logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower

„Immer wieder neu nach Wegen zum Frieden suchen“

#PeaceOnEarth mit Michael Patrick Kelly und internationalen Teilnehmern im Paderborner Dom setzt eindrückliches Zeichen für den Frieden

#PeaceOnEarth Statements, Musik und Gebet für den Frieden

Zerstörte Städte, unzählige Tote und Verletzte sowie Millionen Menschen auf der Flucht: Seit mehr als fünf Monaten erreichen uns schreckliche Nachrichten und Bilder aus der Ukraine. Bei einem internationalen Friedensgebet mit dem Sänger und Künstler Michael Patrick Kelly haben am Mittwochabend mehrere Hundert Menschen im voll besetzten Hohen Dom zu Paderborn und auf dem Domplatz für Frieden in der Ukraine gebetet. Das Friedensgebet wurde live auf einer Leinwand vor dem Dom sowie im Web-TV von Domradio.de übertragen.

Nicht nur der Krieg in der Ukraine stand im Mittelpunkt des Friedensgebetes, zu dem das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in Zusammenarbeit mit dem Metropolitankapitel eingeladen hatte. Auch die Situation der Menschen in weiteren Konfliktregionen dieser Welt wurde unter dem Leitwort „#PeaceOnEarth – Statements, Musik und Gebet für den Frieden“ eindrücklich beleuchtet. Außer Michael Patrick Kelly, der dem Hilfswerk seit Jahren in gemeinsamen Projekten verbunden ist, nahmen die palästinensisch-israelische Friedensaktivistin Nabila Espanioly, der Apostolische Exarch für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh, sowie drei Studierende muslimischen, jüdischen und christlichen Glaubens an dem Friedensgebet teil, bei dem auch Kellys 470 Kilogramm schwere #PeaceBell nach jedem Gebet angeschlagen wurde.

Pax Schalom Salam

Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, betonte, dass es Auftrag aller Religionen sei, sich für den Frieden einzusetzen. „In dieser verwundeten Welt mehr denn je“, sagte Monsignore Austen, der auf den Dreiklang „Pax – Schalom – Salam“ verwies – den Friedensgruß, der seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen als Willkommensgruß verwendet wird. „Jeder Mensch sehnt sich nach Frieden. Frieden ist zuerst ein Geschenk – und der Friedensgruß eine Zusage, dass der Friede uns von Gott geschenkt wird. Wir müssen uns aber auch für ihn einsetzen und immer wieder neu nach Wegen zum Frieden suchen.“ Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes betonte zudem, dass es die unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen zu respektieren gelte. „Heute Abend stehen für uns aber die Gemeinsamkeiten im Dienst für den Frieden und das Gebet im Vordergrund. Wir sind davon überzeugt, dass von diesem Liborifest ein deutliches Zeichen für den Frieden und handelnde Solidarität ausgehen kann. Und wir freuen uns, dass Muslime, Juden und Christen im Gebet verbunden einen Beitrag zum Frieden leisten. Wir als Bonifatiuswerk sind darüber hinaus Michael Patrick Kelly sehr dankbar, dass er an #PeaceOnEarth teilnimmt und die #PeaceBell-Austellung ermöglicht hat. Wir danken auch Nabila Espanioly und Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind“, sagte Monsignore Austen.

Wir können die Welt verändern

Nabila Espanioly aus Nazareth, Trägerin des Aachener Friedenspreises, ging auf die Situation in Israel und Palästina sowie ihr Engagement vor Ort ein. „Seit mehr als 50 Jahren bin ich aktiv für den Frieden. Und immer noch sind wir weit vom Frieden entfernt“, sagte sie. „Vieles konnte ich nicht beenden, aber ich habe das Leben tausender Kinder besser gemacht. Ich habe dazu beitragen können, dass das Leben tausender Mädchen gerettet wurde vor früher Heirat und Armut. Und ich habe dazu beigetragen, dass sie Arbeit finden konnten.“ In Frieden zu leben, sei der Wunsch von allen Menschen, sagte sie: „Frieden ist für mich die Abschaffung von Unterdrückung, Armut, Besetzung, Zerstörung, Ausbeutung und Gewalt.“ Sie glaube an das Gute im Menschen, deshalb setzte sie ihre Arbeit fort. „Wenn viele Menschen an vielen Plätzen dieser Welt kleine Schritte machen für eine bessere Zukunft, dann können wir die Welt verändern und die Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land und Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Welt am Leben erhalten.“

Ein authentisches Zeugnis christlicher Liebe

Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh bedankte sich für die „große Solidarität und die riesige Welle der Unterstützung für die Ukrainer“. Das beispiellose Maß an humanitärer Hilfe für Flüchtlinge und vom Krieg Betroffene sei ein authentisches Zeugnis christlicher Liebe, sagte er. Die Ukraine werde vor den Augen der Welt gekreuzigt. „Auf Befehl des Kreml-Despoten begehen russische Truppen alle möglichen Kriegsverbrechen gegen unser Volk. Sie bombardieren Städte und Dörfer, foltern Gefangene, ermorden Zivilisten, vergewaltigen Frauen, Minderjährige und sogar Säuglinge, plündern Häuser und Wohnungen, verschleppen die Einwohner der besetzten Gebiete.“ Nirgendwo in der Ukraine sei man derzeit sicher. „Die ukrainischen Soldaten, Freiwilligen und Zivilisten verteidigen in dieser Stunde nicht nur ein Stück des Territoriums des eigenen Landes, sie verteidigen den Raum der Freiheit und der Würde, die als Fundament für die ganze europäische Zivilisation gelten“, betonte der Bischof.

