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Erzbistum Paderborn
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© Ivan Kacarov / Shutterstock.com

„Es geht um uns!“

WIR-KITAs Hellweg ziehen kritische Bilanz

„Es geht um uns!“ unter diesem Leitspruch lässt sich die Gesellschafterversammlung der Trägergesellschaft der 65 katholischen WIR-KITAs in Hellweg trefflich zusammenfassen. Der Slogan ist einer Aktion entliehen, mit welcher die KITA-Mitarbeitenden in den vergangenen Wochen Kommunalpolitikerinnen und -politiker auf die miserable Finanzsituation in der frühkindlichen Bildung und Betreuung in NRW aufmerksam gemacht haben. „Auf dem Plakat ruft ein Junge diese Nachricht dem Betrachter kämpferisch entgegen. Aber ‚Es geht um uns!‘ gilt in der augenblicklichen Situation für Kinder, Eltern, Mitarbeitende und uns als Kita-Träger gleichermaßen“, erklärt Geschäftsführer Josef Mertens in seinen Ausführungen.

„Wir stellen uns jeden Tag aufs Neue engagiert und lösungsorientiert den großen Herausforderungen. Und das ist nicht immer leicht“, fasst Mertens im Bericht für die Gesellschaftervertreter der beteiligten katholischen Kirchengemeinden zusammen. Auf allen Ebenen versuche man den selbstgesetzten hohen Anspruch, für die Kinder und deren Familien das qualitativ bestmögliche KITA-Angebot zu machen, gerecht zu werden. „Die besorgniserregende Finanzlage, an der insbesondere die unauskömmliche KiBiz-Förderung durch das Land NRW schuldig ist, sorgt auch in den WIR-KITAs für immer deutlichere Einschnitte“, stellt er fest.

Die Kinder nicht aus dem Fokus verlieren

„Den Mitarbeiter-Flex-Pool und unsere offensiven Ausbildungsmaßnahmen in den WIR-KITAs werden wir aufgrund der Finanzsituation nicht fortsetzen können“, ergänzt Mitgeschäftsführer Michael Stratmann seinen Kollegen. Die Abschaffung des Flex-Pools, durch den z. B. kurzfristige Personalausfälle einrichtungsübergreifend ausgeglichen werden konnten, werde in den KITAs vor Ort wieder zu höheren Belastungen der Teams sorgen. „Und auch wenn es unseren Überzeugungen komplett widerstrebt, werden wir die Ausbildungsplätze in den WIR-KITAs halbieren müssen“, kündigen die Geschäftsführer für die nächsten Kindergartenjahre an. „Angesichts der Personalknappheit und des akuten Fachkräftemangels in der frühkindlichen Bildung wissen wir, dass auch diese Entscheidung kontraproduktiv ist, aber sie ist alternativlos.“

Gerne hätte Josef Mertens den Staffelstab der Co-Geschäftsführung in den Trägergesellschaften der WIR-KITAs sowie als Geschäftsführer des GemeindeVerbandes Mitte im Erzbistum Paderborn mit besseren Nachrichten an seinen designierten Nachfolger Sebastian Schrage übergeben. Aber der 45jährige Enser lässt sich seinen Optimismus trotzdem nicht nehmen. „Oberste Priorität haben für mich die Kinder. Und die werden wir nie aus dem Fokus verlieren“, verspricht Schrage in seinem Bericht. Zudem wolle er gemeinsam mit seinem Geschäftsführungskollegen in den WIR-KITAs, Michael Stratmann, dem Leitungsteam in der Trägerverwaltung und an der Seite der Teams vor Ort dafür Sorge tragen, dass eine transparentere Kommunikation zur Finanzsituation künftig für alle Beteiligten – Eltern wie Mitarbeitende – noch deutlicher mache, warum manche Entscheidungen unausweichlich seien. „Und als katholischer Träger ist es für uns natürlich auch zukünftig wichtig, dass die WIR-KITAs als Pastorale Orte in den Kirchengemeinden vor Ort wahrgenommen werden und wirken können. Da sind wir uns auch der Unterstützung durch das Erzbistum sicher.“

Fusion katholischer Kita-GmbHs

Ein umfassender Überblick über die strategischen Ziele in den Bereichen Pädagogik, Betriebsführung, Finanzen, Personalmanagement und Facility Management wurden durch die Fachbereichsleitungen präsentiert. Diese Ziele spiegelten allesamt das Bestreben wider, durch Innovation und kontinuierliche Verbesserung einen herausragenden Standard in der frühkindlichen Bildung zu setzen und zu halten.

Die Versammlung bestätigte das u. a. einstimmig bei den Gesellschafterbeschlüssen zu den Jahresabschlüssen. „Wir sind uns als Gesellschaftervertreter bewusst, welche besondere Herausforderung und Verantwortung Ihre Arbeit in dieser Zeit sind und sichern Ihnen auch künftig unsere kritische, aber wohlwollende Begleitung zu“, stellte Heike Döbber als Vorsitzendende der Gesellschafterversammlung fest.

Diese Ankündigung setzte die Versammlung auch unmittelbar in die Tat um: Um sich den großen Herausforderungen auch künftig stellen zu können, konzentrierte sich ein weiterer Schwerpunkt der Agenda auf die Vorbereitungen zur Fusion von drei katholischen Kita-GmbHs zu der WIR-KITAs gem. GmbH. „Das ist ein wichtiger strategischer Schritt, der darauf abzielt, eine effizientere Struktur und verbesserte Kooperation innerhalb des Netzwerks zu fördern. Diese Zusammenführung stellt einen wesentlichen Meilenstein in der Entwicklung des Katholischen Kita-Netzwerks dar und birgt das Potential, sowohl die pädagogische Qualität als auch die betriebliche Effizienz signifikant zu steigern“, ist sich auch Geschäftsführer Michael Stratmann sicher, der sich gemeinsam mit seinen Kollegen über den großen Rückhalt der Gesellschaftervertreter für die nächsten Fusionsschritte freut.

 

Hinweis: Die gleiche Bilanz wie die Gesellschafterversammlung der Trägergesellschaft der katholischen WIR-KITAs in Hellweg haben auch die Gesellschafterversammlungen der Trägergesellschaften der katholischen WIR-KITAs in Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland gezogen.

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