logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
© Fachstelle Kunst des Erzbistums Paderborn

Jesus, der Christus, König der Welt

Hochfest „Christkönig“ am 20. November 2022 hat im Erzbistum Paderborn vielfältige Grundlagen / Entstehung und Botschaft von Christkönig

Das Hochfest Christkönig ist Höhepunkt und Abschluss des Kirchenjahres. Die katholische Kirche feiert in diesem Jahr „Christkönig“ am 20. November 2022, am darauffolgenden ersten Advent beginnt für sie ein neues (Kirchen-)Jahr. Insgesamt sechs Christkönig-Gemeinden von Bielefeld über das Sauerland bis Siegen begehen im Erzbistum Paderborn an diesem Tag ihr Patronatsfest. Auch die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede gründet in diesem von Katholiken gefeierten Hochfest. „Das Hochfest Christkönig erinnert daran, dass Jesus, der von Gott auferweckte Christus, der Herr aller Zeit ist. Christus ist der wahre König der ganzen Welt und des Weltalls“, bekräftigt Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB, der Mönch und von 2001 bis 2013 Abt des Klosters Königsmünster in Meschede war.

„Das Hochfest Christkönig ist für die Mönche der Benediktinerabtei in Meschede Jahr für Jahr eine Lebens- und Glaubensorientierung. Die Abtei Königsmünster steht unter dem Patronat Christkönig und so stellt das Christkönigsfest die Frage, wer König und Herr im persönlichen Leben und im Leben der Gemeinschaft ist“, erklärt Weihbischof Dominicus. Jesus sei das Fundament, auf dem die Benediktiner ihr Leben und Glauben gründen. Weihbischof Dominicus verweist auf das Kreuz über dem Altar der Klosterkirche: Eine große Krone ziert das Haupt des gefolterten und getöteten Jesu. Weihbischof Dominicus erkennt darin den Hinweis, „dass im Leiden die Rettung und das Heil geschehen, dass Christus allen Menschen nahe ist“. Die Abteikirche in Meschede ist zudem Friedenskirche, der wahre Herrscher, der König, der Friedensfürst, ist Zentrum des Gotteshauses.

Sechs Christkönig-Gemeinden im Erzbistum Paderborn

Am Hochfest Christkönig feiern sechs Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn ihr Patrozinium. Die Pfarrkirche Christkönig in Bielefeld wurde 1954 errichtet, seit 1955 ist Christkönig Bielefeld eine eigene Pfarrei. „In einer Christkönig-Gemeinde der neunzehnhundertfünfziger Jahre hat man sich Gedanken gemacht, was das eigentlich Leitende im Leben ist und wer der wirkliche Leiter der Gemeinde ist. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht verändert“, sagt Pfarrer Norbert Nacke aus Bielefeld. „Beim Patronatsfest wird in jedem Jahr daran erinnert, dass Christus König der Welt und der Kirche ist.“

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Die Pfarrkirche Christkönig in Bielefeld wurde 1954 errichtet, seit 1955 ist Christkönig Bielefeld eine eigene Pfarrei. „In einer Christkönig-Gemeinde der neunzehnhundertfünfziger Jahre hat man sich Gedanken gemacht, was das eigentlich Leitende im Leben ist und wer der wirkliche Leiter der Gemeinde ist. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht verändert“, erklärt Pfarrer Norbert Nacke aus Bielefeld.

Die Kirchengemeinde Christkönig in Sundern wurde 1961 zur Pfarrei erhoben, die Pfarrkirche wurde bereits 1960 errichtet. Die Christkönig-Kirche in Marsberg-Bredelar im Sauerland wurde bereits 1947 gebaut, im Jahr 1950 wurde die dortige Pfarrvikarie Christkönig gegründet. Christus König ist auch das Patronat der Pfarrvikarie in Erndtebrück, 1952 wurde die Vikarie, das dortige Kirchengebäude wurde bereits 1951 errichtet. Die Kirche Christkönig in Hüingsen, einem Ortsteil von Menden, wurde 1938 gebaut, im Jahr 1955 wurde die Pfarrvikarie Christkönig Hüingsen errichtet.

