Lieferkettengesetz erneut verschoben: Initiative protestiert mit mehr als 222.222 Unterschriften am Bundeskanzleramt
Mitglieder der Initiative „Lieferkettengesetz“, die auch vom Erzbistum Paderborn unterstützt wird, haben am Mittwoch in Berlin demonstriert, weil das Bundeskabinett die Besprechung der Eckpunkte für ein Lieferkettengesetz erneut verschoben hat. Dabei errichteten die Engagierten einen überdimensionalen „gesetzlichen Rahmen“ und übergaben symbolisch eine Petition mit mehr als 222.222 Unterschriften aus ganz Deutschland an das Bundeskanzleramt. Das Bündnis aus über 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert von der Bundesregierung, das Lieferkettengesetz nicht länger zu verschieben, sondern mit dessen Realisierung endlich für einen wirksamen Schutz von Menschenrechten und Umwelt zu sorgen.
Mit einem Lieferkettengesetz sollen Unternehmen verpflichtet beziehungsweise haftbar gemacht werden, ihre im Ausland beschafften Vorleistungsgüter oder Fertigerzeugnisse in jeder Phase der Lieferkette zurückzuverfolgen – vor allem im Hinblick auf umweltschädigende oder Menschenrecht verletzende Produktionsverfahren. Das Erzbistum Paderborn gehört zu den zahlreichen Unterstützern der Kampagne zum Lieferkettengesetz. „Wenn wir eine gerechtere Weltwirtschaft wollen, brauchen wir gesetzliche Regelungen, mit denen die Firmen zur Sorgfalt verpflichtet werden“, macht Ulrich Klauke unmissverständlich klar. Er ist Referent für Mission, Entwicklung und Frieden im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn.