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Erzbistum Paderborn
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Kirchengebäude neu nutzen

Informationsveranstaltung präsentiert gelungene Beispiele aus dem Ruhrgebiet

Propst Michael Ludwig aus Bochum brachte das Problem auf den Punkt: „Wir haben viel zu viele Gebäude und werden längst nicht alle halten können.“ Die Katholische Stadtkirche Dortmund hatte am Donnerstagabend Gäste aus dem Nachbarbistum Essen zu einer gut besuchten Veranstaltung unter der Moderation von Pfarrer Ludger Keite in die Kirche Vom-Göttlichen-Wort in Dortmund-Wickede eingeladen. Vorgestellt wurden gelungene Beispiele der Umnutzung kirchlicher Immobilien.

In Dortmund, das zum Erzbistum Paderborn gehört, steht die katholische Kirche aktuell vor ähnlichen Herausforderungen: Vor dem Hintergrund zurückgehender Mitgliederzahlen, einer abnehmenden Zahl der Kirchenbesuche und künftig zu erwartender geringerer Einnahmen aus Kirchensteuermitteln muss der Gebäudebestand reduziert werden und dazu gehören auch Kirchen.

Erfahrung im Umbau von Kirchenräumen

Inzwischen langjährige Erfahrung im Umbau verschiedener Kirchenräume hat das Architekturbüro zwo+ von Dipl. Ing. Architekt Peter Lammsfuß. Hier arbeitet auch Anna Dickgreber, Architektin und in Dortmund Mitglied im Kirchenvorstand St. Clemens im Pastoralen Raum Dortmund Ost. Unterstützt von Heinz Plöger, ehemaliges Mitglied eines Kirchenvorstandes in Oberhausen, präsentierten sie Beispiele verschiedener Umnutzungen von Kirchen im Ruhrgebiet und die damit verbundenen Prozesse in den Gemeinden.

Nur in einem dieser Beispiele blieb die Kirche als kleinerer Gottesdienstraum für die Gemeinde nutzbar. Die anderen zeigten einen Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude als Landmarken und Identifikationsorte und Nutzungen für öffentlich geförderten Wohnraum, als Altenheim, Kindertagesstätte oder Grabstätte für Urnen.

Kapelle und Gastronomie

Im Beispiel der St. Bernardus-Kirche in Oberhausen blieb ein Teil der Kirche als Gottesdienstraum erhalten. Zugleich konnten durch den Umbau neue Zielgruppen erschlossen werden. Die Kirchenvorstände der Ursprungsgemeinden St. Bernardus und St. Clemens entwickelten mit einem Gastronomen ein Konzept für eine Nutzungserweiterung unter Erhalt ihrer sakralen Nutzung als Kapelle in einem Teil des Gebäudes.

Eine raumhohe Glaswand teilt nun mittig das Hauptschiff quer in zwei unterschiedlich genutzte Bereiche. Die hintere Hälfte des Raumes mit dem Chor dient als Kapelle. Dadurch ist die Kirche besonders attraktiv für Hochzeiten, Taufen, Trauerfeiern und Sondergottesdienste, ebenso wie für Tagungen, Veranstaltungen, Kultur und Feste.

Propst Ludwig, der in seiner früheren Funktion den Umbau der St. Bernardus-Kirche begleitete, riet ebenso wie Peter Lammsfuß dazu, mit solchen Prozessen möglichst frühzeitig zu beginnen. Es müssten Ideen entwickelt werden, die umsetzbar und auch wirtschaftlich tragfähig seien. Die schlechteste Alternative sei der ungenutzte Leerstand. Auch ein Abriss und der Verkauf des Grundstücks sei manchmal nicht wirtschaftlicher als eine Umnutzung.

Gefragt ist Kreativität. In einem Beispiel habe die Gemeinde einen großen Teil der Kosten für den Umbau der Kirche durch den Verkauf eines dann nicht mehr notwendigen Gemeindezentrums erwirtschaften können.

Machbarkeitsstudie

Eine Machbarkeitsstudie und auch ein Architektenwettbewerb sind häufig sehr hilfreich, bevor eine Maßnahme konkretisiert wird. Das dafür investierte Geld zahle sich am Ende aus, erklärten die Vortragenden.

Unter der Überschrift „Zukunft der Kirche in Dortmund“ lädt die Katholische Stadtkirche zu weiteren Veranstaltungen im Zusammenhang der Immobilienprozesse ein. Bei der nächsten Veranstaltung am 14. Mai im Katholischen Centrum geht es um Kommunikation. Benjamin Krysmann, Kommunikationsberater aus dem Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, wird die wichtigsten Aspekte für eine effektive Kommunikationsarbeit beschreiben und auf Fragen und Wünsche eingehen.

Link zum Beispiel St. Bernardus-Kirche in Oberhausen: https://www.zukunft-kirchen-raeume.de/projekte/st-bernadus-kapelle-und-gastronomie/

Ein Beitrag von:
Redakteur

Michael Bodin

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