Neue Pfarrei: Christkönig in Siegen

Die Pfarrei Christkönig in Siegen existiert erst seit kurzer Zeit: Sie wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg am 1. Januar 2020 gegründet. Die neue Christkönig-Gemeinde umfasst die fünf Gemeinden des ehemaligen Pastoralverbundes Siegen-Süd: St. Peter und Paul (Siegen), Heilig-Geist (Seelbach), St. Lukas (Fischbacherberg), St. Marien (Eiserfeld) sowie St. Liborius (Niederschelden). „Das Hochfest Christkönig war in unseren Kirchengemeinden schon immer mit besonderen Ereignissen des Gemeindelebens verbunden, etwa der Einführung neuer Messdiener“, erklärt Pfarrer Ludwig Reffelmann als ehemaliger Leiter des früheren Pastoralverbundes Siegen-Süd die Entscheidung für „Christkönig“ als Patronat für die neue Pfarrei. In einem „harmonischen Dialog mit dem Gesamtpfarrgemeinderat und den Kirchenvorständen“ sei schnell ein Konsens für die Namensgebung „Christkönig“ gefunden worden, erläutern Pfarrer Karl-Hans Köhle, Pfarrer Ludwig Reffelmann, Diakon Michael Freundt und Gemeindereferentin Martina Schneider vom Seelsorgeteam des neuen Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg.

Entstehung des Christkönigfestes

Christkönig ist in der katholischen Kirche ein verhältnismäßig junges Fest. Am gleichen Tag begehen evangelische Christen den „Totensonntag“ und gedenken der Verstorbenen. Papst Piux XI. setzte das Hochfest Christkönig mit seiner Enzyklika „Quas primas“ vom 11. Dezember 1925 ein. Mit der weltweiten Einführung von Christkönig knüpfte der Papst an das Konzil von Nicäa an, dessen 1.600-Jahr-Feier 1925 begangen wurde. Wenige Jahre nach der Oktoberrevolution in Russland, dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der alten Weltordnung waren in Europa die König- und Kaiserreiche untergegangen und der Faschismus befand sich auf dem Vormarsch. 1925 ist zudem das Jahr, in dem Adolf Hitler sein Manifest „Mein Kampf“ veröffentlichte. Die Feier der Königsherrschaft Jesu durch die Katholische Kirche war vor diesem Hintergrund als Gegenentwurf zu politischen Totalitarismen gedacht. Zunächst wurde das Fest am letzten Sonntag im Oktober gefeiert, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird Christkönig am letzten Sonntag des Kirchenjahres begangen.

Statement der katholischen Jugend

Nach seiner Einführung im Jahr 1925 spielte das Hochfest Christkönig in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus bei der katholischen Jugend eine besondere Rolle: Christkönig wurde gefeiert und der König Jesus verehrt, um dem Führerkult der säkularen Gesellschaft in den 1930er Jahren ein Zeichen entgegen zu setzen: Mit Prozessionen und Feiern setzten junge Katholiken ein Signal gegen die Ideologie des Nationalsozialismus.

Wurzeln in der Bibel

Christkönig stehe auf biblischem Grund, erläutert Professor Dr. Michael Konkel von der Theologischen Fakultät Paderborn. „Im Alten Testament wird Gott an mehreren Stellen als ‚König‘ dargestellt. In Psalm 95 wird Gott als ‚großer König über allen Göttern‘ bezeichnet.“ Im Judentum werde der Messias, das hebräische Wort für „Gesalbter“ (griechisch: Christus), als priesterlicher und königlicher Heilsmittler erwartet, der in der Endzeit ein weltweites Reich des Friedens errichtet. „Christen bezogen diese alttestamentliche Verheißung auf Jesus, der als ‚Herrscher über die Könige der Erde‘ (Offb 1,4) und ‚König der Könige und Herr der Herren‘ (Offb 19,16) die endzeitliche Königsherrschaft Gottes im Reich Gottes heraufführt“, erklärt der Lehrstuhlinhaber für Altes Testament. Jesus sei entsprechend der Überlieferung des Neuen Testaments direkter Nachkomme des israelitischen Königs David (Mt 1,1.6), die Sterndeuter aus dem Osten suchten den neugeborenen König der Juden in der Hauptstadt Jerusalem und fanden mit Jesus ein Kind in Bethlehem, der Herkunftsstadt von König David (Mt 2,2.11).

