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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn

Christliche Hoffnung hält die Tür in die Zukunft offen

Libori-Montag: Bischof Yves Le Saux feiert als Nachfolger des heiligen Liborius zum letzten Mal Pontifikalamt mit den französischen Gästen

Ein Hauch von Abschied wehte am Libori-Montag (25. Juli 2022) beim traditionellen Pontifikalamt mit den französischen Gästen durch den Paderborner Dom: Bischof Yves Le Saux war fast 14 Jahre lang einer der Nachfolger des heiligen Liborius auf dem Bischofsstuhl von Le Mans in Frankreich. Ende Juni ernannte ihn Papst Franziskus zum neuen Bischof von Annecy im Osten Frankreichs. Bischof Yves Le Saux feierte damit zum letzten Mal das Pontifikalamt am Montag der Libori-Woche vor dem Schrein mit den Reliquien des Heiligen, die das Bistum Le Mans im Jahr 836 dem damals jungen Bistum Paderborn zum Geschenk gemacht hat. „‚Aufatmen‘ heißt, Zeuge der Hoffnung zu sein. Es ist ein Merkmal der Christen, eine Zukunft zu haben“, sagte der bisherige Bischof von Le Mans in seiner Predigt. Mit einem kunstvollen Glasbild, das den heiligen Liborius als Brückenbauer zwischen Le Mans und Paderborn zeigt, bedankte sich der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker für die gemeinsame Verbundenheit.

Das Pontifikalamt mit den französischen Gästen wurde in lateinischer und französischer Sprache gefeiert. Seine Predigt hielt Bischof Le Saux auf Französisch. Das Libori-Leitwort „aufatmen“ stehe angesichts vieler aktueller Herausforderungen wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine für die Hoffnung, die für den christlichen Glauben konstitutiv sei: Christinnen und Christen wüssten nicht im Detail, was auf sie zukomme, „doch sie wissen darum, dass ihr Leben nicht ins Nichts läuft. Durch den Tod und die Auferstehung Christi ist die Tür in die Zukunft weit aufgerissen. Wir sind geliebt und sind, was uns auch zustoßen möge, durch diese Liebe erwartet“, machte der frühere Bischof von Le Mans deutlich.

Bischof Le Saux rief dazu auf, die Zeit vieler Unsicherheiten und „schmerzhafter Fragen“ als Chance der „persönlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Umkehr“ zu betrachten. In diesem Kontext erinnere das Libori-Leitwort auch an den Heiligen Geist als „Hauch Gottes“, ohne den das christliche Leben nicht möglich sei. „Der Heilige Geist ist uns gegeben, damit wir lernen, zu denken wie Jesus, auf Situationen zu reagieren wie Jesus, die Menschen anzusehen, wie Jesus sie sieht und zu lieben, wie Jesus geliebt hat“, erläuterte Bischof Le Saux.

Im Hinblick auf eine Reform der Kirche genüge es nicht, pastorales Handeln zu erneuern, die Ressourcen der Kirche besser zu organisieren oder die biblischen und theologischen Grundlagen des Glaubens zu verschärfen. „Die Welt dürstet nicht danach, die kirchlichen Probleme breitgetreten zu bekommen, sondern das Feuer zu erleben, das Christus auf die Erde geworfen hat. Dieses Feuer entflammt uns aber nur, wenn wir mit ihm leben und wenn wir die Botschaft des Evangeliums verkünden“, fasste der künftige Bischof von Annecy zum Abschluss seiner Predigt zusammen.

Besonderes Geschenk der Verbundenheit

In seiner Einführung hatte Erzbischof Hans-Josef Becker seinen französischen Amtsbruder begrüßt. Wie in jedem Jahr war Bischof Le Saux mit einer Delegation aus Frankreich zum Libori-Fest gekommen. Am Sonntag, 31. Juli, werde Yves Le Saux in Le Mans in der Kathedrale St. Julien feierlich verabschiedet, blickte Erzbischof Becker voraus. „Gottes reichen Segen und sein sicheres Geleit für deinen Dienst in Annecy“, gab der Paderborner Erzbischof seinem Mitbruder mit auf den Weg.

Ebenfalls begleiten wird Bischof Le Saux ein sehr persönliches Geschenk des Erzbistums Paderborn: ein Glasgemälde, von Claria Stiegemann entworfen und von der Glasmalerei Peters Studios in Paderborn umgesetzt. Es zeigt den heiligen Liborius nach dem Vorbild der Silberbüste des Heiligen aus dem Paderborner Domschatz. Der Hintergrund ist in den Farben der französischen Trikolore gestaltet. Abgebildet sind außerdem ein Pfau und die gezeichneten Kathedralen von Le Mans und Paderborn, die für die fast 1.200-jährige Freundschaft der beiden Diözesen stehen – ein besonderes Werk, das Bischof Yves Le Saux auch an seiner neuen Wirkungsstätte im Osten Frankreichs immer an Le Mans und Paderborn erinnern wird.

Am Vortag hatte sich Yves Le Saux anlässlich seines letzten Libori-Besuches als Bischof von Le Mans  in Anwesenheit von Erzbischof Hans-Josef Becker, Generalvikar Alfons Hardt und Bürgermeister Michael Dreier in das Goldene Buch der Stadt eingetragen – hier geht es zur Pressemeldung der Stadt Paderborn.

Liebesbund bleibt lebendig

Das französische Bistum Le Mans machte 836 dem damals noch jungen Bistum Paderborn die Reliquien des heiligen Liborius zum Geschenk, der im 4. Jahrhundert Bischof von Le Mans war. Daraus entstand zwischen beiden Diözesen der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“, eine fast zwölf Jahrhunderte gelebte Freundschaft über nationale Grenzen hinweg. Der Liebesbund beider Diözesen findet nicht nur beim Libori-Fest seinen Ausdruck. In Le Mans wird jedes Jahr Ende Januar das Patronatsfest der Diözese zu Ehren des heiligen Julian gefeiert, der vor Liborius Bischof von Le Mans war. Auch hier ist immer eine große Delegation von Gästen aus dem Erzbistum Paderborn dabei. Besonders die Mitglieder der „Deutsch-französischen Sankt-Liborius-Fraternität“ halten den Liebesbund lebendig. Im Jahr 2015 legten Bischof Yves Le Saux und Erzbischof Hans-Josef Becker gemeinsam den Grundstein zum diözesanen Zentrum St. Julian für das Bistum Le Mans – ein eindrucksvolles Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit.

Seit einigen Jahren reist auch eine große Gruppe von Jugendlichen regelmäßig zum Juliansfest und macht die jahrhundertealte Freundschaft fit für die Zukunft. Im Jahr 2016 kamen 3.000 junge Menschen aus Frankreich auf ihrem Weg zum Weltjugendtag in Krakau nach Paderborn und feierten gemeinsam mit den deutschen Freunden ein großes Glaubensfest – mit den Reliquien des heiligen Liborius in ihrer Mitte. Zum Liborifest 2022 sind ebenfalls viele Jugendliche aus Le Mans mit nach Paderborn gekommen.

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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