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Erzbistum Paderborn
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© Sabrina Voss/Erzbistum Paderborn

Damit Geschichte nicht verloren geht

Pfarrei St. Barbara Dortmund-Dorstfeld war Gastgeber für den 6. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn

35 ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und -pfleger trafen sich im Mai zum 6. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn. Gastgeber war die Pfarrei St. Barbara Dortmund-Dorstfeld im Pastoralverbund Am Revierpark. Nils Kowalewski hatte die Tagung als ehrenamtlicher Archivpfleger vor Ort vorbereitet. Der fachliche Austausch und neue Entwicklungen im Archivwesen des Erzbistums standen im Mittelpunkt des Treffens.

Nils Kowalewski referierte zu den mittlerweile in Dorstfeld befindlichen Beständen der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte. Nachdem die Dokumentationsstelle aufgelöst wurde, haben große Teile des Archiv- und Sammlungsgutes ihre neue Heimat im früheren Pfarrhaus von St. Barbara gefunden. Weiteres Schriftgut ist ins Erzbistumsarchiv Paderborn übernommen worden.

 

Als Leiter des Erzbistumsarchivs warf Michael Streit einen Blick auf die Geschichte der Pfarrarchivpflege im Erzbistum Paderborn – als Beispiel diente das Pfarrarchiv seiner Heimatpfarrei St. Martinus Hörste. Die früheste Erwähnung eines bischöflichen Archivs in Paderborn datiere auf das Jahr 881, erklärte Streit: „Aus dem Pfarrarchiv Neuenheerse ist das älteste deutsche Bischofssiegel überliefert. Es zeigt Bischof Liuthard, der von 862 bis 887 Paderborner Bischof war.“ Archivladen, Archivkästen oder Schreibladen mit verschiedenen Schlüsseln, die von diversen Amtsträgern wie Pfarrern, Kirchenvorstehern, Provisoren oder Templierern verwahrt wurden, seien in einigen Pfarreien heute noch vorhanden. Das Hörster Exemplar stammt aus dem 16. Jahrhundert und befindet sich heute im Erzbischöflichen Diözesanmuseum.

 

Im 19. Jahrhundert hielten preußische Verwaltungsabläufe auch im kirchlichen Bereich Einzug, informierte Michael Streit weiter: „So sind zum Beispiel besondere Archivschränke, die sich vielerorts erhalten haben, bereits seit 1827 vorgeschrieben.“ Die Diözesansynode von 1922 habe sich mit Archivfragen befasst, in der Diözesansynode von 1948 seien wegweisende und bis heute gültige Regelungen für das Archivwesen im Erzbistum verabschiedet worden.

Wissenswertes und Beeindruckendes

Die Pfarrgeschichte von Dorstfeld, die eindrucksvolle neuromanische Kirche inklusive ihrer Ausstattung und das Pfarrarchiv mit interessanten Beständen unter anderem zu Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg stellte Nils Kowalewski den Gästen vor. Als Mitglied des Kirchenvorstandes ist er der Gemeinde St. Barbara besonders verbunden. Einige der Teilnehmenden wagten sich hinauf bis in die Glockenstube des Kirchturms. Graffitis amerikanischer Soldaten an den Turmwänden erinnern dort an das Ende des Zweiten Weltkriegs.

 

Aus dem Erzbistumsarchiv berichtete Julia Hennig über den Fortschritt beim Projekt „Kirchenbuchdigitalisierung“. Das Projekt, das planmäßig Ende 2024 abgeschlossen sein soll, findet bei Ahnenforschern große Anerkennung. Gerrit Eder präsentierte die jüngsten Aktivitäten des Erzbistumsarchivs im Bereich der Pfarrarchivpflege. Eine „aktuelle Stunde“ mit Anregungen und Fragen aus dem Kreis der Teilnehmenden rundete den Archivtag im Westen des Erzbistums ab.

Gemeinsame Heilige Messe

Natürlich hatte auch die Heilige Messe ihren festen Platz beim 6. Tag der Pfarrarchive, und zwar in der Mitte des Tages. Pfarrer Michael Ortwald, selbst geschichtlich interessiert, hatte den Aktenband mit den ältesten Archivstücken aus St. Urbanus Huckarde zur Veranschaulichung mitgebracht.

 

Das Thema seiner Predigt war: „Ihr seid ein Brief von Christus, nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes.“ (vgl. 2. Korinther 3,3).

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