Sehnsucht nach Frieden

Michael Patrick Kelly erläuterte zunächst, wie er auf die Idee gekommen ist, die #PeaceBell zu gießen. „Ursprünglich hatte ich sie für meine Konzerte gemacht, um die Schweigeminute für den Frieden einzuläuten, die es immer bei meinen Konzerten gibt.“ Was sich seit 2018 aus dem #PeaceBell-Projekt entwickelt habe, sei unglaublich, sagte Michael Patrick Kelly: „Wir haben damit zahlreiche Spenden für Friedensprojekte gesammelt. Es gibt viele Menschen, die eine Sehnsucht nach Frieden und nach innerem Frieden haben. Dieses Thema ist durch den Krieg in der Ukraine brandaktuell geworden.“ Der Glaube an Gott gebe ihm sehr viel Kraft für seine Arbeit. „Ich nenne Gott den unsichtbaren Regisseur meines Lebens. Für mich ist das Gebet wie Atmen, wie musizieren, wie leben. Dadurch erlebe ich im Alltag Frieden, Glück und unfassbare Zufriedenheit, die man nicht im Supermarkt kaufen oder bei Amazon bestellen kann“, betonte Kelly, der zum Schluss noch das Lied „Salve Regina“ sang, das zu den vier großen Marianischen Schlussantiphonen gehört. Musikalisch begleitet wurde das Friedensgebet zudem von einer Schola der Paderborner Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning, von Domorganist Tobias Aehlig und von Saxophonist Uli Lettermann.

Zur #PeaceBell-Ausstellung

Mehr als 11.000 Menschen haben die #PeaceBell-Austellung in der Paderborner Gaukirche bereits besucht. Sie ist noch bis Sonntag, 31. Juli, im Zuge des Volksfestes Libori unter dem Titel „#PeaceBell – Ausstellung von Michael Patrick Kelly – Musiker, Friedensaktivist, Maler“ zu sehen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 150.000 Glocken beschlagnahmt und eingeschmolzen, um Waffen herzustellen. Michael Patrick Kelly hat diesen Prozess umgekehrt und aus Kriegsschrott die #PeaceBell gegossen. Der 44-Jährige, der die Glocke mit auf seine Konzerte nimmt, um damit Schweigeminuten für den Frieden einzuläuten, will mit dem Projekt darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, sich von Radikalismus und Gewalt abzuwenden. Die Ausstellung wird vom Bonifatiuswerk gemeinsam mit dem Sänger und Künstler präsentiert. Sie zeigt nicht nur die Friedensglocke, sondern auch Fotografien und gemalte Bilder von Michael Patrick Kelly sowie weitere Exponate. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Mit dem Erlös unterstützen Michael Patrick Kelly und das Bonifatiuswerk ein Projekt zugunsten geflüchteter Waisenkinder aus der Ukraine sowie die „PaderMahlZeit“, das „Gasthaus“ für Bedürftige in Paderborn. Weitere Informationen finden Sie unter www.bonifatiuswerk.de/peacebell.

Weitere Einträge

© Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
Auf einem Stück Rasen am Wohn-und Pflegezentrum St. Josef in Dortmund-Lanstrop soll in der 72-Stunden-Aktion ein Barfußpfad angelegt werden. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Kirchliche Nachrichten aus Paderborn und Deutschland In 72 Stunden die Welt ein Stückchen besser machen

421 Kinder und Jugendliche bei 72-Stunden-Aktion in Dortmund aktiv
© kfd-Diözesanverband
Die Geistliche Begleiterin des kfd-Diözesanverbands Mechthild Wohter (4.v.re.) und zwölf weitere Frauen predigen rund um den Tag der Apostelin Junia. Sie setzten ein Zeichen für eine geschlechtergerechte Kirche.

Kirchliche Nachrichten aus Paderborn und Deutschland Predigerinnentag im Erzbistum Paderborn

Dem Aufruf zum Predigerinnentag sind bereits 13 Frauen gefolgt
© ju_see / Shutterstock.com

Kirchliche Nachrichten aus Paderborn und Deutschland Wunsch nach Frieden steht im Fokus der Pfingstaktion

Die Friedenssehnsucht der Menschen steht im Mittelpunkt der Renovabis-Pfingstaktion 2024. „Damit Frieden wächst. DU machst den Unterschied“ lautet das Leitwort der diesjährigen Kampagne, die am 5. Mai mit einem feierlichen Gottesdienst im Sankt-Paulus-Dom in Münster offiziell eröffnet wird.
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit