Erster Gottesdienst in Velmede
„Vielen Dank an alle, die es ermöglicht haben, dass dieser Gottesdienst stattfinden konnte“, sagte Pastor Werner Spancken zum Abschluss der Heiligen Messe in der Kirche St. Andreas in Velmede im Pastoralen Raum Meschede-Bestwig. „Das ist ein Geschenk“, fügte er an. Die Gottesdienst-Besucher im Sauerland klatschten, der Applaus hallte durch den Innenraum.
Es war der erste öffentliche Gottesdienst hier. Acht Wochen hat Pastor Spancken alleine Messe gefeiert und in eine leere Kirche geblickt wie er erzählt: „Jetzt freue ich mich darüber, dass es endlich wieder los geht.“ Damit Hygienevorschriften eingehalten werden konnten, habe man sich die gesamte Woche über vorbereitet und ein Konzept erstellt. Innerlich sei er aufgeregt gewesen, und unsicher, wie es sei, das erste Mal wieder der Gemeinde gegenüberzutreten. Im Anschluss aber ist Spancken erleichtert, wie alles gelaufen ist.
76 Plätze im Gotteshaus, 46 Besucher nutzen sie
Die Sicherheitsvorkehrungen begannen schon beim Einlass. Von drei Türen diente nur eine als Eingang, dort warteten drei Ordner mit Listen und Einhandzähler. „Alle Besucher werden namentlich von uns erfasst, um eine mögliche Infektionskette nachvollziehen zu können. Dann weisen wir die Menschen zu ihren Plätzen“, berichtet Katja Streich, Mitglied des Pfarrgemeinderats, die als Ordnerin im Einsatz war. Jede zweite Bank sei abgesperrt gewesen, „um den Mindestabstand wahren zu können“, erläutert sie. 76 Plätze für etwa 90 Menschen – Kernfamilien können zusammensitzen – sind vorhanden. 46 Leute kamen letztlich.
„Ich habe mich total darauf gefreut“, sagt Barbara Ramspott, die vor einer Woche bereits am Autokino-Gottesdienst teilgenommen hat. „Es ist einfach etwas anderes, in die Kirche zu kommen und einen richtigen Gottesdienst zu besuchen.“ Auch für Carina Luckey überwog die Freude der Unsicherheit. „Das mit den Sicherheitsvorkehrungen ist aber schon noch komisch.“. Sie selbst habe zwar keine Bedenken, trug aber eine Schutzmaske, obwohl das keine Pflicht ist. „Ich glaube, dann ist es okay.“
Für die Kommunion blieben alle auf ihren Plätzen, auch gesungen werden durfte nicht. „Das war schon gewöhnungsbedürftig“, sagte eine Frau im Vorbeigehen. „Aber damit muss man jetzt die nächsten Wochen oder Monate wohl leben.“