Um es gleich klarzustellen: Es ist keineswegs unchristlich, sich in sportlichem Wettkampf zu begegnen. Wenn dies bedeutet, in respektvoller Konkurrenz daran zu arbeiten, das Beste aus sich herauszuholen, gibt es kaum Einwände. Wichtig ist dabei immer, dem Gegenüber nach dem Kräftemessen in die Augen sehen zu können. Zeichen des Respekts unter Gegnern – vom obligatorischen Händedruck bis zur tränenreichen Umarmung – sind starke Zeichen der Menschlichkeit.
Doch was bedeutet es nun, wenn Gott uns sagt „Komm in mein Team“? Im Herzen dieses Angebots steht Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft muss nicht tönen, dass sie die beste sei. Auch geht es nicht darum, die einzige Wahrheit zu versprechen, während andere Glaubensgemeinschaften Geringschätzung erfahren. Viel mehr spricht daraus das Versprechen, den Lebensweg nicht einsam zu gehen, die Herausforderungen und Probleme nicht allein zu bestehen. Man ist umgeben von Weggefährten und gesegnet von Gott. Wer sich seinem Team anschließt, wird auch Niederlagen erfahren. Aber immer bleibt die Gewissheit, entlang des Weges viel zu gewinnen – Klarheit, Ruhe, Gelassenheit, Vertrauen.
Um schließlich noch einmal den Sport zu bemühen, stellt sich die Frage: Wo ist Gott in dieser Konstellation? Teamkapitäne sind zweifellos Menschen, die vorangehen. Der Trainer ist ein besseres Sinnbild, da er anleitet, motiviert und zusammenhält… aber nein, auch menschlich. Wir müssen größer denken! Gott hat alle unsere Spielstätten geschaffen, vom Flutlicht bis zum letzten Grashalm. Er bereitet uns das Feld, auf dem wir einander begegnen – mit Konkurrenz, vielleicht Rivalität, aber hoffentlich zugleich Respekt. In seinem Team ist Platz für jeden Menschen, der in Frieden und Freude leben will.