Beim Bildungstag für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der katholischen Bildungsarbeit gab es außer der Preisverleihung auch eine Talkrunde. Andreas Hölscher begrüßte als Leiter der Abteilung „bilden + tagen“ im Erzbischöflichen Generalvikariat dazu drei Gäste, die einen jeweils besonderen Beitrag zu Aspekten von Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Mut erwarten ließen.
Moderiert wurde das Gespräch von Jutta Tacke aus Meschede. Bruder Paulus Terwitte, wortgewaltiger Kapuzinermönch aus Frankfurt, zog die Zuhörerinnen und Zuhörer mit teilweise sehr pointierten Thesen in seinen Bann. Für ihn ist der Glaube an Gott „die größte Freiheitschance“. „Die Kirche ist die eifersüchtige Hüterin der menschlichen Freiheit“, meinte der Kapuziner, der als Obdachlosenseelsorger tätig ist. In einer glaubwürdigen Kirche erlebe der je einzelne Christ die Unmittelbarkeit seines Verhältnisses zu Gott. Es gäbe keine Zwischeninstanz, kein Herrscher, kein Politiker, weder Bischof noch Papst, niemand stehe zwischen dem glaubenden Menschen und dem persönlichen Gott. So habe er sich vertrauensvoll der Führung Gottes angeschlossen.
Claudia Auffenberg, Chefredakteurin des Katholischen Magazins DER DOM wurde gefragt, ob es ihr besonderen Mut abverlange, ihre Editorials im DOM zu schreiben. Es werde von ihrem Katholischen Magazin keine Hofberichterstattung erwartet, sagte die Journalistin. Ihre Zeitschrift wolle glaubwürdig Fakten präsentieren, antwortete sie. Aus denen könne sich die Leserschaft eine eigene Meinung bilden. So gesehen sei die Glaubwürdigkeit das wichtigste Gut ihrer publizistischen Arbeit.
Karl-Josef Schafmeister, als ehemaliger Leiter des Droste-Hauses in Verl und Organisator des Jugendaustauschwerkes mit den Ländern Osteuropas und der ehemaligen Sowjet-Union, zeigte die Bedeutung der drei Schlagworte in dieser Zeit des Ukraine-Krieges auf. Betroffen zeigten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der katholischen Familien- und Erwachsenenbildung von seinen Schilderungen aus der Versöhnungsarbeit zwischen Veteranen aus dem II. Weltkrieg von beiden Seiten der Front. Über zwei Generationen hinweg hat das Droste-Haus Versöhnungsarbeit gestaltet.
Bilden und tagen
Die Abteilung „bilden + tagen“ im Erzbischöflichen Generalvikariat verantwortet die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung im gesamten Erzbistum Paderborn. Andreas Hölscher koordiniert als Leiter die Arbeit in den KEFB Standorten, in Bildungshäusern und Akademien, in den ehrenamtlichen Bildungspunkten und in den Bildungswerken in der Erzdiözese Paderborn.