Professor Konkel nennt weitere biblische Wurzeln für „Christkönig“: Jesus selbst bezeichnete sich nach dem Zeugnis des Neuen Testaments als König (Mt 25,31–40), indem er während seines Verhörs zu Pilatus sagt: „Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“. Bei der Kreuzigung soll Pontius Pilatus am Kreuz die Aufschrift „Jesus von Nazaret, der König der Juden“ angebracht haben (Joh 19,19).

Ikonographische Ausdrucksformen von „Christus als König“

„Darstellungen von Christus als König beziehungsweise als Pantokrator – Weltenherrscher – reichen bis in die Zeit der Spätantike zurück“, erläutert Holger Kempkens, Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums Paderborn. In karolingischer und ottonischer Zeit, also im 8. bis 11. Jahrhundert, habe sich dieser Darstellungstypus weiter zur sogenannten „Majestas Domini“ entwickelt, die Christus als richtenden Herrscher am Ende aller Tage, umgeben von den vier apokalyptischen Wesen, zeigt. „Solche Darstellungen sind zahlreich in der Buchmalerei überliefert. Hier lässt sich beobachten, dass dabei Elemente der kaiserlichen Ikonographie, etwa Krone und Reichsapfel, auf Christus übertragen werden“, verdeutlicht der Museumsleiter. Eine Reihe von ottonischen und romanischen Kreuzen zeige dann den gekreuzigten Christus überraschenderweise ebenfalls mit einer Krone, führt Museumsdirektor Kempkens weiter aus. „Eine Sonderform bilden sodann in der Zeit der Gotik Darstellungen der Krönung Mariens, bei der Christus, der seine Mutter zur Himmelskönigin krönt, seinerseits eine Krone trägt.“

Mit der Einführung des Hochfestes Christkönig 1925 sei dann ein eigener, neuer Bildtypus für „Christus als König“ entwickelt worden, erklärt der Direktor des Diözesanmuseums: „Anknüpfend an die mittelalterlichen Darstellungsformen wird Christus sowohl als machtvoll thronender Herrscher wie auch als ungebeugter Gekreuzigter jeweils mit einer markanten Krone dargestellt. Dazu bedient man sich der modernen, zeitgenössischen Formensprache des Art Déco.“ Die vielfältigen, in der Folgezeit entstandenen Beispiele würden dabei von monumentalen Wandmosaiken über Skulpturen bis hin zu kostbar gestalteten Paramenten reichen.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

Weitere Einträge

© Archiv-Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
Pastor Monsignore Dr. Gerhard Best (67) wird weiterhin als nichtresidierender Domkapitular des Paderborner Metropolitankapitels sowie als Glockensachverständiger des Erzbistums Paderborn wirken – auch als Seelsorger in Werl.

Pressemeldung Personalveränderung im Werler Wallfahrtsteam

Wallfahrtsleiter Pastor Dr. Gerhard Best gibt Leitung ab / Nachfolge soll schnell geregelt werden
© Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

Pressemeldung Als „guter Hausvater“ das Beste möglich gemacht

Dirk Wummel als Finanzdirektor und Diözesanökonom des Erzbistums Paderborn in den Ruhestand verabschiedet
© Archiv-Foto: Erzbistum Paderborn
Bischof Heinz Wilhelm Steckling OMI, emeritierter Bischof der Diözese Ciudad del Este in Paraguay, wurde vor 50 Jahren zum Priester geweiht. Der Ordensmann feiert sein goldenes Priesterweihejubiläum an seinem Weihetag, 20. Juli, in seiner Heimat- und Weihekirche, der Bruder-Konrad-Kirche in Spexard.

Pressemeldung Bischof Heinz Wilhelm Steckling OMI ist seit 50 Jahren Priester

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz gratuliert emeritierten Bischof in Paraguay / Festgottesdienst im Heimat- und Weihekirche Gütersloh Spexard
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit