„Dass seit 50 Jahren junge Menschen aus Deutschland zum Theologiestudium nach Jerusalem kommen, um für ein Jahr in einen Ort einzutauchen, der Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen heilig ist, ist für mich Grund zur Freude und gerade jetzt von großer Strahlkraft“, so der neue Erzbischof von Paderborn mit Blick auf die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten zum Studienjahr.
Zugleich zeigt sich der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten besorgt angesichts der Lage in der Region: „Terror, Krieg und die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen überschatten den freudigen Anlass. Noch immer befinden sich israelische Geiseln in den Händen der Hamas und bangen täglich um ihr Leben. Der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen fehlt mittlerweile das Nötigste zum Überleben. Vor diesem Hintergrund reise ich nicht nur als Teilnehmer der Jubiläumsfeierlichkeiten nach Jerusalem. Ich komme vor allem als jemand, dem die derzeitige Situation im Heiligen Land nahegeht und dem das Schicksal der hier lebenden Menschen – Israelis wie Palästinensern – am Herzen liegt.“
Im Austausch mit kirchlichen Repräsentanten und Vertretern der Zivilgesellschaft möchte Erzbischof Bentz erfahren, wie sie die aktuelle Lage vor Ort erleben und welche Perspektiven sie für das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern sehen: „Ich möchte versuchen, die Lage vor Ort noch besser zu verstehen: Was bedeutet der Krieg für die Zukunft der Christen im Heiligen Land? Was braucht es für einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern? Was gibt den Menschen im Angesicht des Krieges Hoffnung?“