Zerstörtes Altargemälde 75 Jahre nach Kriegsende wieder zu sehen
Die prachtvolle Barockausstattung des Paderborner Domes wurde bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Einzig kleinste Fetzen der kostbaren Willemssens-Altarbilder konnten gerettet werden, darunter zahlreiche Fragmente des einstmals imposanten Hauptaltargemäldes mit der „Anbetung der Hirten“. Im Vorfeld der Rubens-Ausstellung wurden die Einzelteile aufwendig restauriert und zusammengesetzt. Pünktlich zur Eröffnung der Schau kann das barocke Meisterwerk nun – 75 Jahre nach Kriegsende – erstmals wieder in vollem Glanz gezeigt werden. Eine beeindruckende 3D-Animation zum Paderborner Dom des 17. Jahrhunderts lässt die visuelle Kraft der untergegangenen barocken Ausstattung wiederaufleben.
Meisterwerke von Rubens‘ eigener Hand
Neben den bahnbrechenden Impulsen und Innovationen, die von flämisch geprägten Barockkünstlern in der Malerei, Skulptur und Architektur des 17./18. Jahrhunderts ausgingen, zeigt die Ausstellung eine Vielzahl an authentischen, nachweislich von Rubens selbst gefertigten Werken. Ganz nah kommen die Besucherinnen und Besucher dem Meister in den zahlreichen virtuosen, teilweise so noch nie gezeigten Ölskizzen und Modelli von Rubens‘ eigener Hand. Sie dokumentieren die enorme schöpferische Kraft des vielseitigen Künstlers und zeigen neben seiner Malweise den Prozess seiner Ideenentwicklung ganz unmittelbar.
Eines der größten und bedeutendsten Gemälde in der Ausstellung ist die „Beweinung Christi“ aus Wien (1612–1614, LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna), die Rubens‘ gesamte Virtuosität in der Findung neuer Bildelemente und der malerischen Ausführung zeigt.
Auch Briefe von Rubens an Auftraggeber und Illustrationen für liturgische Bücher sind in der Ausstellung zu sehen.