frage auseinander, was Auferstehung konkret für uns im Hier und Jetzt bedeuten kann.
Auch angesichts vieler guter Argumente und überzeugender Antwortversuche bleibt die Auferstehung Jesu letztendlich ein im Wortsinne fragwürdiges Thema, das Christen weiterhin beschäftigen, ja herausfordern wird. Kesslers Buch stellt hierzu eine gelungene Einladung dar.