Spuren hinterlassen
Er habe Dr. Alfred Cohausz nicht mehr persönlich gekannt, aber „als Mitarbeiter im Erzbistumsarchiv wurde er mir schnell ein Begriff“, sagte Michael Streit als kommissarischer Leiter des Erzbistumsarchivs, der auch für die Pfarrarchivpflege zuständig ist. Als Dr. Cohausz in den siebziger Jahren die Deponierung der Urkundenbestände der Pfarrarchive forciert habe, seien dabei „viele Schätze neu ins Bewusstsein gehoben worden“, so Streit – beispielswese eine Urkunde aus dem Pfarrarchiv Hörste, in der bereits im Jahr 1216 Laien als Vermögensverwalter genannt werden.
Digitales Zeitalter
Die Ahnenforscherinnen und -forscher als größte Gruppe von Archivbenutzern seien dem früheren Bistumsarchivar für die Sicherungsverfilmung der Kirchenbücher zu großem Dank verpflichtet, erklärte Streit. Das Projekt sei seit 2015 ins digitale Zeitalter transferiert. „Das digitale Zeitalter bringt neue Herausforderungen. Die digitale Langzeitarchivierung ist ein Aufgabenfeld, das zu Zeiten von Bistumsarchivar Cohausz am Horizont der Bistumsgeschichte überhaupt noch nicht zu erkennen war“, fasste Michael Streit zusammen.
Birgitt Cohausz, Tochter von Dr. Cohausz, drückte stellvertretend für ihre Geschwister ihren Dank aus. Sie erinnerte daran, wie die ersten Archivarbeiten von Alfred Cohausz immer am heimischen Esstisch stattfanden und wie ihre Geschwister und sie geholfen hätten, nach dem Essen alle Akten wieder säuberlich auf den Tisch zu legen. „Wir freuen uns, dass der Nachlass unseres Vaters nun der Öffentlichkeit zur Verfügung steht und Einblicke in regionale, aber auch überregionale Ereignisse in Kirche und Gesellschaft gewährt, die eine Wirkung in der Geschichte gezeigt haben.“ Neben der Familie von Dr. Alfred Cohausz nahmen an der Feierstunde auch die Mitglieder der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte teil – und damit auch der direkte Nachfolger von Dr. Cohausz: Gerhard Sander als früherer Bistumsarchivar.