Es gibt den einen Tod, der meinem irdischen Leben ein Ende setzen wird. Irgendwann werde ich vor dieser Grenze stehen, über die ich allein nicht hinausgehen kann. Aber im Deutschen gibt es auch die vielsagende Redewendung „tausend Tode sterben“. Sie meint: extreme Angst haben und in Panik geraten.
Schon zu Lebzeiten werde ich mit Dingen konfrontiert, die mir die Begrenztheit meines Lebens vor Augen führen. Manchmal frage ich mich: Sind sie so etwas wie Vorboten der letzten großen Grenze, vor der ich am Ende meines irdischen Lebens stehen werde?
Auf jeden Fall spüre ich, wie mich diese Vorboten bedrücken:
Die Ängste, die sich melden, wenn ich mit meinen schweren Lebensthemen konfrontiert werde – und jeder von uns hat irgendeinen schweren Stein in seinem Lebensrucksack.
Die Verzweiflung, die in mir hochsteigt, wenn ich auf die Dinge schaue, die ich nicht ändern kann, entweder weil ich keinen Einfluss auf sie habe oder weil ich einfach zu schwach bin, sie anzugehen und zu ändern.
Die Verwundungen, die ich in meinem Leben erfahren habe und über die ich mit kaum jemanden sprechen kann.
Das sind Grenzen, die mich einsperren, zumindest einengen. Ich kann nur schwer aus ihnen ausbrechen. Regiert in meinem Leben dann letztendlich die Hoffnungslosigkeit? Werde ich etwa allein gelassen mit meinen Ängsten, meiner Verzweiflung, meinen Verwundungen?
Meine österliche Antwort auf diese Frage: Nein!
Denn auch und gerade in diese Situation hinein klingt für mich die Botschaft von der Auferstehung Jesu. Auch hier gibt mir Paulus den Rat: Du wirst bewahrt werden vor dieser inneren Hoffnungslosigkeit, wenn du mit dem Mund bekennst: Nicht diese Grenzen sind die Herren meines Lebens, sondern Jesus. Und du wirst in deinem Leben so etwas wie Fülle, Weite und Grenzenlosigkeit anfanghaft erfahren können, wenn du in deinem Herzen glaubst: Gott hat meinen Herrn von den Toten auferweckt. Darum lebt er noch heute und ist bei mir.
Spiritual Christian Städter