„Wie wird Kirche morgen sein – und in ihr der Leitungsdienst?“ Diese Frage stand am Donnerstag und Freitag im Mittelpunkt einer groß angelegten digitalen Tagung mit mehr als 260 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie 27 Referierenden. Ausrichter der Tagung mit dem Titel „Gestaltwandel des Priesterlichen“ war die Katholische Akademie Schwerte.
Diese begleitete mit der Tagung das Synodalforum 2 „Priesterliche Existenz heute“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland. Erst recht nach dem weltweiten sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener durch katholische Geistliche würden sich heute Fragen des Leitungsdienstes in einer sich wandelnden Kirche stellen, meinte Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Katholischen Akademie Schwerte.
Priestertum aller Getauften
An vielen Stellen ging es während der Tagung um die Frage von „Macht und Dienst“. Professorin Dr. Julia Knop aus Erfurt verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass eigentlich alle getauften Christen auch Priester seien. Vor allem ein ausgeprägtes Standesbewusstsein von Amtsträgern vertrage sich nicht mit dem grundlegenden Auftrag des Dienstes. „Die Kirche braucht Leitung und Sakramente aber nicht durch einen Stand“, erläuterte sie. Es müsse „Formen geordneter Rechenschaft“ und eine Kontrolle bei der Ausübung von Macht geben.