Vikar Mike Hottmann möchte die Gläubigen im Erzbistum Paderborn daran erinnern, dass sie die Zeit des Wartens auf einen neuen Erzbischof sinnvoll nutzen können. Dafür hat er extra ein Gebet zusammengestellt. Ein voller Erfolg: Seit Beginn der Sedisvakanz ist die Nachfrage danach gestiegen und inzwischen das Gebet in aller Munde.
Die über 1,4 Millionen Gläubige im Erzbistum Paderborn warten auf einen neuen Erzbischof. Viel wird in der Öffentlichkeit über ihn gesprochen und in Teilen spekuliert – sogar in nicht katholischen Kreisen und auch über die Grenzen der Erzdiözese hinweg. Doch was dabei aus Sicht von Vikar Mike Hottmann manchmal leicht vergessen werden könne, sei das begleitende Gebet für einen neuen Erzbischof.
„Es war eine ganz spontane Idee. Mir war wichtig, dass die Zeit der Sedisvakanz nicht nur ein passives Abwarten ist“, erklärt der junge Priester, der im Pastoralen Raum Hagen-Mitte-West als Seelsorger tätig ist. Darum möchte er das Anliegen, für einen neuen Erzbischof zu beten, wach halten. „Das gelingt am besten, wenn etwas daran erinnert, das man in die Hand nehmen und mit dem man etwas tun kann, eben zu beten“, sagt Vikar Hottmann. Er selber habe jetzt zum Beispiel sogar einen Gebetszettel am Kühlschrank hängen. „Auch dort erinnert er mich jeden Tag an das Gebet für einen guten neuen Erzbischof.“
„Beten funktioniert nicht wie beim Automaten“
Der 32-Jährige denkt, dass die Zeit des Wartens „auch ein geistlicher, spiritueller Weg der Gläubigen“ ist. Schließlich sei die Kirche von Paderborn keine Firma, die einen neuen Vorstandsvorsitzenden brauche. „Ein Bischof ist ja jemand, der für ein Bistum von Gott bestellt ist. Auch das macht das Gebet noch einmal sichtbar.“